FOOTBALL`S COMING HOME... UNSER GELIEBTER FUßBALL AUS DEN UNTEREN LIGEN


Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Donnerstag, 22. April 2010

VERBANDSLIGA SÜD/OST vom Mittwoch

SV Heringsdorf – TSV Siems 1:1 (1:0)


Nach dem leistungsgerechten Unentschieden treten beide Teams im spannenden Abstiegskampf weiterhin auf der Stelle. Siems verschlief komplett den ersten Durchgang, wurde nur durch Gebert (10.) für die schwache Leistung bestraft. Nach dem Wechsel wussten die Gäste endlich, worum es geht und ließen gleich Taten folgen. Marco Schellhammmer (57.) sorgte für den wichtigen Punkt. In den letzten fünfzehn Minuten setzte der SVH noch mal alles auf eine Karte, die Lübecker retteten sich aber geschickt über die Zeit.

RW Moisling – GW Siebenbäumen 4:0 (1:0)


Anfangs sah man den Rot-Weißen die Verunsicherung nach der Preußen-Pleite noch an. Aber von Minute zu Minute wurde die junge Kohlmann-Elf immer sicherer und übernahm das Kommando. „Eine klare Steigerung nach dem Reinfeld-Spiel“, sah auch Trainer Kohlmann. „Die Jungs haben die richtige Antwort gegeben, der Samstag ist vergessen“. Grant und Jakubiak ließen die ersten guten Möglichkeiten noch aus, dann hatten die Gastgeber endlich Zielwasser getrunken. Senghore (10., 58.) und Jakubiak (62., 88.) machten gegen die Grün-Weißen kurzen Prozess.

Oldenburger SV – TSV Pansdorf 0:1 (0:1)


Dennis Jaacks sorgte mit seinem 6. Saisontreffer schon nach elf Minuten für die Entscheidung im schwachen Ostholstein-Derby. Die Partie litt stark unter dem Oldenburger Kartoffelacker, sehenswerte Spielzüge waren in der zerfahrenen Partie kaum zu sehen. Pansdorf überzeugte mit kämpferischem Einsatz, dem hatten die Hausherren diesmal nichts entgegen zu setzen. Nielsen und Emmrich hatten den möglichen Ausgleich jeweils auf dem „Kopf“. „Das war heute nicht schön, das Spiel wollen wir mal ganz schnell vergessen“, sagte Obmann Philip Emmrich.

TSV Bargteheide – FC Dornbreite 0:3 (0:2)


Mit zwei Aussetzern in der Defensive brachte sich der junge TSV unglücklich auf die Verliererstraße, Behrens (15.) und Hagen (30.) nahmen diese Geschenke dankbar an. Nach dem Wechsel war der Gastgeber gleichwertig und legte seine Nervosität ab, konnte die Leistungssteigerung aber nicht in Tore umwandeln. Brückner (59.) raubte dem Barkmann-Team schnell sämtliche Hoffnungen. „Wir hatten ein Tor verdient gehabt, leider waren wir zu nervös im Abschluss“, meinte TSV-Trainer Barkmann.

Breitenfelder SV – BSSV 4:1 (2:1)


Im teilweise hart geführten Lauenburger Derby konnten die Gäste aus Büchen nur eine Halbzeit mithalten. Kapitän Holst (5.) brachte die Hausherren mit einem haltbaren 25-Meter-Schuss in Front, doch Kokartis (10.) glich schnell mit einem sicheren Foulelfmeter aus. Fünfzehn Minuten später netzte Spielertrainer Siemers aus zwanzig Metern zur erneuten Führung ein. Nach dem Wechsel konnte der BSSV nicht mehr an die gute Leistung aus dem Mölln-Spiel anknüpfen. Siemers (70.) und Kruse (75., 89.) machten den ungefährdeten Sieg perfekt. J.A. Siemers verschoss noch einen Elfmeter.

