FOOTBALL`S COMING HOME... UNSER GELIEBTER FUßBALL AUS DEN UNTEREN LIGEN


Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Samstag, 28. November 2009

George Bests 4. Todestag

Am Mittwoch vor vier Jahren - am 25. November 2005 - trank George Best, einer der besten Fußballer aller Zeiten und Ikone der Dekadenz, sein letztes Glas. Ein erneuter Blick zurück auf eine Karriere, die Aufstieg und Fall zugleich war.


»Sterbt nicht so wie ich«, schrieb er am Ende mit gelber, zitternder Hand, während seine Organe der Reihe nach ihren Dienst quittierten. »Sterbt nicht so wie ich.« Sein ganzer Körper war vergiftet, und so schön er einst gewesen war: Lange bevor der Tod ihn abholte, sah er ihm schon verdammt ähnlich. »Sterbt nicht so wie ich.« Eine sinnlose Warnung (als könnte man es sich aussuchen), die verzweifelte Warnung eines Mannes, der wusste, dass er eine dunkle Ikone war. »Sterbt nicht so wie ich.« Wer will das schon? Aber leben wie er, das wollen viele. Und vielleicht ist es dann der Preis, so zu sterben wie George Best.


»Obwohl es einen im Grunde einen Dreck angeht, wird man wütend«, schrieb Ulrich von Berg in seinem Nachruf in 11FREUNDE. »Wer auch nach der Lebertransplantation weitersäuft wie tausend Russen, der hat selbst Schuld. Als ob es um Schuld ginge oder darum, wer Mitleid verdient.« Zu Recht verbannt er damit ethische Überlegungen, die auf Bests Existenz ohnehin nicht anzuwenden sind. Ebenso müßig sind Erklärungsversuche, warum Best anfing, so hart zu saufen, dann immer härter und sich schließlich unter die Erde soff. War es Veranlagung? Der Druck? Lag es in der Familie? Best selbst wollte es ja auch nicht wissen. Der Durst, war der nicht Grund genug?


»1969 habe ich das mit den Frauen und dem Alkohol aufgegeben. Das waren die schlimmsten zwanzig Minuten meines Lebens.« Dieser Spruch, der heute auf unzähligen T-Shirts angetrunkener Scherzbolde prangt, stammt von George Best, und der hat ihn ernst gemeint. Er war kein angetrunkener Scherzbold, er war der beste Fußballer der Welt, der nebenbei soff, und zwar »weit über das unter britischen Fußballern verbreitete Maß hinaus,« so Ulrich von Berg. Weiß der Himmel, wie das möglich war: Best war ein Gott mit wehender Mähne, wahnsinnig rasant, expressionistisch dribbelnd, brandgefährlich, beidfüssig, mit einer abgrundtiefen Verachtung für alle Verteidiger - und immer auch bereit, selbst zu grätschen, sogar zu treten, sich irgendwie den Ball zurückzuholen, der ja ihm gehörte, weil er als Einziger mit ihm umzugehen verstand. Sein enger Freund Rodney Marsh sagte einmal über ihn und sein Spiel: »Best war der schnellste, der intelligenteste und der zerstörerischste Spieler, den es je gegeben hat. Es gab keinen Mutigeren als ihn.«



1961 entdeckte ihn Bob Bishop, Späher vom FC Manchester United, auf einem Acker in Belfast, wo er für die Lisnasharragh Intermediate School spielte. Georgie, so riefen ihn alle, war 15 Jahre alt und schon ein »Genie«, wie Bishop Trainer Matt Busby japsend berichtete. Der zuckte nicht mit der Wimper und holte Georgie und seinen Kumpel Eric McMordie nach Old Trafford. Doch beide plagte das Heimweh, und sie büchsten aus.

