FOOTBALL`S COMING HOME... UNSER GELIEBTER FUßBALL AUS DEN UNTEREN LIGEN


Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Mittwoch, 16. Juli 2014

Fussifahrt Januar/Februar 2014



Bevor ich im April mit Bernd-Uwe los war, war ich schon Ende Januar/Anfang Februar 2014 erneut eine Woche auf meiner Lieblingsinsel. Denn in dieser Woche fanden gleich sechs Partien statt. Also kurzfristig Urlaub genommen (bei uns im Amt zum Glück sehr unkompliziert), einen Flug mit British Airways nach Heathrow gebucht und noch schnell nach einer Unterkunft gefahndet. Meine „Base“ richtete ich im wunderschönen Peak District ein, ein englischer Nationalpark zwischen Manchester und Sheffield. Erstmals hatte ich mir ein Cottage gemietet, dank der Jahreszeit zu einem unschlagbaren Special-Preis. Somit hatte ich meine Ferienwohnung und war erstmals Selbstversorger auf der Insel.






Auch hier wieder alles reibungslos, Montag in Hamburg ab in den Flieger und binnen 1,5 Stunden nach Heathrow. Dort rein in den Mietwagen und los zum Tickets-Abgrasen. Ich hatte mich diesmal wieder für die unteren Ligen entschieden. Auf dem Programm standen Scunthorpe United – Fleedwood Town (League 2), Sheffield Wednesday – Barnsley FC (Championship), Doncaster Rovers – Charlton Athletic (Championship), Sheffield United – Peterborough United (League One) und 2x Nottingham Forest gegen Watford FC und Yeovil Town (Championship).

Ich hatte mir vorher wieder eine Route abgesteckt, so kam ich auch an Belvoir Castle vorbei, besser bekannt als das Schloss aus dem Weihnachts-Kultfilm „Der kleine Lord“. Am Ende eines langen Tages hatte ich dann fast alle Tickets in der Tasche.




Meine Unterkunft war die Oaker Farm in Hope nahe Sheffield, ein alter Bauernhof, wo jedoch keine Landwirtschaft mehr betrieben wird. Von dort konnte ich entspannt alle Stadien anfahren. Am Abend ging es dann gleich los ins 90 Kilometer entfernte Scunthorpe. Die „Irons“ hatten dort zum Spitzenspiel gegen Fleetwood Town (nördlich von Blackpool) geladen. Der Glanford Park fasst 9000 Plätze, aber wie bei uns halt ein Montag-Spiel, somit waren gut 4000 Zuschauer da. Das hier war noch wahrer Fußball, alles sehr familiär. 18,00 € kostete das Ticket bei freier Platzwahl, an der Bande zum Spielfeld noch lässig das Stadionmaskottchen Scunny Bunny abgeklatscht. Selbst der Gegner brachte sein Maskottchen mit Namen „Captain Cod“ mit…. Fragt mich nicht was das sein sollte… das Spiel endete 0:0, zum Ende der Saison sind beide Clubs aufgestiegen.










Am Dienstag ging es dann zu den Doncaster Rovers in die Championship, Englands zweite Liga. Hier kostete das Ticket dann auch gleich 30,00 €. Das Keepmoat Stadium ist ein kleines, feines Stadion, wo 15.000 Zuschauer Platz finden. Und es ist relativ neu, wurde erst 2006 gebaut. Die Heimelf siegte in einem guten Spiel mit 3:0, am Ende stiegen die „Donny Rovers“ aber ab. 




Leider verschlechterte sich das Wetter. Im Peak District fiel Schnee, teilweise kam ich die Steigungen nicht mehr hoch. In Sheffield, natürlich tiefer gelegen, schüttete es fast zwei Tage wie aus Kübeln. Somit fiel die Partie gegen Peterborough an der Bramall Lane leider sprichwörtlich ins Wasser. Schade, ich hätte das kultige Stadion gerne von innen gesehen und dann noch 29,00 € in den Wind geschossen. Da das Spiel um 19.30 Uhr stattfinden sollte fuhr ich heim nach Hope und beendete den Tag im örtlichen „The Old Hall“ bei gutem „home made food“.






Mittwoch hatte ich fußballfrei…. Also ab ins Auto und den Peak District wieder erkunden, mein insgesamt dritter Besuch dort. Ziel war unter anderem Chatsworth House, ein englisches Landschloss aus dem 16. Jahrhundert… am Parkplatz durfte ich dann schön meine Schuhe von Schafsch… reinigen… J Danach ging es zum Monsail Trail, einer stillgelegten Bahnstrecke. Jetzt fahren hier nur noch Radfahrer. Abends im Cottage gab es dann etwas Exotisches aus englischen Kühltheken… wer schon einmal dort war, weiß wovon ich rede. Wenn du auf der Britischen Insel die Vielzahl der Waren in einem Supermarkt siehst, denkst du wir leben hier in Deutschland in Sibirien. Wahnsinn diese Auswahl!









Am Donnerstag folgte für mich dann endlich das erste Highlight, da ich schon immer einmal in den City Ground von Nottingham Forest (32,00 €) wollte. Schon das Parken war eine Ehre. Man lotste mich zum Nottinghamshire County Cricket Club an die Trent Bridge. Das Stadion ist eines der sechs traditionellen Cricket-Grounds in England… coole Tribüne. Von dort waren es ca. 10 Minuten zum City Ground. Es wurde ein geiles Flutlichtspiel, die Stimmung war super. So spielte zum Beispiel ununterbrochen eine Blaskapelle im Stadion und die Fans stimmten großartig mit an. Es war wieder ein typisches englisches Spiel. Forest lag in der 47. Minute gegen Watford mit 0:2 hinten, dann peitschten die Fans ihren Club noch zu einem 4:2-Erfolg nach vorne.








Freitag war wieder Pause angesagt, Kultur stand auf dem Programm, ich fuhr ins 100 Kilometer entferne York. Wirklich eine tolle Stadt, die City ist noch komplett von der alten Stadtmauer umgeben. Dort besuchte ich dann erneut das National Railway Museum. Ich bin sicherlich nicht der große Eisenbahner, aber das Museum ist der Hammer. Es hat die höchsten Besucherzahlen in Großbritannien außerhalb von London.

Samstag dann für mich der nächste Knaller, erstmals ins Hillsborough von Sheffield Wednesday. Vielen von Euch ist das Stadion sicher bekannt wegen der schweren Katastrophe vom 15.04.1989, im FA-Cup Halbfinale zwischen Liverpool und Nottingham kamen dort 96 Menschen zu Tode. Hier ging es in den South Stand für 38,00 €, hatte selten soviel Beinfreiheit wie hier. Die Stimmung war gut, Sheffield gewann knapp mit 1:0.









Im letzten Spiel ging es wieder an den City Ground zu Forest. Diesmal war das Schlusslicht und letztendlich auch Absteiger Yeovil Town aus der Grafschaft Somerset zu Gast, die Heimelf siegte verdient 3:1. Und so war die Woche schon wieder rum. Am Montag fuhr ich wieder Richtung Heathrow mit einem Abstecher in die tolle, alte Ruderstadt Henley-on-Thames. Dann brachte mich BA wieder sicher in die Heimat.