FOOTBALL`S COMING HOME... UNSER GELIEBTER FUßBALL AUS DEN UNTEREN LIGEN


Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Sonntag, 30. November 2014

Möhnsen - Grundsteinlegung des neuen Jugend- und Gemeinschaftszentrum




Gestern Nachmittag wurde auf dem Sportgelände der Borussia offiziell die Grundsteinlegung unseres neuen Zentrums gefeiert! Bürgermeister Röber begrüßte neben Pastorin Sattler auch die Bürgermeister Zernig (Basthorst) und Nickel (Havekost), sowie Amtsvorsteher Hansen und einige mitwirkende Firmen! Dazu fanden sich viele Möhnsener ein, die diese Feierstunde miterleben wollten! Wir sehen jetzt, dass der Bau stetig voran geht und freuen uns bereits jetzt auf die Einweihung im Sommer 2015!

Mittwoch, 26. November 2014

Samstag, 15. November 2014

Steinhorst, Eichede, Dortmund?


Marcel Gevert (jetzt U17-Keeper des SV Eichede) absolvierte ein dreitägiges Probetraining bei Borussia Dortmund.
 


Jedes Jahr im August ist Borussia Dortmund Gast beim U15-Blitzturnier des SV Eichede. Ein Besuch, der schon mal dazu führte, dass eine Mannschaft als Gast nach Dortmund reisen und sich ein Bundesligaspiel der Schwarz-Gelben anschauen durfte. Die Einladung zum Probetraining, die unser U16-Keeper ;arcel Gevert in diesem Jahr erhielt, ist allerdings ein Novum. Drei Tage lang spielte er im Dortmunder Nachwuchsleistungszentrum vor – und überzeugte wohl derart, dass er uns vielleicht bald in Richtung Westfalen verlassen wird.

Im Jahr 2005 hatte sich Marcel beim SV Steinhorst bei seinen Trainern René Kitzerow und Arne Parzentny als Innenverteidiger zum ersten Mal die Fußballschuhe schnüren lassen. Seit 2008 stand Marcel zwischen den Pfosten unseres Nachbarvereins aus dem Herzogtum Lauenburg und holte 2012 mit den D-Junioren aus Steinhorst den Kreispokal.

2013 wechselte Marcel zusammen mit seinen Mannschaftskameraden Niklas Kraack, Pierre Wardius und Jonas Knuth zum SV Eichede und wurde kurz darauf für die Landesauswahl nominiert. Mit den Young Bracehearts feierte er die Vizemeisterschaft in der Schleswig-Holstein-Liga und den Gewinn des Kreispokals. In der laufenden Saison wechselt sich Marcel mit unserem Torwarttalent Jonas Marschner zwischen den Pfosten der U17 ab – und hilft, wie Jonas auch, derzeit in der U19 für den verletzten Keeper Cedric Scheele aus.


  



In Dortmund hatte Marcel ein strammes Programm zu bewältigen: Gleich nach der Ankunft im Hotel ging es zum zweistündigen intensiven Torwarttraining. Am zweiten Tag die nächste Einheit, dazu eine Besichtigungstour durch das Dortmunder Stadion. Danach sollte eigentlich Schluss sein, doch Marcel hat wohl die Trainer derart überzeugt, dass er mit dem U17-Keeper am Folgetag noch ein spezielles Schusstraining absolvierte.

Nach seinem Vorbild gefragt, kommt gleich „Manuel Neuer“, in dessen DFB-Trikot Marcel regelmäßig trainiert, als Antwort. Ausflüge bis hin zur Mittellinie, wo dann  auch mal gern ein Zweikampf geführt wird, sind auch bei Marcel keine Seltenheit. Wir sind gespannt, wohin ihn sein Weg führt.