Erst nach 14 Tagen konnte Bests Vater Dickie sie zur Umkehr bewegen. Es sollte nur zwei Jahre dauern, bis Georgie sein Debüt in der ersten Mannschaft gab. An diesem 14. September 1963 sprang »She Loves You« von den Beatles an die Spitze der englischen Charts, und Best traumatisierte gegen West Bromwich seinen Gegenspieler Graham Williams, der noch Jahrzehnte später sagte: »Zeigt mir endlich mal ein Foto von dem Kerl, ich habe damals immer nur seinen Arsch gesehen.« In seiner ersten Spielzeit schoss Best sechs Tore, wurde mit Man United Vize-Meister und trat erstmals für Nord-Irland an. In den wenigen intensiven Monaten, in denen das geschah, wurde er zu jener Ikone. Schon länger hatte der Rock’n’Roll danach gestrebt, mit dem Fußballsport eine unheilige Allianz einzugehen. Und Best war der ideale Hybride, »ein Balltreter«, so Ulrich von Berg, »der - nebenbei oder eigentlich - auch so etwas wie ein Popstar war, ein fehlgeleiteter Rock’n’Roller, dem nur die Gitarre abhanden gekommen war. Diese bis dahin nur ersehnte Kombination war für eine bestimmte Generation a dream come true.«

Und schon war George Best seinerseits eine unheilige Allianz eingegangen. Auf einem Jugendturnier in Zürich war er so besoffen gewesen, dass er sich in ein Taxi erbrochen hatte. Das wurde - zumal vom biederen Matt Busby - noch verharmlost und nahm auch tatsächlich erst selbstzerstörerische Ausmaße an, als der Uniteds Lokalrivale City den ebenso durstigen Mike Summersbee verpflichtete. Best und Summersbee wurden zu den empörendsten drinking buddies des Königreichs, und kein Mädchen war sicherer vor ihnen als sie vor den Mädchen, wobei Best sich ein ums andere Mal die Visage von einem eifersüchtigen Verlobten polieren lassen musste. »Exakt 276 Tierfiguren befanden sich auf dem Tapetenmuster der Rückwand in Matt Busbys Büro«, weiß Ulrich von Berg zu berichten - George Best hatte sie während der zahlreichen Moralpredigten des Trainers immer wieder durchgezählt. Viel konnte Busby nicht bewirken: Auf dem Höhepunkt ihres Schaffens eröffneten Best und Summersbee obendrein die obskure Boutique »Edwardia«.


Noch konnte Best die Exzesse kompensieren, nicht zuletzt durch seinen unbändigen Trainingseifer. Seinen auch unter Fachleuten, die sich für Rock’n’Roll oder dergleichen nicht die Bohne interessieren, gültigen Status als Weltklassespieler begründete er am 30. September 1964, als er beim Sieg gegen Tabellenführer Chelsea eines seiner besten Spiele überhaupt bot. »Er trieb seinen Gegenspieler Ken Shellito in einen Wahnsinn, von dem sich dieser niemals erholen sollte,« erinnert sich Ulrich von Berg. »Er umkurvte mühelos zwei, drei Gegner und setzte dann zu seltsamen Doppelpässen an, einfach indem er den nächsten Konkurrenten in voller Absicht anspielte. Er erzielte auch ein eigentlich unmögliches Tor, in dem er sich in einen Rückpass von Hinton zu Keeper Bonetti mogelte. Best bot all das und noch mehr, aber er machte es anders, selbstverliebter, kreativer und dreister als die unzähligen Fummelkönige.«


Dank George Bests überragenden Könnens, der Ruhe und Verlässlichkeit seines Widerparts Bobby Charlton und der Kompromisslosigkeit und des Instinktes seines Bruders im Geiste Denis Law (gemeinsam bildeten sie die »Holy Trinity«) wurde der FC Manchester United 1966 und 1967 englischer Meister. Mit seinem Führungstreffer im Endspiel des Landesmeisterpokals 1968 ebnete Best den Weg zum 4:1 Sieg gegen Benfica Lissabon. Hinterher sagte er: »Ich habe immer davon geträumt, den Torhüter auszuspielen, den Ball auf der Linie zu stoppen, mich hinzuknien und ihn dann mit dem Kopf ins Tor zu befördern. Gegen Benfica hätte ich das fast getan. Den Keeper hatte ich hinter mir gelassen, aber dann habe ich gekniffen. Der Trainer hätte sicherlich einen Herzinfarkt bekommen.« Man United war es als erster englischer Mannschaft gelungen, den wichtigsten Vereinspokal zu gewinnen. England lag George Best zu Füßen und wählte ihn zum Spieler des Jahres und zum fünften Beatle. Noch im selben Jahr erwies Europa ihm die gleiche Ehre.