Nach schlechter Leistung kehrt man ohne Punkte vom Nachbarn aus Breitenfelde zurück. Bereits in der 7. Minute bedrängte man einen Spieler des BSV nicht richtig und dieser erzielte per Fernschuss das 0:1. Der BSSV reagierte sofort und glich bereits 6 Minuten später per Foulelfmeter durch Christian Kokartis aus. In der 22. Minute hielt Andre Behnke einen Elfmeter der Gastgeber, jedoch ließ man ihnen kurze Zeit später erneut etwas zu viel Raum im Zentrum und der zweite Schuss zappelte im Netz.

In Halbzeit zwei folgte ein ähnliches Bild. Man kann bei einem Angriff in der 64. Minute nicht richtig klären und das 1:3 fällt. Kurze Zeit später entschieden die Gastgeber durch ein weiteres Tor die Partie für sich. Ein Torwartfehler bescherte ihnen in der 89. Minute zudem das 1:5. Fazit: Nach zuletzt guten Leistungen folgt ausgerechnet im Derby eine schlechtere. Dieses Spiel sollte man schnell vergessen.

VERBANDSLIGA SÜD/OST vom Wochenende


TSV Bargteheide – GW Siebenbäumen 1-3

Nach dem letzten Desaster haben bestimmt viele geglaubt: Das sind alles nur Lippenbekenntnisse, diese Mannschaft ist keine Mannschaft. Doch in Bargteheide wurden die Fans von GW vom Gegenteil überzeugt. Der Gastgeber wollte gegen GW unbedingt alle drei Punkte holen, um Luft und Abstand zu den Abstiegsplätzen zu bekommen. Ein Angriff nach dem anderen rollte auf unser Tor. Unsere Elf hatte mit dem Kunstrasen, dem Gastgeber und mit dem Wissen, dass es hier keine Niederlage geben darf, zunächst eine sehr große Last zu tragen. Dass es zur Pause null zu null geblieben ist, haben wir dem Übereifer der Bargteheider, den Torpfosten und unserem Torwart Marcel zu verdanken. In der Halbzeitpause wurde die Mannschaft noch einmal neu geordnet und mit Nic Geisler ein Abwehrspieler für einen Offensivspieler (Torben Bischkopf) getauscht. Nun sollte es besser werden!

Aber kaum wurde die zweite Halbzeit begonnen, schon wurde mit dem ersten Angriff der längst überfällige Führungstreffer für Bargteheide erzielt. War es das schon??? Nein, die Mannschaft bewies eben genau die Moral, die in so einer sportlichen Situation benötigt wird. Noch mehr laufen, noch mehr Einsatz zeigen, nicht kampflos die Punkte abgeben. Und auch die Hilfe der nun zusätzlich eingewechselten Spieler Erkan Ates sowie Jan Feddern (für Mario Kindler, Marco Urban) sollten für einen Umschwung sorgen. Die Bargteheider hatten ihr Pulver verschossen. Deutlich war der Kräfteverschleiß zu sehen. Bei unserer Mannschaft machte sich nun die zweite Luft, sowie der Mut zum Erfolg breit. So konnten wir mit viel Elan, durch Nic Geisler (2 Tore, wie sooft war Mike Schlichting der Vorbereiter), sowie einem "Sonntagsschuss" durch Mike Henkel in Führung gehen, und diese bis zum Ende halten. Die Vereine die in der Tabelle vor uns liegen spüren nun schon unseren Atem, vielleicht gelingt es unserer Mannschaft am Mittwoch, Anpfiff 18.30 Uhr in Moisling einen "Dreier" nach zu legen. Zuzutrauen ist es dieser Mannschaft, zumal wir personell mit Raoul Konan und Resul Kutlu noch zwei weitere Eckpfeiler zur Verfügung haben werden.