Freitag, 7. November 2014

Dienstag, 4. November 2014


GWS - Oldenburger SV 2:6 (2:4)

Deutliche Heimpleite im Spitzenspiel! 14 Spiele hintereinander ungeschlagen, dann passierte es im Spitzenspiel gegen den Oldenburger SV: eine deutliche 2:6 – Niederlage auf eigenem Platz. Dabei war den Verbandsliga-Trainern nach einer Umfrage von LN-Sportbuzzer kurz vor dem Spiel klar, wer denn eigentlich der Favorit war: GW Siebenbäumen. Als Favorit betrachteten sich die Grün-Weißen zwar nicht, wohl aber als starke Mannschaft, die Oldenburg schlagen kann. Besser ins Spiel fanden die Oldenburger.

Bereits in der ersten Minute erzielte Christian Robbes auf unserer zu offenen rechten Seite das 0:1. Ein kleiner Schock – mehr nicht. Mit solchen Situationen kann die Mannschaft umgehen. In der 6. Minute fiel dann schon der Ausgleich zum 1:1 durch Manuel Plähn, der aus kurzer Distanz zunächst den Pfosten traf und der Ball dann doch im Netz landete. Etwas später hatte Ommeed Sindi die Chance zum 2:1 nach Vorlage von David Senghore und Jannik Gerlach, er verpasste jedoch. Oldenburg ging zielstrebig zur Sache und presste früh. Nach einem Foul im Mittelfeld führte Rico Borg den Freistoß in der 18. Minute aus und zog aus fast 40m auf das Tor von Kevin Pour. Der Ball eierte stark und fand den Weg ins Netz zum 1:2. Kevin sah dabei unglücklich aus. In der 23. Minute das 1:3 durch Dennis Kowski aus 16 Metern, nachdem die Defensive unsortiert und nicht konzentriert genug den Oldenburger Angriff blocken wollte. Oldenburg setzte sich häufig in der Mitte entscheidend durch und war immer wieder mit Torschüssen gefährlich. Die Siebenbäumer Angriffsbemühungen waren nicht zwingend.

Nach einer Ecke von Jannik Gerlach verkürzte Ommeed Sindi jedoch noch zum 2:3 in der 33. Minute. In der 37. Minute dann wieder ein Distanzschuss von Dennis Kowski aus der Mitte, der im grün-weißen Kasten zum 2:4 landete. 4 Tore in einer Halbzeit zu kassieren, ist deutlich. Die Defensiv war nicht packend genug gegen bewegliche und durchsetzungsstarke Oldenburger, die auch das Quäntchen Glück bei den Schüssen aufs Tor hatten. Leider kam es noch schlimmer, als auf unserer völlig offenen rechten Seite kurz vor der Halbzeitpause unser Keeper Kevin Pour Christian Robbes zu Fall brachte und dafür die rote Karte erhielt. Den fälligen Elfmeter verschoss Rico Borg jedoch gegen den eingewechselten Ersatztorwart Florian Elsner.

Grün-Weiß gab sich trotz Rückstand und Unterzahl in der zweiten Halbzeit nicht auf, spielte zunächst besser als zuvor mit 10 Feldspielern und kam zu einigen sehenswerten Spielzügen. Vor allem Diego Gomez trieb Grün-Weiß an. Oldenburg hatte im Gegenzug auch einige Chancen, die aber nicht konsequent ausgespielt wurden. Das Spiel wurde insgesamt hektischer. Oldenburg agierte zweikampfstark und konterte gefährlich. So kam es zum 2:5 durch Daniel Junge in der 75. Minute nach einer Unkonzentriertheit in der Defensive. Damit war klar, dass das Spiel nicht mehr zu drehen war. Den 2:6 - Endstand erzielte dann noch Jan Kaps in der 77. Minute aus kurzer Distanz. Insgesamt ein verdienter Sieg der Oldenburger, die damit die Tabellenführung wieder erlangten. Die Niederlage ist aus Siebenbäumer Sicht zwar ärgerlich, aber keine Katastrophe. Die Mannschaft arbeitet weiter von Spiel zu Spiel.