Doch diese in sportlicher Hinsicht glanzvolle Karriere blieb unvollendet. Zwar bestritt George Best 37 Länderspiele und schoss dabei neun Treffer, konnte damit dem ansonsten dürftig besetzten Team nicht zu der Teilnahme an einer Weltmeisterschaft verhelfen. Erst 1982 und 1986 qualifizierte sich Nord-Irland für das Turnier, doch da kickte George Best schon jenseits von Gut und Böse in längst untergegangenen Operettenligen. Den Weg dorthin hatte er recht bald nach dem triumphalen Finale gegen Benfica eingeschlagen. Ab 1969, er war erst 23 Jahre alt, begann sein Stern zu sinken, und auch sein Verein befand sich rasch im freien Fall. »Aber da«, so Ulrich von Berg, »war man schon unbescheiden geworden, wollte partout nicht einsehen, dass er für genug Wirbel gesorgt und dem britischen Fußball einen Innovationsschub verpasst hatte, der - rückblickend betrachtet - geradezu ungeheuerlich war.«


Best erschien immer öfter in desaströsem Zustand zum Training und begann sogar, Spiele zu schwänzen. Er war untragbar geworden und niemand, der ihn seiner besten Zeit erlebt hatte, konnte seinen Verfall mit ansehen. Ein Page, der Anfang der 70er Jahre mit dem Frühstück in Bests Hotelzimmer kam und ihn dort betrunken inmitten von lose herumliegendem Bargeld und leeren Flaschen vorfand, soll ihn angeschrieen haben: »Wann ist denn bloß alles schiefgelaufen, Georgie?«


Und es lief weiter schief. 1974 hatten die Verantwortlichen die Faxen dicke. Nach 466 Spielen und 178 Toren durfte Best nicht mehr für Manchester United auflaufen. Zwar zeigte er auf seinen Stationen in Los Angeles oder San José noch Spuren seines Könnens, doch all das muss als unwürdiger Epilog seiner Karriere angesehen werden. Erst 1984 fand sie ein viel zu spätes Ende.




Ein honoriger Sportbotschafter ist Best danach nicht geworden. Wer hatte das auch allen Ernstes erwartet? Ungern wollte die FIFA sich aufs Buffet kotzen lassen, und die Fußballunternehmer Pelé und Beckenbauer lupften sich auf den Galas lieber allein die Bälle zu. Georgie war’s recht, so konnte er ungestört weiter- und immer weitersaufen.

»Sterbt nicht so wie ich.« Die sinnlose Warnung, wie gesagt, eines Mannes, der eben dieses Sterben mit brutaler Konsequenz vorangetrieben hatte. »Sterbt nicht so wie ich.« Was sollten die Hunderttausend, die seinen Sarg säumten, mit diesem Testament anfangen? »Sterbt nicht so wie ich.« Vielleicht war es Reue, wenn auch allzu spät. »Sterbt nicht so wie ich.« Einer hat ihm den Gefallen getan: Sein alter Vater Dickie, der aus Belfast an sein Bett geeilt war. Er war immer sein größter Fan gewesen.


Sleep, drink, play football - Die George-Best-Gedächtnis-Galerie


Am Mittwoch starb der große George Best. Anlass genug, noch einmal die einzigartigen Souvenirs hervorzuholen, die wir auf Georgies Lebensweg eingesammelt haben. Hereinspaziert in die Gedächtnisgalerie!


»Mittwoch bis Samstag ist die Hölle, da hab ich Ausgangssperre und muss um elf ins Bett. Das einzige, was mich bei Laune hält, ist der Gedanke an die Parties am Sonntag, Montag und Dienstag« (George Best über sein Training bei ManU-Trainer Matt Busby, 1965)



Mit knapper Notiz, die an Bests Umkleidespint steckte, beorderte der wütende ManU-Coach Matt Busby seinen 19-jährigen Zögling zur Unterredung ins Chefzimmer: »Babe« George hatte zum dritten Mal in Folge das Vormittagstraining geschwänzt und bekam dafür nun einen gehörigen Einlauf verpasst. Während Busby Best kommissartig die Leviten las, begann dieser plötzlich, die Fliegen auf der Tapete zu zählen. Auf die grantige Zwischenfrage des Trainers: »Wieviele Tierchen sind es denn schon?« antwortete Best gelangweilt: »Es werden mit jedem ihrer Worte mehr, Sir«. Ein originales Tapetenstück aus Busbys Chefetage zeigt letzte Spuren der Insektenwelt, die Best damals von der Moralpredigt des Trainers ablenkte.


