FOOTBALL`S COMING HOME... UNSER GELIEBTER FUßBALL AUS DEN UNTEREN LIGEN


Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Donnerstag, 29. Januar 2009

JAUCHE IM PARADIES


Über die britischen Stadien wird ehrfurchtsvoll gesprochen. Deren Namen sind legendär, etwa die Anfield Road. Andere Spielstätten wurden nach reichen Familien oder geographischen Besonderheiten benannt. Leider haben auch auf der Insel Clubsponsoren immer mehr Einfluss.

Der Weg führt von Parks durch Mulden, Täler und Höhlen, über Brücken, durch Gassen, Straßen und ein Jauchefeld direkt ins Paradies. Dies soll keine Anleitung für Märtyrer jedweder Couleur sein, sondern bezieht sich auf die teilweise sehr blumigen (Spitz-) Namen britischer Fußballstadien. Jeder kennt Wembley, das "Home of Football", englisches Nationalstadion, welches lediglich nach dem Teil Londons benannt ist, in dem es sich befindet. Englisches Nationalstadion deshalb, weil die Schotten und Waliser mit Hampden Park und dem Millennium Stadium ihre eigenen Nationalstadien haben.

Das Stadion oder der "Ground", wie die Briten sagen, ist ein solch fester Bestandteil der Kultur auf der Insel, dass ganze Redewendungen sich um die Stadien drehen können. So ist mit der "Road to Wembley" klar die Qualifikation für das Finale des FA Cups gemeint. Die deutsche Variante lautet "Wir fahren nach Berlin", es geht um den DFB-Pokal.

In Glasgow hat sich auch die Frage "What's the Hampden?" erhalten. Dies steht für "Was ist los?" und beruht auf dem so genannten "Rhyming slang", einer anderen britischen Eigenheit, die eine eigene Kolumne verdient hätte. Als Hampden noch eine Festung war, gab es den berühmten Hampden Roar zu hören, wenn die schottischen Fans feierten. Dieser Roar wurde dann in die Frage "What's the score?" eingefügt, was schließlich in "What's the Hampden?" endete.

Leider greift auch in Großbritannien die Unsitte der Neubenennung von Spielstätten nach den jeweiligen Sponsoren immer mehr um sich, wie etwa Arsenals "Emirates-Stadion" oder Boltons "Reebok" zeigen. Die Mehrzahl hat aber ihre traditionellen Namen behalten.

So gibt es jede Menge Stadien, die "Park" heißen, wie etwa „St. James' Park“ in Newcastle und Exeter oder der „Fratton Park“ in Portsmouth, wo im Zweifelsfall kein eigentlicher Park in Sichtweite ist. Auch Straßen und Gassen als Stadionnamen sind verbreitet, wie Leyton Orients "Brisbane Road" und natürlich Tottenhams "White Hart Lane" zeigen.

Wo allerdings Stamford Bridge in Chelsea oder Umgebung sein soll, lässt sich leider nicht erschließen. Es ist kaum anzunehmen, dass die gleichnamige Schlacht im Jahre 1066 zwischen König Harold und König Harald (einem Wikinger) in Yorkshire Pate bei der Namensgebung für das Stadion gestanden hat. Anfield (Liverpool) oder Ibrox (Glasgow) beziehen sich jeweils auf das Stadtviertel. Die interessanteren Varianten sind jedoch Namen wie "The Dell", Southamptons altes Stadion, also eine Mulde, eingebettet in Gebüsch und Wald, oder "The Valley". Leider konnte mir bis heute niemand erklären, wo denn in der Nähe von Charlton eine Vertiefung zu finden sei, die die Bezeichnung Tal verdient hätte. "The Den" hingegen (oder auch "The New Den" nach dem Bau eines neuen Stadions) ist die Höhle der Löwen, also das Stadion von Millwall FC. Und Wolverhampton hat kein besonderes Faible für Frankreich, auch wenn das dortige, sehr traditionsreiche Stadion "Molineux" heißt. Es ist schlichtweg der Name einer ortsansässigen wohlhabenden Familie.

