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Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Dienstag, 4. November 2014


GWS - Oldenburger SV 2:6 (2:4)

Deutliche Heimpleite im Spitzenspiel! 14 Spiele hintereinander ungeschlagen, dann passierte es im Spitzenspiel gegen den Oldenburger SV: eine deutliche 2:6 – Niederlage auf eigenem Platz. Dabei war den Verbandsliga-Trainern nach einer Umfrage von LN-Sportbuzzer kurz vor dem Spiel klar, wer denn eigentlich der Favorit war: GW Siebenbäumen. Als Favorit betrachteten sich die Grün-Weißen zwar nicht, wohl aber als starke Mannschaft, die Oldenburg schlagen kann. Besser ins Spiel fanden die Oldenburger.

Bereits in der ersten Minute erzielte Christian Robbes auf unserer zu offenen rechten Seite das 0:1. Ein kleiner Schock – mehr nicht. Mit solchen Situationen kann die Mannschaft umgehen. In der 6. Minute fiel dann schon der Ausgleich zum 1:1 durch Manuel Plähn, der aus kurzer Distanz zunächst den Pfosten traf und der Ball dann doch im Netz landete. Etwas später hatte Ommeed Sindi die Chance zum 2:1 nach Vorlage von David Senghore und Jannik Gerlach, er verpasste jedoch. Oldenburg ging zielstrebig zur Sache und presste früh. Nach einem Foul im Mittelfeld führte Rico Borg den Freistoß in der 18. Minute aus und zog aus fast 40m auf das Tor von Kevin Pour. Der Ball eierte stark und fand den Weg ins Netz zum 1:2. Kevin sah dabei unglücklich aus. In der 23. Minute das 1:3 durch Dennis Kowski aus 16 Metern, nachdem die Defensive unsortiert und nicht konzentriert genug den Oldenburger Angriff blocken wollte. Oldenburg setzte sich häufig in der Mitte entscheidend durch und war immer wieder mit Torschüssen gefährlich. Die Siebenbäumer Angriffsbemühungen waren nicht zwingend.

Nach einer Ecke von Jannik Gerlach verkürzte Ommeed Sindi jedoch noch zum 2:3 in der 33. Minute. In der 37. Minute dann wieder ein Distanzschuss von Dennis Kowski aus der Mitte, der im grün-weißen Kasten zum 2:4 landete. 4 Tore in einer Halbzeit zu kassieren, ist deutlich. Die Defensiv war nicht packend genug gegen bewegliche und durchsetzungsstarke Oldenburger, die auch das Quäntchen Glück bei den Schüssen aufs Tor hatten. Leider kam es noch schlimmer, als auf unserer völlig offenen rechten Seite kurz vor der Halbzeitpause unser Keeper Kevin Pour Christian Robbes zu Fall brachte und dafür die rote Karte erhielt. Den fälligen Elfmeter verschoss Rico Borg jedoch gegen den eingewechselten Ersatztorwart Florian Elsner.

Grün-Weiß gab sich trotz Rückstand und Unterzahl in der zweiten Halbzeit nicht auf, spielte zunächst besser als zuvor mit 10 Feldspielern und kam zu einigen sehenswerten Spielzügen. Vor allem Diego Gomez trieb Grün-Weiß an. Oldenburg hatte im Gegenzug auch einige Chancen, die aber nicht konsequent ausgespielt wurden. Das Spiel wurde insgesamt hektischer. Oldenburg agierte zweikampfstark und konterte gefährlich. So kam es zum 2:5 durch Daniel Junge in der 75. Minute nach einer Unkonzentriertheit in der Defensive. Damit war klar, dass das Spiel nicht mehr zu drehen war. Den 2:6 - Endstand erzielte dann noch Jan Kaps in der 77. Minute aus kurzer Distanz. Insgesamt ein verdienter Sieg der Oldenburger, die damit die Tabellenführung wieder erlangten. Die Niederlage ist aus Siebenbäumer Sicht zwar ärgerlich, aber keine Katastrophe. Die Mannschaft arbeitet weiter von Spiel zu Spiel.