Ratzeburger SV III – Ratzeburger SV II 1:3 (0:1)

Celtic vs. Rangers? Milan vs. Inter? HSV vs. St. Pauli? Galatasaray vs. Fenerbahce? Alles Kindergarten! Die Mutter aller Derbys ist nicht etwa das belanglose Duell zwischen Dortmund und Schalke. Nein. Da treten doch heutzutage nur noch Spieler gegeneinander an, die in der nächsten Saison dort spielen, wo mit den buntesten Scheinchen gewedelt wird. Die richtigen Derbys finden im Amateurbereich statt. Die Fluktuation der Spieler bleibt meist äußerst gering, die Verbundenheit zum eigenen Verein häufig größer als der Wunsch, eine Klasse höher auf der Bank sitzend gegen den Abstieg zu spielen. Nun traten wir als Zweite allerdings nicht gegen Vereine wie Ziethen oder Mölln an, wo man wirklich von Derbys sprechen kann. Ein internes Vereinsduell stand auf dem Terminkalender der Kreisklasse A des Herzogtums. Wann hat es das zuletzt gegeben? Ich muss gestehen, das wandelnde Kreisfußball-Lexikon namens Müllers, seinerseits passionierter 1848er und somit schon lange unter akuter Derbyabstinenz leidend, zu Rate gezogen zu haben. Es muss um die Jahrtausendwende gewesen sein. Damals jedoch ein Pokalspiel, welches die Zweite mit 4:3 gewann. Aber in der Liga gab es das, so lange sein Gedächtnis reicht, höchstwahrscheinlich noch nicht.

Zur Ausgangssituation. Ratzeburg III stieg letzte Saison als B-Klassen-Meister souverän auf. Vor der Saison war dieses Team noch als Zweite gemeldet, wurde als die vielen A-Jugendlichen in den Herrenbereich aufstiegen, eine Nummer zurück gesetzt. Dem Vernehmen nach hat dieser Umstand vielen dort spielenden und agierenden Personen nicht allzu gut gefallen. Am Ende wurde sich damit jedoch arrangiert. Die Dritte beheimatet viele in die Jahre gekommene ehemalige Erste-Herren-Spieler, sowie Spieler, die die Dritte der Ersten oder Zweiten vorziehen. Somit ist es überhaupt nicht verwunderlich, dass die Dritte auch in der neuen KKA gut mithält und bis zum Anpfiff dieser Partie punktgleich mit unserer Zweiten in der Tabelle stand. Auch standen zahlreiche Dritte-Herren-Kicker bereits bei Spielen der Zweiten im Kader (Schmidt, Awiszus, Ritter, Knuth, Hamer) und rissen sich für uns ebenso den Allerwertesten auf, wie für ihr eigenes Team. Vor der Partie musste Dritte-Coach Mirko Fischer die Ausfälle von Ritter (Erkältung) und Krägler (Auto-Unfall, gute Besserung!), kompensieren. Bei der Zweiten waren bis auf Hofmann alle Mann an Deck. Laut Internet hätte die Partie eigentlich im Stadion stattfinden sollen. Auf Wunsch der Dritten wurde die Partie allerdings auf den oberen, kleineren Rasenplatz verlegt. Hier trägt die Dritte jedes ihrer Heimspiele aus. Dieser Umstand kam uns sehr entgegen, schließlich sind wir auf eben jenem Geläuf noch ohne Punktverlust und konnten hierauf jedes Mal überzeugen.