RSV-OLDIES KNAPP VORNE


Beim eigenen Turnier der Altherren vom RSV erwiesen sich die Hausherren nicht als „gute“ Gastgeber. Im Wettkampf-Modus Jeder gegen Jeden hatten die Ratzeburger (18-8 Tore, 13 Punkte) am Ende knapp vor dem Möllner SV (29-6, 12) die Nase vorne. Der SV Krummesse (14-10, 7) landete ebenfalls auf dem Treppchen. Für den höchsten Sieg sorgten die Möllner Oldies mit einem 10-0 gegen den TSV Gudow.


Auf dem vierten Platz landete der SC Rothenhausen (6-15, 6), gefolgt vom TSV Gudow (5-18, 4) und dem SV Mustin (5-20, 1). Den einzigen Punkt für die Mustiner gab es im spannenden Derby (3-3) gegen den RSV, Torschützenkönig wurde Ralf „Ralle“ Burmester mit 12 Treffern. Er sowie alle Teams konnten sich über Schinken- und Mettwurstpreise freuen.


Möllner SV – SV Krummesse 5-3, SV Mustin – TSV Gudow 0-1, Ratzeburger SV – SC Rothenhausen 4-1, Möllner SV – SV Mustin 6-0, SV Krummesse – Ratzeburger SV 2-3, TSV Gudow – SC Rothenhausen 1-2, Ratzeburger SV – Möllner SV 3-0, SV Krummesse – TSV Gudow 1-1, SC Rothenhausen – SV Mustin 3-1, Möllner SV – TSV Gudow 10-0, SC Rothenhausen – SV Krummesse 0-1, SV Mustin – Ratzeburger SV 3-3, SC Rothenhausen – Möllner SV 0-8, SV Krummesse – SV Mustin 7-1, TSV Gudow – Ratzeburger SV 2-5



Montag, 26. Januar 2009

Wie der Portsmouth FC Faulheit bestraft – Der hat doch`n Rad ab

Harte Zeiten für David James und seine Freunde: Der FC Portsmouth hat sich für Faulheit im Training eine perfide Strafe ausgedacht. Wer nicht alles gibt, muss in einer dreirädrigen Schrottkarre der Marke »Reliant Robin« umher fahren.


Trainingsfleiß ist nicht jedem gegeben. Wohl selten aber werden Faulenzer so unerbittlich abgestraft wie beim englischen Erstligisten Portsmouth. Dort wählen die Spieler am Ende jeder Woche den »worst performer«, den schlechtesten Spieler der vergangenen Übungswoche.


Und der darf dann anstatt mit dem chromblitzenden Mercedes mit einer alten Schrottkarre, einem ebenso maroden wie winzigen Gefährt der Marke »Reliant Robin« heimfahren. Die Besonderheit: das 1973 auf den Markt geworfene Auto hat nur drei Räder.

Damit nicht genug: um den Delinquenten noch mehr zu demütigen, installierten die Kollegen einen Lautsprecher auf dem Wagendach, aus dem während der Fahrt Tierstimmen dröhnen. Als erstes erwischte es Keeper David James. Der fährt sonst ein veritables Schiff namens Chrysler 300C und zuckelte nun eine Woche lang die 130 Kilometer vom Trainingsgelände bis zum Wohnort in Devon. Ganz neu ist die Idee allerdings nicht, sondern von den Kollegen von Leeds United abgeguckt. Die ließen ausgewiesene Trainingsweltmeister ebenfalls im Schneckentempo nach Hause fahren – natürlich auch in einem Reliant Robin.


Der Reliant Robin (da hatte schon Mr. Bean seinen Spaß mit), gebaut im englischen Tamworth. (Reliant, engl. für „der Zuverlässige“)

Montag, 12. Januar 2009

Traditionelles Damen-Hallenturnier in Ratzeburg

Holstein-Kickerinnen entführten die Trophäe


RATZEBURG - Die Fußballerinnen des Ratzeburger SV erwiesen sich als gute Gastgeberinnen. Sie spielten gut mit - überließen die vorderen Plätze aber den befreundeten Gästen.


Den größten Jubel gab es bei den Spielerinnen aus der Landeshauptstadt: Holstein Kiel II besiegte den FFC Oldesloe II im fast mitternächtlichen Finale mit 2:0.