Sehr enttäuscht zeigte sich Bargteheides Coach Ralf Barkmann über das Spiel, das man nie hätte verlieren dürfen. „Was wir an Hochkaräter ausgelassen haben, war zum Haare raufen. Da dominiert man besonders den ersten Durchgang, doch nach dem Wechsel macht man den Gegner wieder stark. Einfach unfassbar“. Fast im gefühlten Minutentakt vergab sein Team beste Tormöglichkeiten. Kevin Ihns traf nur den Pfosten, einen Schuss von Jan Klötzner lenkte Marcel Braun wieder an das Aluminium. Auch Christoph Heinz konnte zunächst aus kurzer Distanz nicht vollstrecken und schoss zum Unglauben seines Trainers über das Tor. Gleich nach der Pause fiel endlich der längst überfällige Treffer durch Heinz (46.). Doch von nun an hörte der TSV aus unerklärlichen Gründen auf, Fußball zu spielen. Man dachte wohl, der Dreier wäre in trockenen Tüchern. So machten sie die Grün-Weißen wieder stark. Nic Geisler glich mit der ersten nennenswerten Chance aus, Mike Henkel (78.) stellte den Spielverlauf mit einem Sonntagsschuss aus knapp dreißig Metern komplett auf den Kopf. Als Geisler (82.) einen Fehler von Michael Strusch zum dritten Treffer nutze, war die Bargteheider Moral gebrochen. So rutschte die junge Stormarner Truppe nach langer Zeit (2. Spieltag) völlig unnötig wieder auf einen Abstiegsplatz.


Bargteheide: Phillip – Ihns, Schaft (79. Kohrs), D. Behnk - Fürstenberg, Kukanda, Lühmann, Strusch, Westphal - Heinz, Klötzner.


Siebenbäumen: Braun – Putzier, Henkel, Urban (73. Veddern) – Ostati, Schlichting, Schönborn, Schulz, Bischkopf (46. Geisler), Villareal – Kindler (73. Ates).




Möllner SV – BSSV 1:3 (1:0)


In einem durchschnittlichen Derby gewann der BSSV bei sommerlichen Temperaturen hoch verdient. Schon nach einer Minute verpasste Niklas Wedekind knapp einen abgefälschten Freistoss, nach zehn Minuten köpfte Sascha Stange freistehend in die Arme von Andre Behnke. Stange hatte auch die nächste Möllner Chance auf dem Fuß, köpfte aber diesmal knapp über das Tor. Spielerisch boten beide Teams auf dem holprigen Grün nur Magerkost. Nur einmal ließ die MSV mit einer feinen Kombination aufhorchen, und erzielte so gleich die Führung. Einen Doppelpass mit Jonni Jahnke schoss Eugen Wolowik trocken ins lange Eck. In der 39. Minute hatte Wedekind die große Chance zum Ausgleich, verstolperte aber kläglich. Die zweite Hälfte konnte man aus Möllner sicht dann ziemlich abhaken. „Der zweite Abschnitt war enttäuschend, der kollektive Tiefschlaf ist nicht zu erklären“, war MSV-Coach Hartmut Wulff eigentlich sprachlos. Der Coach sprach die 47. und 49. Minute an, als sich das Blatt zugunsten des Aufsteigers drehte. Nach einer Ecke verlängerte Magnus Möhrmann per Kopf auf Sebastian Kraak, der den verdienten Ausgleich erzielte. Nur zwei Minuten später holte Stefan Rehr Malte Hahn von den Beinen, den fälligen Elfmeter verwandelte Christian Kokartis sicher. „Wir waren heute einfach nicht stark genug, um das Spiel noch mal zu drehen. Ein verdienter Sieg für den BSSV“, erkannte Wulff fair an. Mit einem Konter machte Christian Casper (90.) alles klar. Zuvor sah Rehr noch die Ampelkarte wegen Meckerns (87.).


Mölln: Ruhr – Rehr, Montevirgin, El-Sabe, Böckmann – Lindemann, Hahn (56. Latus), Wolowik, Scerbinin – J. Jahnke, Stange.


BSSV: Behnke – Trilck, Kraak, Kokartis, Schlichting – Casper, Hahn (83. Nitsch), Sievert, Tolle – Möhrmann (63. Schleede), Wedekind (75. Piehl).