Zweite-Trainer Nico Gamon, der seine Spieler mit einer flammenden Rede auf Temperatur brachte, ließ im altbewährten 4-1-4-1 auflaufen und konnte heute auf eine 5 Spieler zählende Ersatzbank zurückgreifen. So etwas hat es auch noch nicht gegeben. Demgegenüber standen bei der Dritten drei Spieler auf der Ersatzbank. Schiedsrichter Klaus-Jürgen Vahlendiek pfiff die Partie pünktlich um 12 Uhr Ortszeit an (die Partie wurde in 205 Länder übertragen). Nach dem anfänglichen Abtasten beider Teams konnte die Zweite eine optische Überlegenheit heraus spielen, war in Puncto Ballbesitz die spielbestimmende Mannschaft, wenngleich man konstatieren kann, dass Torchancen auf beiden Seiten zunächst rar gesät waren. In der 35. Minute konnte sich Kjell Hentschel über rechts durchsetzen, kippte den Ball anschließend auf den am Sechzehner postierten Kapitän Johannes Olfen, der das Leder ins lange Eck zur Führung für die Zweite wuchtete. Was die Dritte Herren zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Sie hatten schon verloren. Aufmerksame Statistiker fanden heraus, dass Ratzeburg II noch nie ein Spiel verloren hat, wenn Olfen traf. Zwar hatten wir noch 45 Minuten auf der Uhr, aber dank dieses unerschütterlichen Faktums konnten wir ruhigen Gewissens in die zweite Hälfte starten.

Diese begann ähnlich wie die erste. Beide Teams gleichauf, kaum Torchancen. Der bis dahin blass gebliebene, weil nahezu vollends aus dem Spiel genommene Top-Torjäger der Dritten, Marc Schmidt, bekam den Ball nach 55 Minuten perfekt in die Schnittstelle gespielt, sodass dieser nur noch Keeper Ferdi Abramowski, vor sich hatte. Selbstverständlich ließ „Schmiddi“ sich diese Einladung nicht entgehen und schloss mit dem Außenrist ins lange Eck zum (bei der Dritten) vielumjubelten Ausgleich ab. Nun hatte man bei der Dritten Blut geleckt und man sah in den Gesichtern die bange Hoffnung, hier doch noch zu siegen, kurz aufkeimen. Sieben Minuten später stellte Lasse Kanz mit einem Schuss aus der Kategorie „unhaltbar“ den alten Abstand wieder her (62.). Nur weitere drei Minuten danach ergab sich eine aussichtsreiche Freistoßposition aus halblinker Position. Johannes Olfen brachte den Ball in den Strafraum und fand mit Marco Hamer (3. Herren) einen unfreiwilligen Abnehmer, der den Ball zum 1:3 für die Zweite abfälschte (65.). In der Folge vergaben beide Teams jeweils Hochkaräter, um das Spiel einerseits wieder spannend zu machen, andererseits endgültig zu entscheiden. Am Ende siegt die Zweite Herren standesgemäß. Schließlich wurde die Dritte im Vorfeld nicht müde, uns die Favoritenrolle zuzuschieben, die wir allerdings selbstbewusst annahmen und unsere Serie nun auf fünf Siege in Folge ausbauen konnten und mittlerweile mit dem 7. Tabellenplatz in jene Sphären vorrücken, in denen wir uns auch wohl fühlen wollen.

Fazit: Das Vereinsderby hat auf jeden Fall einen sehr speziellen Reiz. Beiden Mannschaften konnte man die Wichtigkeit der Partie ansehen. Die branchenüblichen Sticheleien blieben natürlich nicht aus und das ist auch gut so. Das Spiel war sehr fair, jedoch mit dem nötigen Kampfeswillen und leidenschaftlichen Einsatz geführt. Niemand ließ sich zu Unsportlichkeiten hinreißen und beide Mannschaften verhielten sich fair. Wenngleich es in Puncto Fairnesstabelle ein ungleiches Duell war: Die Dritte hält abgeschlagen die Rote Laterne, während die Zweite war vor dem Spiel punktgleich mit der SIG Elmenhorst auf Rang 1 gelistet war. Dank einer Gelb bringenden Grätsche Timo Baumanns mussten wir der SIG das Feld jedoch alleinig überlassen. Der Dritten wünschen wir alles Gute und viel Erolg. Wir freuen uns auf die nächsten Duelle in der ehrlichsten Liga der Welt!

Immer vorwärts RSV!

Dritte: Koch – Rost, Lorenz, Schön (Jahnig), Knuth – Kaben, Schlecht, Sydow (S. Kamischke), Hamer , Awiszus – Schmidt.