Vierzehn Mannschaften hatten für das Traditionsturnier des RSV gemeldet und entsprechend lange dauerte der Wettbewerb. So waren die meisten Teams erst nach Mitternacht wieder zu Hause - nur gut, dass diesmal der Sonnabend als Spieltag in der Riemannhalle genutzt wurde. Während die zweite Mannschaft des RSV nach ihrem 1:0-Achtungserfolg gegen Rot-Schwarz Kiel und fünf Niederlagen auf dem letzten Platz der Gruppe A landete, schied auch die erste Mannschaft aus Ratzeburg frühzeitig aus:


Drei Niederlagen standen nur zwei Remis (0:0 nach drei vergebenen Großchancen gegen den späteren Sieger Holstein Kiel, 2:2 gegen TuRa Meldorf) und ein 1:0-Sieg gegen den SC Vier- und Marschlande gegenüber. Das reichte in der Gruppe B nur zu einem fünften Rang. Den Gruppensieg sicherte sich hier der FFC Oldesloe vor Holstein Kiel und Neuenbrook/Rethwisch, in der Gruppe A kamen der ATSV Scharmbeckstotel (1.), der Moorburger SV (2.) und der punktgleiche JuS Fischbek (3) weiter. Während Fischbek im Spiel um Platz fünf gegen Neuenbrook mit 1:2 unterlag, setzten sich in den Halbfinalspielen die Vertreter aus Schleswig-Holstein durch.


Kiel siegte 1:0 gegen die Bremer Mannschaft Scharmbeckstotel, Oldesloe fertigte die Hamburgerinnen aus Moorburg, die im Kleinen Finale danach 3:2 gewannen, mit 2:0 ab.
So kam es im Endspiel zum Prestigeduell der beiden in der Schleswig-Holstein-Liga führenden Mannschaften, die jeweils den Unterbau für ein erfolgreiches Zweitligateam bilden. Holstein Kiel gewann dabei verdient mit 2:0 und feierte den Erhalt des Wanderpokales euphorisch. Zur besten Spielerin wurde Anika Glos (ATSV Scharmbeckstotel) und zur besten Torfrau Jennifer Fentroß (JuS Fischbek) gewählt. Torschützenkönigin wurde Tanja Ossodnik vom Moorburger SV.

Mittwoch, 7. Januar 2009

Droylsden FC gegen Chesterfield FC - Das längste Spiel der Welt

Erst war es das defekte Flutlicht, dann der Nebel. Vier Spiele brauchten die englischen Fußballteams Droylsden und Chesterfield FC im FA-Cup, um einen Sieger zu ermitteln. Am Ende entschied eine Formalie.


Es wird als eines der kuriosesten Duelle in die Geschichte des englischen Fußball-Cups eingehen, aber für den Sechstligisten Droylsden FC aus dem Raum Manchester ist das freilich nur ein schwacher Trost. „The Bloods“ ist der Spitzname der Vereins, verbissen bis brutal die Spielweise und umso größer der Jubel, wenn es trotzdem zum Sieg über einen ganz Großen reicht.


Am Montag war es so weit: Mit 2:1 schlug Droylsden den Viertligisten Chesterfield FC und zog damit in die dritte Runde ein. Das dachten zumindest alle, und es wäre aus Sicht der Bloods ein märchenhaftes Ende einer ziemlich langen Geschichte gewesen, denn die Mannschaften mussten vier Mal gegeneinander antreten, bis ein Sieger gefunden war.


Es war eine Geschichte voller unglücklicher Zufälle. Mit Droylsden in der Rolle des Underdogs, der sich einem übermächtigen Gegner immer wieder stellt, ihn am Rande der Niederlage hat, ihn schließlich besiegt - und wegen eines bürokratischen Missgeschicks am Ende doch ohne zählbaren Erfolg da steht.



Wie in Deutschland der DFB-Pokal bietet der englische FA-Cup für solche Geschichten den richtigen Rahmen. Amateure treffen auf Profis, Arbeiter auf Millionäre, und während für die einen die Heldenrolle reserviert ist, können sich die anderen nur blamieren. In England sogar besonders leicht, denn im FA-Cup gibt es kein Elfmeterschießen. Wenn es nach 90 Minuten unentschieden steht, wird die Partie wiederholt. Der Underdog hat dadurch die Chance, den Favoriten zu ärgern, indem er dessen ohnehin schon übervollen Terminkalender weiter strapaziert.