Ratzeburger SV III – Ratzeburger SV II 1:3 (0:1)

Celtic vs. Rangers? Milan vs. Inter? HSV vs. St. Pauli? Galatasaray vs. Fenerbahce? Alles Kindergarten! Die Mutter aller Derbys ist nicht etwa das belanglose Duell zwischen Dortmund und Schalke. Nein. Da treten doch heutzutage nur noch Spieler gegeneinander an, die in der nächsten Saison dort spielen, wo mit den buntesten Scheinchen gewedelt wird. Die richtigen Derbys finden im Amateurbereich statt. Die Fluktuation der Spieler bleibt meist äußerst gering, die Verbundenheit zum eigenen Verein häufig größer als der Wunsch, eine Klasse höher auf der Bank sitzend gegen den Abstieg zu spielen. Nun traten wir als Zweite allerdings nicht gegen Vereine wie Ziethen oder Mölln an, wo man wirklich von Derbys sprechen kann. Ein internes Vereinsduell stand auf dem Terminkalender der Kreisklasse A des Herzogtums. Wann hat es das zuletzt gegeben? Ich muss gestehen, das wandelnde Kreisfußball-Lexikon namens Müllers, seinerseits passionierter 1848er und somit schon lange unter akuter Derbyabstinenz leidend, zu Rate gezogen zu haben. Es muss um die Jahrtausendwende gewesen sein. Damals jedoch ein Pokalspiel, welches die Zweite mit 4:3 gewann. Aber in der Liga gab es das, so lange sein Gedächtnis reicht, höchstwahrscheinlich noch nicht.

Zur Ausgangssituation. Ratzeburg III stieg letzte Saison als B-Klassen-Meister souverän auf. Vor der Saison war dieses Team noch als Zweite gemeldet, wurde als die vielen A-Jugendlichen in den Herrenbereich aufstiegen, eine Nummer zurück gesetzt. Dem Vernehmen nach hat dieser Umstand vielen dort spielenden und agierenden Personen nicht allzu gut gefallen. Am Ende wurde sich damit jedoch arrangiert. Die Dritte beheimatet viele in die Jahre gekommene ehemalige Erste-Herren-Spieler, sowie Spieler, die die Dritte der Ersten oder Zweiten vorziehen. Somit ist es überhaupt nicht verwunderlich, dass die Dritte auch in der neuen KKA gut mithält und bis zum Anpfiff dieser Partie punktgleich mit unserer Zweiten in der Tabelle stand. Auch standen zahlreiche Dritte-Herren-Kicker bereits bei Spielen der Zweiten im Kader (Schmidt, Awiszus, Ritter, Knuth, Hamer) und rissen sich für uns ebenso den Allerwertesten auf, wie für ihr eigenes Team. Vor der Partie musste Dritte-Coach Mirko Fischer die Ausfälle von Ritter (Erkältung) und Krägler (Auto-Unfall, gute Besserung!), kompensieren. Bei der Zweiten waren bis auf Hofmann alle Mann an Deck. Laut Internet hätte die Partie eigentlich im Stadion stattfinden sollen. Auf Wunsch der Dritten wurde die Partie allerdings auf den oberen, kleineren Rasenplatz verlegt. Hier trägt die Dritte jedes ihrer Heimspiele aus. Dieser Umstand kam uns sehr entgegen, schließlich sind wir auf eben jenem Geläuf noch ohne Punktverlust und konnten hierauf jedes Mal überzeugen.