Zweite: Abramowski – Zunker, Daunus, Brock, Zengin – Olfen – Mollenhauer (Koenig), Kanz, Baumann, Hentschel – Gösch (Steiner).

Montag, 3. November 2014

Irlands Bad-Boy-Ikone Roy Keane





Arschloch for life

Er prügelte sich mit Peter Schmeichel, nannte seinen Trainer einen Wichser und bringt jetzt auch noch seine zweite Biografie raus: Ein paar schmutzige Geschichten über Irlands Co-Trainer Roy Keane (Quelle: www.11freunde.de).


Wehe, wenn er ausgelassen: Nach der offiziellen Manchester United-Meisterfeier im Mai 1999 zog es Roy Keane gemeinsam mit David Beckham, Andy Cole, Dwight Yorke und Gary Neville zu später Stunde noch in eine Wirtschaft namens »Henry´s Bar«. Keanes Flirtversuche mit zwei anwesenden Damen entpuppten sich als wenig Erfolg versprechend, was den Mittelfeldmann auf die Palme brachte. Eine der Frauen berichtete später: »Er war sehr, sehr betrunken und so aggressiv, wie man es sich nur vorstellen kann.« Keane trat eine der Damen, schüttete der anderen sein Bier über den Kopf, wurde schließlich von der Polizei in Gewahrsam genommen und verbrachte die Nacht in der Arrestzelle. Verurteilt wurde er dafür nicht. Schade eigentlich.


Die Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea hätte eigentlich der Höhepunkt in der Länderspielkarriere von Roy Keane sein sollen. Doch auf gute alte Roy-Keane-Art vermasselte sich der Kapitän selbst die Tour. Im Zuge der Vorbereitung im Trainingslager von Saipan kritisierte Keane zunächst die Organisation des Verbandes (»Stümperhaft!«), dann prügelte er sich mit Torwarttrainer Pat Bonner, Co-Trainer Ian Evans und Torwart Alan Kelly, weil die es schlichtweg nicht einsehen wollten, dass Keane sie aufgrund des laschen Trainingsplans für die Torhüter kritisiere. Der irische Verband schickte Keane zunächst nach Hause, bot ihm dann allerdings eine Begnadigung an. Einzige Bedingung: Keane sollte sich entschuldigen. Was der natürlich nicht tat. Ohne ihren besten Spieler schied Irland bei der WM im Achtelfinale gegen Spanien raus.


Erstaunlich eigentlich, dass Keane zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch Nationalspieler Irlands war. Denn bereits im November 2001 war er mit Trainer McCarthy aneinander geraten. Der hatte seinem Schützling vorgeworfen, vor dem Rückspiel in den WM-Playoffs gegen den Iran eine Verletzung vorgetäuscht zu haben. Keane, ganz Diplomat: »Du warst ein mieser Spieler, und du bist ein mieser Trainer! Der einzige Grund, warum ich mit dir zu tun habe, ist, dass du irgendwie der Trainer meines Landes bist – und du bist nicht mal Ire, du englische…(hier enden die Niederschriften der Chronisten)« Christian Zaschke von der »Süddeutschen Zeitung« brachte Jahre später in einer Erinnerung an diesen Dialog etwas Licht ins Dunkle: »Es war eine Tirade von Schimpfwörtern, von denen ›Wichser‹ das mit Abstand harmloseste war.«


Als wenn Keanes legendäres Foul gegen Manchester City-Spieler Alf-Inge Haaland nicht schon schlimm genug gewesen wäre, trat der Ire in seiner ersten Biografie (erschienen im Sommer 2002) noch einmal nach. »Ich wartete bis fünf Minuten vor Schluss. Ich traf ihn sehr hart. Da! Nimm das, du Fotze!« Vorgeschichte: 1997 hatte sich Keane bei einem eigentlich harmlosen Zweikampf mit Haaland das Kreuzband gerissen und wurde, noch am Boden liegend, von Haaland als Schauspieler bezeichnet. Der Norweger und sein Klub Manchester City leiteten nach der Veröffentlichung von Keanes Erinnerungen rechtliche Schritte ein, United-Trainer Alex Ferguson ließ hingegen verlautbaren, sein Spieler verdiene »großes Lob für seine Ehrlichkeit«.