Legendenbildung leicht gemacht: Wer würde nicht gerne sehen, wie Bayern München nach einem mageren 1:1 zum zweiten Mal gegen die TSV Vestenbergsgreuth antreten muss, obwohl am Tag darauf ein Champions-League-Spiel gegen Real Madrid ansteht? Droylsden klingt nicht ganz so drollig wie Vestenbergsgreuth, der Verein ist aber für die Rolle des Underdogs mindestens genauso prädestiniert: Er wurde im Hinterhof einer Kneipe gegründet und belegt aktuell den dreizehnten von 22 Rängen in der sechsten Liga, der Blue Square North. Kein Schreckgespenst für einen Viertligisten vom Schlage Chesterfields - doch im Pokal gelten bekanntlich andere Regeln. In diesem Fall sogar ganz andere Regeln.

Der Underdog ging durch ein Tor von Matthew Tipton mit 1:0 in Führung und schrieb eifrig an seinem Pokalmärchen, als dichter Nebel aufzog und ein Weiterspielen unmöglich machte. Im zweiten Anlauf blieb das Wetter stabil, diesmal sorgten die Spieler selbst für Unklarheiten: Droylsden beförderte den Ball ins Aus, um die Behandlung eines verletzten Spielers zu ermöglichen. Chesterfield nutzte die Gelegenheit und traf zum 2:1 durch Jack Lester. Die Bloods protestierten ob dieser Ungerechtigkeit lautstark und appellierten an den Sportsgeist ihrer Kontrahenten - mit Erfolg: Steve Holford durfte ungehindert zum 2:2-Ausgleich einschießen.

Weil es dabei blieb, wurde ein drittes Spiel notwendig, dass in Droylsden ausgetragen wurde. Chesterfield gab sich keine Blöße und führte zwanzig Minuten vor Abpfiff mit 2:0. Dem Sechstligisten half diesmal die Stadiontechnik aus der Patsche - frei nach dem Motto »Licht aus, wenn du am Boden bist« versagte plötzlich die Flutlichtanlage, Droylsden war davongekommen und durfte sich auf eine vierte Partie vorbereiten.



Es sollte der große Tag von Sean Newton werden: Der Verteidiger des Underdogs erzielte zwei Tore, Chesterfield nur eines - »the long-running saga finally came to an end«, formulierte die Times halb amüsiert, halb erleichtert. Droylsden hatte es tatsächlich geschafft: 30.000 Pfund Preisgeld und ein Drittrundenspiel gegen den Zweitligisten Ipswich Town waren dem Klub sicher. Mit etwas Glück beim Wetter und etwas Pech bei der Flutlichtanlage hätten es sogar mehrere ertragreiche Spiele werden können.


Ein Fax des britischen Fußballverbands machte den Traum zunichte: Sean Newton habe in der sechsten Liga seine fünfte gelbe Karte kassiert, bei der vierten Auflage gegen Chesterfield hätte er nicht auflaufen dürfen. Droylsden werde der Sieg aberkannt und die 30.000 Pfund wieder abgezogen, Chesterfield nachträglich zum Sieger erklärt. Der Manager der Bloods war untröstlich: Seinetwegen solle der Verband den Klub mit Geldstrafen überhäufen, als wenn es kein Morgen gäbe. Sollte Droylsden jedoch aus dem FA-Cup ausgeschlossen werden, werde er sich von der nächstbesten Brücke stürzen, kündigte Dave Pace im Gespräch mit der BBC an.


Die Fans sahen es realistischer: Ipswich Town hätte Droylsden ohnehin den Hintern versohlt, schrieb User »Degsy« im Internetforum der Bloods. Und fügte an, im Fußball sei eben kein Platz für Märchen.


http://www.droylsdenfc.co.uk/


Montag, 5. Januar 2009

HALLENTURNIER VOM BSSV


Vor gut 200 Zuschauern gewann Verbandsligist SV Breitenfelde am Sonntag das Hallenturnier vom BSSV in der Büchener Sporthalle, im Endspiel schlugen die Uhlenbuscher den Gastgeber verdient mit 3:0 (2x Christian Becker, Sören Felsner). Dabei begann der spätere Sieger gar nicht so souverän, mit zwei 0:0-Unentschieden rettete sich der BSV ins Halbfinale. Dort gelang Nils Bahr eine knappe Minute vor Schluss in Unterzahl gegen den stark aufspielenden SSV Güster der 2:2-Ausgleich.