»Damit kannst du dir ein bisschen die Beine zusammenbinden, Kollege.«
(George Best zu Johan Neeskens, 1976)



Mit Abpfiff des WM-Qualfikations-Länderspiels zwischen Nordirland und Holland zog sich George Best spontan einen Strumpfstutzen aus und übergab diesen seinem verdutzten Kontrahenten Johan Neeskens mit den Worten: »Hier Kollege, damit kannst du dir ein bisschen die Beine zusammenbinden«. Best hatte Neeskens im Verlauf der Partie dutzende Male getunnelt und durch die extreme O-Bein-Veranlagung des Niederländers jedes Mal besonders leichtes Spiel gehabt. Nach wiederholter längerer gesundheitsbedingter Abstinenz im nordirischen Team sollte dieses Match im Rotterdamer Feijenoord-Stadion (Endstand 2:2) George Bests letzter großer Auftritt als Nationalspieler sein: Bei seinen Dribblings hatte der Dreißigjährige das komplette Oranje-Team inklusive »König Johan« Cruyff vorgeführt und noch mal eindrucksvoll demonstriert, wie »voetbal totaal as its Best« aussieht.


»Mein Lieblingshobby ist Miss-en!« (George Best über seine bevorzugten Freizeitaktivitäten)



Es war ein Geburtstagsgeschenk des befreundeten BBC-Sportjournalisten Michael Parkinson und als Medaille für Bests endlose Abschlepp-Erfolge gedacht: Der silberne Benziner in Münzform mit PinUp-Girl und einem passenden wie schicksalhaften Spruch (»Always the winner. Never the loser«) war ein zweckdienliches Accessoire auf Bests Nachttouren durch London, nicht nur für kubanische Zigarren, sondern auch zum Zünden von »Miss-Stands«: So scheint die prompte Zuneigung der Miss World Mary Starvin ebenfalls auf Bests Baggertaktik zurückgehen, im richtigen Moment am richtigen Ort Feuer zu geben: Der Münz-Lighter wurde jedenfalls auf der Damentoilette des Londoner Jetset-Clubs »Annabels Army« am Morgen nach der Film-premierenparty von »The Spy who loved me« gefunden, wo Best intensive Bekanntschaft mit dem frischgebackenen Bond-Girl machte.


»Ja, ich habe mit dem Trinken aufgehört. Aber nur, wenn ich schlafe.«
(George Best über seinen Alkoholkonsum)



Bevor Prof. Roger Williams, Chefchirurg im Londoner Cromwell Hospital, das erste Stückchen von Bests alter Leber herausseziert hatte, war diese schon so gut wie klinisch tot: Zum Zeitpunkt der Transplantations-Not-OP im Juli 2002 lag die Leistungsfunktion des gesamten Organs bereits unter 20 Prozent. Das Laborglas mit dem in Formalin konservierten Erstabschnitt wollte sich George Best nach seiner Krankenhausgenesung natürlich als Operationssouvenir mit nach Hause nehmen. Vor allem in Erinnerung an das spektakuläre Bluttransfusions-Erlebnis beim Aktivieren seiner neuen Spender-Leber: »Die Jungs haben in zehn Stunden vierzig Pint in mich reingeschüttet und damit glatt meinen persönlichen Rekord gebrochen.«


»Ich habe viel für Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest hab ich einfach verprasst.« (George Best über seine Finanzen)



Nicht nur die Umbenennung des nordirischen Staats-Flughafens in »George Best Airport«, sondern vor allem diese offizielle Gedächtnis-Banknote dokumentiert, wie groß die posthume Verehrung Nordirlands für den in Belfast geborenen Fußballhelden ist. Genau ein Jahr nach Bests Tod druckte die nordirische Staats-Bank im November 2006 eine offizielle 5Pfund-Sterling-Note, die bereits 48 Stunden später restlos vergriffen war. Keiner der in einer Million Auflage gedruckten Geldscheine sollte jemals irgendwo als reguläres Zahlungsmittel auftauchen: Nicht nur im Norden der Insel trägt man die George Best 5Pfund-Note seitdem als Heiligtum im Portemonnaie, während wenige in den Sammlerhandel gelangte Geldscheine mittlerweile Liebhaberpreise in hundertfacher Höhe ihres Bankwerts erreicht haben.