Zweite-Trainer Nico Gamon, der seine Spieler mit einer flammenden Rede auf Temperatur brachte, ließ im altbewährten 4-1-4-1 auflaufen und konnte heute auf eine 5 Spieler zählende Ersatzbank zurückgreifen. So etwas hat es auch noch nicht gegeben. Demgegenüber standen bei der Dritten drei Spieler auf der Ersatzbank. Schiedsrichter Klaus-Jürgen Vahlendiek pfiff die Partie pünktlich um 12 Uhr Ortszeit an (die Partie wurde in 205 Länder übertragen). Nach dem anfänglichen Abtasten beider Teams konnte die Zweite eine optische Überlegenheit heraus spielen, war in Puncto Ballbesitz die spielbestimmende Mannschaft, wenngleich man konstatieren kann, dass Torchancen auf beiden Seiten zunächst rar gesät waren. In der 35. Minute konnte sich Kjell Hentschel über rechts durchsetzen, kippte den Ball anschließend auf den am Sechzehner postierten Kapitän Johannes Olfen, der das Leder ins lange Eck zur Führung für die Zweite wuchtete. Was die Dritte Herren zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Sie hatten schon verloren. Aufmerksame Statistiker fanden heraus, dass Ratzeburg II noch nie ein Spiel verloren hat, wenn Olfen traf. Zwar hatten wir noch 45 Minuten auf der Uhr, aber dank dieses unerschütterlichen Faktums konnten wir ruhigen Gewissens in die zweite Hälfte starten.

Diese begann ähnlich wie die erste. Beide Teams gleichauf, kaum Torchancen. Der bis dahin blass gebliebene, weil nahezu vollends aus dem Spiel genommene Top-Torjäger der Dritten, Marc Schmidt, bekam den Ball nach 55 Minuten perfekt in die Schnittstelle gespielt, sodass dieser nur noch Keeper Ferdi Abramowski, vor sich hatte. Selbstverständlich ließ „Schmiddi“ sich diese Einladung nicht entgehen und schloss mit dem Außenrist ins lange Eck zum (bei der Dritten) vielumjubelten Ausgleich ab. Nun hatte man bei der Dritten Blut geleckt und man sah in den Gesichtern die bange Hoffnung, hier doch noch zu siegen, kurz aufkeimen. Sieben Minuten später stellte Lasse Kanz mit einem Schuss aus der Kategorie „unhaltbar“ den alten Abstand wieder her (62.). Nur weitere drei Minuten danach ergab sich eine aussichtsreiche Freistoßposition aus halblinker Position. Johannes Olfen brachte den Ball in den Strafraum und fand mit Marco Hamer (3. Herren) einen unfreiwilligen Abnehmer, der den Ball zum 1:3 für die Zweite abfälschte (65.). In der Folge vergaben beide Teams jeweils Hochkaräter, um das Spiel einerseits wieder spannend zu machen, andererseits endgültig zu entscheiden. Am Ende siegt die Zweite Herren standesgemäß. Schließlich wurde die Dritte im Vorfeld nicht müde, uns die Favoritenrolle zuzuschieben, die wir allerdings selbstbewusst annahmen und unsere Serie nun auf fünf Siege in Folge ausbauen konnten und mittlerweile mit dem 7. Tabellenplatz in jene Sphären vorrücken, in denen wir uns auch wohl fühlen wollen.

Fazit: Das Vereinsderby hat auf jeden Fall einen sehr speziellen Reiz. Beiden Mannschaften konnte man die Wichtigkeit der Partie ansehen. Die branchenüblichen Sticheleien blieben natürlich nicht aus und das ist auch gut so. Das Spiel war sehr fair, jedoch mit dem nötigen Kampfeswillen und leidenschaftlichen Einsatz geführt. Niemand ließ sich zu Unsportlichkeiten hinreißen und beide Mannschaften verhielten sich fair. Wenngleich es in Puncto Fairnesstabelle ein ungleiches Duell war: Die Dritte hält abgeschlagen die Rote Laterne, während die Zweite war vor dem Spiel punktgleich mit der SIG Elmenhorst auf Rang 1 gelistet war. Dank einer Gelb bringenden Grätsche Timo Baumanns mussten wir der SIG das Feld jedoch alleinig überlassen. Der Dritten wünschen wir alles Gute und viel Erolg. Wir freuen uns auf die nächsten Duelle in der ehrlichsten Liga der Welt!

Immer vorwärts RSV!

Dritte: Koch – Rost, Lorenz, Schön (Jahnig), Knuth – Kaben, Schlecht, Sydow (S. Kamischke), Hamer , Awiszus – Schmidt.

Zweite: Abramowski – Zunker, Daunus, Brock, Zengin – Olfen – Mollenhauer (Koenig), Kanz, Baumann, Hentschel – Gösch (Steiner).