Im Neunmeterschiessen (2:1) hatte der BSV dann knapp die Nase vorne. Im anderen Halbfinale bezwang der Gastgeber die Borussen aus Möhnsen glatt mit 3:0. Im Spiel um den dritten Platz gewann der SSV Güster fünf Sekunden vor Ende knapp mit 1:0, Sören Jessen tunnelte Borussen-Keeper Bastian Siemers. Leider wurde die Veranstaltung auch von drei Verletzungen überschattet. Schon beim Warmmachen verletzte sich Timo Biallas vom TSV Gudow schwer am Knöchel, wurde per Krankenwagen abtransportiert. Kurze Zeit später erwischte es Matthias Kock (Bor. Möhnsen, Schulter) und Sebastian Knoff (Gudow, Knöchel). Auf diesem Wege GUTE BESSERUNG!


Gruppe A: Ratzeburger SV – SV Breitenfelde 1-4, TSV Gudow – Bor. Möhnsen 0-2, Bor. Möhnsen – Ratzeburger SV 4-4, SV Breitenfelde – TSV Gudow 0-0, SV Breitenfelde – Bor. Möhnsen 0-0, Ratzeburger SV – TSV Gudow 3-1


Gruppe B: BSSV – SSV Güster 5-2, Lauenburger SV – SIG Elmenhorst 2-1, SIG Elmenhorst – BSSV 1-6, SSV Güster – Lauenburger SV 5-2, BSSV – Lauenburger SV 3-4, SSV Güster – SIG Elmenhorst 6-1


Halbfinale: SV Breitenfelde – SSV Güster 4-3 n.N., BSSV – Bor. Möhnsen 3-0


Platz 3: SSV Güster – Bor. Möhnsen 1-0


Finale: BSSV – SV Breitenfelde 0-3


STARKE GÜSTERANER BEIM BÜCHENER BUDENZAUBER


Auf dem Papier war der SSV Güster klarer Außenseiter beim heutigen Hallenturnier des Büchen-Siebeneichener SV. Dementsprechend startete man auch holprig in den Wettkampf. Das erste Spiel wurde, nachdem man 10 Minuten gut mit- und ein 2:2 gehalten wurde, die Partie am Ende noch mit 2:5 verloren. Zudem musste nach dem Spiel auch noch der erkrankte Christian Lüdtke das Team verlassen. Die zweite Begegnung sollte aber der Wendepunkt im Turnierverlauf werden.


Gegen die favorisierten Lauenburger ging die Mannschaft früh mit 2:0 in Führung. Beim Stande von 2:1 sorgte dann Güray Zigni für die Szene des Tages. Nach einer vergebenen Großchance sprang der Ball zu ihm zurück und er nahm diesen einfach mit der Hand herunter. Trotz der Komik dieser Situation ließ sich der Schiedsrichter nicht beirren und schickte ihn für 2 Minuten vom Feld. Nicht einmal 30 Sekunden später musste auch Mirco Schiersch die Spielfläche verlassen. Mit nun nur noch 2 Feldspielern gelang das Unglaubliche: Martin Edler konnte auf 3:1 erhöhen und kurz darauf erzielte Sören Jessen unter tosendem Applaus von den Rängen das 4:1. Erst danach durfte die Mannschaft wieder aufgefüllt werden und man gewann schließlich mit 5:2. Durch riesigen Einsatz und einen unvergleichlichen Teamgeist hatte der SSV sich so die Gunst der Zuschauer erspielt. Im abschließenden Gruppenspiel drehte das Team dann nochmal so richtig auf und ließ der SIG Elmenhorst beim 6:1 nicht den Hauch einer Chance.