VERBANDSLIGA SÜD-OST


TSV Bargteheide – Sereetzer SV 1:2 (1:2)


Die Partie begann am Volkspark äußerst furios, mit der ersten Chance erzielte Florian Ramm (8.) per Kopf die schnelle SSV-Führung. Auch die Gastgeber ließen sich nicht lange bitten, nach nur drei Minuten war die Gästeführung wieder hinfällig. Jan Klötzner verlängerte geschickt den Ball für Christoph Heinz (11.), der mit seinem sechsten Saisontreffer den Ausgleich markierte. Und wieder nur drei Minuten später wollte der eben noch gefeierte Heinz im Strafraum klären, stocherte aber so unglücklich das runde Leder zu Robert Ullrich, der sich mit dem erneuten Führungstreffer (14.) „bedankte“. Der TSV zeigte sich aber nicht geschockt, erspielte sich weiterhin gute Möglichkeiten heraus. Binnen fünf Minuten wurde Heinz erneut zum „Pechvogel“. Erst traf er nach einem Inden-Pass nur den Pfosten (35.), dann versagten ihm aus zehn Metern freistehend die Nerven (40.). Nach dem Wechsel riskierte die Stormarner noch mehr, kombinierten ansehnlich und ließen den Ball laufen. Von Sereetz war im zweiten Durchgang offensiv kaum etwas zu sehen, die beste Möglichkeit vergab Sebastian Wenchel (80.) nach einem Konter, als er an Keeper Steffen Johann scheiterte. Die Hausherren rannten bis zum Ende verzweifelt an und stemmten sich gegen die Niederlage. Michael Strusch (85.) lupfte freistehend SSV-Schlussmann Patrick Müller in die Arme, Jan Klötzner (90.) schoss per Hacke knapp am Gehäuse vorbei. Danach war TSV-Trainer Marco Schier maßlos enttäuscht: „So ein Spiel darf man nie und nimmer verlieren. Das war einfach nur unverdient, wir haben aus unserem Chancenplus einfach zu wenig gemacht“.


Bargteheide: Johann – Ihns, Schaft, Strusch, Westphal (70. Dörling) – Kukanda, Fürstenberg, Teichmann (60. D. Behnk), Inden (70. Mankumbani), Heinz – Klötzner.


Sereetz: Müller – Ahrens, Aktürk, Behnke, Ullrich – Baetge, Jahrling (46. Tetzlaff), Jobst, Strunck – Ramm, Wenchel.



TSV Lensahn – Breitenfelder SV 1:2 (1:1)


Mit dem achten Auswärtserfolg sprang der BSV erstmals in dieser Saison an die Tabellenspitze. Die Lauenburger überraschten mit einem Torwartwechsel, Nils Bahr ersetze erstmals Hauke Hansen im Tor. Die Gastgeber konnten spielerisch den Gästen kein Paroli bieten, kämpften aber um jeden Quadratmeter. Die ersten dreißig Minuten hatten so gut wie keine Höhepunkte, ehe Malte Siewert (31.) mit einem satten Flachschuss die TSV-Führung erzielte. Doch lange konnten sich die Ostholsteiner darüber nicht freuen. Ein genauer, langer Abschlag von Keeper Bahr landete direkt bei Patrick Alisch (43.), der trocken aus sechzehn Metern erfolgreich abzog. Nach der Pause erarbeitete sich die Siemers-Elf gegen tapfer kämpfende Gastgeber weiterhin ein optisches Übergewicht. So war der Führungstreffer durch Daniel Kruse (65.) nach einem Heber über Keeper Knorr hoch verdient. Minuten später hätte der BSV alles klar machen können, doch Abu Khartey traf nur den Pfosten, den Abpraller setzte Janne Zunker aus fünf Metern aber neben das Tor. „Den Platz an der Sonne haben wir uns redlich erarbeitet. Ein großer Dank geht auch an die vielen Fans, die uns immer begleiten. Momentan passt halt alles und die Moral ist bestens“, sage Obmann Alfred Albrecht mit Blick auf die Tabelle.


Lensahn: K. Knorr – O. Knorr, Neuhäuser, Dora, Pries – Balzereit, Patzer, Spieckermann, S. Knorr – Köhler, Siewert.


Breitenfelde: Bahr – S. Siemers, Tybussek, Felsner, Banthin – Alisch, Henning (65. J.-A. Siemers), Khartey (75. Bilallas), Becker (88. Hofmann) – Kruse, Zunker.