Im Herbst 2004 wagte es ein 16-Jähriger doch tatsächlich, seinem Idol zu Nahe auf die Pelle zu rücken. Keane reagierte gewohnt besonnen, packte den Teenager am Genick und deutete einen Faustschlag an. Der Ire musste sich dafür vor Gericht verantworten.


Das ganz große Fass machte Keane ein Jahr später auf. Weil er verletzungsbedingt pausieren musste, gab der Mittelfeldstratege den Experten für Uniteds hauseigenen TV-Sender »MUTV«. Bei der 1:4- Niederlage gegen den FC Middlesbrough lief Keane zur Höchstform auf. Rio Ferdinand sei »ein schwacher Verteidiger«, Kieran Richardson gar »ein fauler Abwehrspieler«, der es verdient habe »bestraft zu werden«. Ebenfalls im Schussfeld: Darren Fletcher (»Kann nicht verstehen, warum die Schotten für ihn schwärmen«), Alan Smith (»Läuft hier rum, als hätte er sich verirrt«) und John O´Shea (»Geht nur spazieren«). Keanes Gesamturteil: »Statt neue Spieler zu verpflichten, sollten wir einige rausschmeißen!« Die Ausstrahlung der Sendung wurde zwar noch rechtzeitig von Vereinsvorstand David Gill und Alex Ferguson untersagt, die Zitate landeten dennoch in diversen Zeitungen. Sein TV-Auftritt kostete Keane schließlich seinen Job bei Manchester United und ließ die Freundschaft mit Alex Ferguson zerbrechen.


In seiner jüngst veröffentlichten zweiten Biografie (»The Second Half«) hat Keane noch weitere Schmankerl preisgegeben. So habe er sich während einer Asien-Reise zur Vorbereitung auf die Saison 1998/99 in einem Hotelzimmer mit Torwart Peter Schmeichel geprügelt, weil ihm dessen allzu forsches Auftreten auf den Sack ging. Keane: »Er sagte: ›Ich hab genug von dem Scheiß. Lass uns das von Mann zu Mann klären.‹ Und ich sagte: ›Ok.‹ Dann prügelten wir uns. Es fühlte sich wie zehn Minuten an. Am nächsten Morgen wachte ich auf und erinnerte mich nur noch bruchstückhaft an den Kampf. Ich war viel zu besoffen gewesen. Meine Hand war wund und einer meiner Finger stand nach hinten ab.« Nicky Butt, der offenbar als eine Art »Schiedsrichter« fungiert hatte, musste seinen Mitspieler über den Kampfverlauf aufklären. Keane nicht ohne Stolz: »Peter ist ein Hüne, aber ich konnte ihm eine Kopfnuss verpassen. Wir haben ewig gekämpft.«


Der Moment, als Sunderland-Trainer Roy Keane feststellte, dass er »doch nicht so viele echte Leader» besaß, wie eigentlich angenommen? Als sich seine Truppe vor dem ersten Heimspiel in der Kabine zu den Klängen von Abbas »Dancing Queen« heiß machen wollte. Keane: »Da stehen die Jungs kurz vor dem Kampf Mann gegen Mann, das Testosteron schießt dir in so einem Moment eigentlich durch den Körper. Und die hören diese Scheiße. Das hat mich echt traurig gemacht.«


Wer kennt noch die legendäre »Whaaaaazzuup!«-Werbung von Budweiser? Seine Begeisterung für diesen Spot wurde Robbie Savage offenbar zum Verhängnis. So verriet Keane, dass er in seiner Funktion als Trainer von Sunderland bei Savage angerufen habe, um den Mittelfeldmann zu einem Wechsel zu überreden. »Seine Mailbox ging an: ›Hi, it´s Robbie – whaaaaazzuup!‹ Ich habe ihn nie wieder angerufen.«