Nur aufgrund der um 2 Tore schlechteren Tordifferenz reichte es nur zu PLatz 2 in der Gruppe hinter dem BSSV, sodass im Halbfinale bereits der Verbandsligist aus Breitenfelde wartete. Die Sympathien in der Halle waren auch klar zugunsten der Güsteraner verteilt, allerdings ging der BSV als haushoher Favorit in das Spiel und ging auch mit 1:0 in Führung nachdem Güster bei einem Freistoß schlichtweg geschlafen hatte. Jedoch konnte die Mannschaft das Spiel weiter offen halten und schaffte auch den Ausgleich. Später gelang sogar der Führungstreffer und eine Minute vor Schluss wähnte man sich bereits im Finale, zumal man sogar in Überzahl spielte, nachdem Andreas "Rüpel Andi" Kempf eine Zwei-Minuten-Strafe erhalten hatte.


Das junge SSV-Team schaffte es aber nicht, die Zeit herunterzuspielen, das weiter versucht wurde vorne Tore zu erzielen. So folgte unweigerlich der Ausgleich und im Neunmeterschießen musste man sich schließlich mit 1:2 nach jeweils 4 Schützen dem späteren Turniersieger geschlagen geben. Das Spiel um Platz 3 gegen Möhnsen wurde, nachdem vorher wenig passiert war, 7 Sekunden vor Schluss durch Sören Jessen mit 1:0 für Güster entschieden. Unter dem Strich präsentierte sich der SSV Güster bei diesem Hallenturnier endlich mal mit seiner kompletten Leistungsfähigkeit und bildete als krasser Außenseiter die Überraschung des Turniers. Zudem bleibt die Erkenntnis, dass man nun zwei sehr starke Torhüter im Team hat, nachdem Neuzugang Tobias Hamann seine Mannschaft mit zahlreichen herrlichen Paraden und klasse Reflexen ein ums andere Mal vor Gegentoren bewahrte und - hätte es diesen Preis gegeben - auch zum besten Torhüter des Turniers hätte ausgezeichnet werden müssen.


Das Aufgebot des SSV Güster: 1 Tobias Hamann, 2 Henning Hauschild, 3 Mirco Schiersch, 4 Martin Edler, 7 Norman Burmester, 8 Christian Lüdtke, 9 André Kossowski, 10 Güray Zigni, 13 Felix von Warburg, 14 Sören Jessen, 15 Leif Lewinski


Donnerstag, 1. Januar 2009

2. Futsal-Turnier 2008/2009 vom KFV Lauenburg

Am 22.02.09 veranstaltet der KFV Lauenburg in der Sporthalle des Marion-Dönhoff-Gymnasium in Mölln das 2. Futsal-Turnier für A- und B-Jugendteams. Beim Turnier der B-Jugend (10 Uhr) sind der Ratzeburger SV, SV Breitenfelde, Möllner SV, BSSV, BSSV II sowie die SG Wentorf/Schönberg am Start. Bei der A-Jugend (15 Uhr) starten der BSSV, Breitenfelder SV, TSV Berkenthin, Möllner SV, die SG Möhnsen und der Ratzeburger SV. Weitere Informationen gibt es auf der KFV-Website. Der Name „Futsal“ leitet sich übrigens vom portugiesischen Ausdruck „futebol de salao“ (Hallenfußball) ab.

Futsal - Geschichte

Futsal ist der offizielle Hallenfußball des Weltverbandes FIFA. Der so genannte „Futebol de Salao“ – der „Salon-Fußball“ oder „Indoor Soccer“, wie ihn die Engländer und Amerikaner nennen – wurde 1989 von der FIFA als förderungswürdige Sportart anerkannt.

Über die Entstehung des Futsals streiten nach wie vor die Experten. Einige behaupten, dass der Salon-Fußball bereits in den 30er Jahren aufgetaucht sei, bei der YMCA, dem „Christlichen Verein Junger Männer“ in Montevideo (Uruguay). Sein Schöpfer sei der dortige Sportlehrer Juan Carlos Ceriani gewesen, der 1996 gestorben ist. Andere beteuern, dass Sao Paulo der Geburtsort dieser Sportart war. In dieser brasilianischen Großstadt spielten junge Männer innerhalb der Basketball-Felder, denn sie hatten stets Probleme, in den Außenbezirken freie Fußball-Felder zu finden. Also begnügten sie sich damit, auf den Basketball- oder Hockeyplätzen gegen den Ball zu treten. Anfangs spielten sie mit fünf, sechs oder auch sieben Teilnehmern in jedem Team –aber bald setzte man die Zahl auf fünf Spieler pro Team fest, und dabei blieb es.