Möllner SV – Oldenburger SV 3:1 (1:1)


Mit dem allerletzten Aufgebot erarbeitete sich die MSV den achten Heimsieg, mit den angeschlagenen Dmytro Grybkov, Rick Latus und Co-Trainer Marko Glas hatte Trainer Hartmut Wulff wenig Alternativen auf der Bank. Zu allem Überfluss lag man zum vierten Mal in Serie wieder im Rückstand, mit dem ersten Schuss auf das Möllner Tor brachte Philip Nielsen per direkten Freistoss seine Farben in Front. Nach diesem Paukenschlag brauchten die Hausherren bis zur 30. Minute, um sich wieder zu fangen. Sascha Stange (30.) vergab die erste große Möglichkeit, danach scheiterte Andre Dankert an Keeper Marcel Heisler. Den folgenden Abpraller brachte Eugen Wolowik auch nicht im Tor unter. Ein langer Pass in die Spitze von Artur Schefer verwandelte Sascha Stange (43.) dann endlich zum verdienten Ausgleich. Fußballerisch war im zweiten Durchgang Magerkost angesagt, so rückte Schiedsrichter Meyer (Türkischer SV) in den Vordergrund und das Spiel geriet völlig aus den Fugen. Mehr und mehr verlor der junge Referee den Faden, zog sich mit vielen unverständlichen Pfiffen den Unmut der Gäste auf sich. Die Folge waren drei Platzverweise für die Ostholsteiner. Besnik Prvetica (65., gelb/rot wegen Meckerns), Felix Wenn (71., gelb/rot Foulspiel) und zum Abschluss die Rote Karte für Andre Buck (88.) wegen angeblicher Beleidigung. Somit hatten die Möllner viel Raum und münzten diesen Vorteil in Tore um. Nach Vorlage von Martin Krefta traf Stange (78.) zur Führung, sieben Minuten später traf Krefta per Direktabnahme nach einer Havemann-Flancke. „Der Sieg geht in Ordnung“, so Co-Trainer Glas, „Aber die zweite Hälfte sollte man schnell vergessen, so macht Fußball keinen Spaß“.


Mölln: Ruhr – Rehr, Sembritzki, Jahnke, Havemann – Krefta, Schefer, Wolowik, Sanogo – Stange, Dankert (46. Latus).


Sereetz: Müller – Ahrens, Aktürk, Behnke, Ullrich – Baetge, Jahrling (46. Tetzlaff), Jobst, Strunck – Ramm, Wenchel.




BSSV – GW Siebenbäumen 3-3

So wird es sehr sehr schwer dort unten weg zu kommen!!! Immer wieder mentale Aussetzer die zu Gegentoren führen. Dann kämpft die Mannschaft sich wieder ran, und zu wiederholtem Male erzielt der Gegner in der Nachspielzeit einen Treffer. So war es vor drei Wochen in Mölln, und nun in Büchen. Wir benötigen aber "Dreier" um den Anschluss herzustellen!!! Was in den ersten vierzig Minuten mit der Mannschaft los war, können nur die Spieler selbst beantworten. Nichts, aber auch rein gar nichts klappte. Fehler über Fehler, nicht nur bei unserem Team, nein, auch der Linienrichter stand mit der Abseitsregelung und seiner Auslegung mehrmals sehr alleine da. Jedenfalls waren sehr viele der Meinung, dass der erste Treffer der Büchener deutlich Abseits war. Beim zweiten Gegentor verlieren wir an der Mittellinie den Ball, der Büchener Spieler steuert auf unser Tor zu. Der Ball wird gehalten, nein doch nicht, wieder los gelassen, so kann der Büchener Spieler den Ball in das leere Torschieben.

Unsere Spieler irrten auf dem Platz herum, keiner konnte Ruhe und Ordnung in das Team bringen. Zum Glück nutzten die Büchener dieses nicht konsequent aus. Und plötzlich ein Gewaltschuss von Torben Bischkopf. Der Ball schlug aus 30 Metern unhaltbar im linken Torwinkel ein. Ein Traumtor und gleichzeitig der Weckruf. In der Halbzeitpause noch einige Anweisungen vom Trainer und nun lief unser Spiel. Folgerichtig kurz nach der Pause, nach einem Foul an Olli Grieger, Elfmeter, den Raoul gewohnt sicher zum Ausgleich verwandelte. Von dem BSSV war nichts mehr zu sehen. Eine Welle nach der anderen rollte auf das Tor der Gastgeber und Mario Kindler konnte mit einem Kopfball den verdienten Führungstreffer erzielen.

Auch in der Folgezeit blieb unsere Mannschaft feldüberlegen und eigentlich hätte einer der vielen Überzahl-Angriffe den Erfolg perfekt machen müssen. Leider wurden die Angriffe nicht zu Ende gespielt. Zweimal knapp vorbei geschossen ( Lasse Drews, Mike Schlichting) und mehrmals wurde einfach nicht kombiniert um zum Torerfolg zu kommen. So steuerten wir dem Ende entgegen. Drei Finger gingen vom Schiri hoch. Die letzten verzweifelten Angriffe der BSSver verpufften.

Dann die 93. Minute Foul auf der linken Seite unserer Abwehr. Eigentlich ist ja Schluss, die Zeit ist abgelaufen. Aber der Schiri nimmt den Freistoß noch "mit", was würden die Gastgeber wohl sonst für eine Aufregung veranstalten? Turbulenzen in unserem 16er Tim (der zur Halbzeit für den verletzten Marcel in das Tor kam, und eine gute Partie spielte) hat den Ball in der Hand. Einer unserer Spieler schlägt ihm den Ball aus der Hand, hin und her nun ist der Ball im Netz Tor............

GWS: Marcel Braun (46.min Tim Nazarkiewicz) - Marco Urban, Mario Kindler (72.min Jens Oberbeck), Mike Henkel - Lekso Ostati, Mike Schlichting, Torben Bischkopf, Oliver Grieger, Nic Geisler - Lasse Drews, Raoul Konan




Der BSSV holt trotz starker Leistung nur einen Punkt gegen die Gäste aus Siebenbäumen. Dabei begann der BSSV sehr stark und erspielte sich ein deutliches Übergewicht. In der 21. Minute stürmte Christian Casper unbedrängt von rechts auf das gegnerische Tor und legte mustergültig auf Maik Heinrich ab, welcher locker in das leere Tor zum 1:0 einschob. Bereits zwei Minuten später nutzte Timo Schlichting durch energischen Einsatz die Uneinigkeit zwischen Verteidiger und Torwart der Gäste, um auf 2:0 zu erhöhen. Der BSSV hatte weiterhin viele Großchancen, jedoch gelang es nicht, für eine Vorentscheidung zu sorgen. Auf der anderen Seite fand in der kurz vor der Pause der einzig wirklich gefährliche Torschuss auch gleich ins Netz. Ein schmeichelhafter Freistoß wurde schnell quer gelegt und durch einen glücklichen Sonntagsschuss aus großer Entfernung unhaltbar in den Winkel befördert.

Nach dem Seitenwechsel wirkte der BSSV immer noch leicht geschockt und es herrschte Unruhe in der Defensive. Bereits zwei Minuten nach Wiederanpfiff glichen die Gäste durch einen Strafstoß aus. Das Spiel wurde offener, die größeren Torchancen hatte jedoch weiterhin der BSSV. Umso ärgerlicher war folglich der Führungstreffer der Gäste in der 67. Minute. Der BSSV erspielte sich weiterhin gute Chancen. Unzählige Male verfehlte man das Tor knapp bis schließlich Kapitän Bastian Tolle in der Nachspielzeit wenigstens einen Punkt sichern konnte.

Fazit: Eine spielerisch gute Leistung wird durch schlechte Chancenauswertung nicht belohnt. Während das Spiel in der zweiten Halbzeit ausgeglichener war, dominierte man das Spiel über die kompletten ersten 45 Minuten. Ein Sieg wäre verdient gewesen, wobei man durch die Umstände auch mit einem Punkt zufrieden sein kann.

BSSV: Behnke – Gleu, Nitsch, Dirks, Kraak – Casper (82. Wedekind), Schlichting (72. Krüger), Kokartis, Tolle – Heinrich, Möhrmann (72. Piehl).

Siebenbäumen: Braun (46. Nasaczewisz) – Ostati, M. Urban, Henkel, Kindler – Bischkopf (72. Oberbeck), Schlichting, Drews, Kindler – Grieger, Konan.