Die benutzten Bälle enthielten entweder Sägemehl, Pferdehaare oder granulierte Korkmasse, jedoch hatten sie alle ein Problem: Sie hüpften zu sehr und sprangen deshalb andauernd aus dem Spielfeld. Also verkleinerte man das Volumen und vergrößerte das Gewicht. Aus diesem Grund bekam der Salon-Fussball auch den Spitznamen „O Esporte da Bola Pesada“, die Sportart des schweren Balls.

Mit absoluter Sicherheit weiß man jedoch, dass Futsal in Brasilien organisiert, mit dem heutigen Reglement versehen und dort auch offiziell ins Sportprogramm integriert worden ist. Und in Sao Paulo schuf man auch 1952 die erste offizielle Institution für diesen Sport – die Liga für Salon-Fußball. Deren Gründer war Habid Maphuz, der Leiter der „Vereinigung Junger Männer“. Zwei Jahre später wurde auch die erste föderative Vereinigung, die „Associacao Metropolitana de Futebol de Salao“, gegründet, heutzutage bekannt unter dem Namen „Associacao de Futsal do Rio de Janeiro“.

Das erste Regelbuch wurde bereits 1956 von Luiz Gonzaga de Oliveira Fernandes, geboren in Sao Paulo, verfasst und herausgegeben, nachdem es von der Institution geprüft worden war, die zu jener Zeit die weltweite Kontrolle über den Futsal inne hatte. Aber nicht nur die Leute aus Sao Paulo trugen zur Verbreitung und Weiterentwicklung des Sports bei. Zu jener Zeit praktizierten auch junge Leute aus Rio de Janeiro Futsal in der Anlage des lokalen „America Futebol Clube“. So entstand die erste Rivalität in diesem Sport – Sao Paulo gegen Rio de Janeiro –, und sie trug entscheidend zur Entwicklung der Disziplin innerhalb Brasiliens bei.


Die Expansion des Sports pflanzte sich unaufhaltsam weiter fort, als Konsequenz entstanden andere mächtige Teams, wie etwa aus Rio Grande do Sul oder aus Ceara, dem Bundesstaat, in dem die „Associacao Brasileira de Futsal“ (CBFS) ihren Sitz hat, die 1999 schon ihr 20-jähriges Bestehen feierte. Nach dieser ersten Aufbauphase kontrollierte die „International Indoor Soccer Federation“ diesen Sport bis zum Jahr 1989, als er von der FIFA übernommen wurde – inklusive fast seines gesamten Reglements.

Derzeitiger Präsident des Futsal-Kommitees der FIFA ist Ricardo Teixeira, der auch Präsident des brasilianischen Fußballverbandes CBF ist. Doch der Futsal ist nicht nur in Brasilien populär, wo alle Bundesstaaten eine entsprechende Föderation und Ausscheidungsspiele haben, sondern hat sich inzwischen auf der ganzen Welt ausgebreitet.

Direkt nach seiner Anerkennung durch die FIFA fand die erste Futsal-Weltmeisterschaft statt, die 1989 in den Niederlanden von Brasilien gewonnen wurde. Die Ausrichtung einer UEFA-Europameisterschaft ließ aber noch etwas auf sich warten. Erst nach der Durchführung eines inoffiziellen Turniers 1996 in Spanien, das die Gastgeber auch gewannen, und dem erfolgreichen Abschneiden der europäischen Teams bei der WM 1996 kam 1999 die erste offizielle EM – wiederum in Spanien – zu Stande. Der Sieg ging an Russland, das sich in einem dramatischen Shoot-Out gegen Gastgeber Spanien durchsetzen konnte.

Spätestens seitdem ist Futsal aus dem offiziellen Kalender von FIFA und UEFA nicht mehr weg zu denken. Auch in Deutschland wird die rasante Fußball-Variante immer populärer – wann ein deutsches Team bei einem internationalen Großereignis Premiere feiert, ist momentan allerdings noch nicht abzusehen.