TSV Lensahn – WSV Tangstedt 2:1 (1:0)


Drei wichtige Punkte für den Klassenerhalt fuhr die Elf von Volker Ippig gegen den WSV ein. Schon der erste Angriff (3.) brachte für die Hausherren die Führung, als Christopher Köhler einen Pass von Stefan lang erfolgreich vollendete. Im ersten Versuch scheiterte er noch an Keeper Martens, doch gegen den Nachschuss hatte der Schlussmann keine Chance. Bis zur Pause versäumten es die Gastgeber, das Ergebnis auszubauen. Malte Siewert fand nach einem Alleingang seinen Meister in Martens, Marcel Ratzlaff traf nur das Außennetz. Bei den Gästen vergab Oliver Hirschlein mit dem Pausenpfiff die größte WSV-Chance, als er aus knapp sechs Metern über das Tor schoss. Das erlösende 2:0 durch Siewert (57.) war eine Kopie des ersten Treffers, wieder erst im Nachschuss wurde der gut aufgelegte Martens überwunden. Hirschlein (81.) zeigte noch einmal seine Klasse mit einem Volleyschuss aus acht Metern. Der dadurch resultierende Anschlusstreffer war für den WSV am Ende aber zu wenig. „Kampf und Einsatz waren vorbildlich, mit der Einstellung sammeln wir die nötigen Punkte für den Klassenerhalt“, ist sich Co-Trainer Michael Johnsen sicher.


Lensahn: K. Knorr – O. Knorr, Neuhäuser, Dora, Babbe (46. Sielaff) – Ratzwill, Lang, Patzer, Wudarczyk (75. Balzereit) – Siewert, Köhler.


Tangstedt: Martens – Neiber, Helmchen, Stein, Gellersen (65. Mc Cann), Sharma, T. Regel-Riebling, Perlowsky (70. Muandula), Henkis, Lazarov (25. Kusi), Hirschlein.




SV Heringsdorf – Oldenburger SV 0-1


Mit einem traumhaften Volleyschuss aus 16 Metern, der unhaltbar im Tordreieck einschlug, entschied Marc Gottorf (88.) ein wenig hochklassiges, aber stets spannendes Ostholstein-Derby in der Verbandsliga Südost zwischen dem SV Heringsdorf und dem Oldenburger SV, das nicht unverdient mit 0:1 (0:0) endete. Gottorf beendete mit diesem Schuss auch die bisherige Erfolgsserie der Ruge-Elf, die zuletzt vier Siege in Serie holte. Die Hände reiben durfte sich Sonntagnachmittag zunächst einmal der Kassierer des Aufsteigers, der 310 zahlende Fans um ihr Eintrittsgeld erleichtern konnte. Eine prächtige Kulisse bei herrlichstem Fußballwetter. Fußballerische Leckerbissen hatten aber Seltenheitswert. Zu sehr prägte Hektik das Spielgeschehen, das aber nie unfair geführt wurde. Zur zerfahrenen Partie leistete der wenig Souveränität ausstrahlende Unparteiische seinen Beitrag. Ausdruck dessen waren elf gelbe und zwei vertretbare gelb-rote Karten.


Vor allem die Platzherren haderten mit dem Spielleiter, sie fühlten sich benachteiligt, was sie dem Mann im leuchtend roten Dress auch munter mitteilten. Die Folge: Gelb gegen Florian Albrecht wegen Meckerns (35.) und Gelb-Rot nach anschließendem Foulspiel gegen Philip Nielsen (42.). Da erhielten die Heringsdorfer Aussichten auf einen weiteren Dreier schon frühzeitig und vorentscheidend einen Dämpfer. Ohnehin hätte wohl schon einiges zusammenkommen müssen, hätte es zum Sieg reichen sollen, denn nach vorn fehlte es den Blau-Weißen an der nötigen Durchschlagskraft. Vor allem im Angriffszentrum konnten sich Enis Gashi und auch Marcel Gebert nicht gegen die abgeklärten und kaum Unsicherheiten zeigenden Defensivstrategen Maik Lindhorst und Alexander Hasler durchsetzen. Mit geschicktem Körpereinsatz blieben sie zumeist Zweikampfsieger.


So kam OSV-Torwart Marcel Heisler kaum einmal in Verlegenheit. Die einzig nennenswerte Tormöglichkeit hatte der stark aufspielende Manndecker Hauke Marbach (10.), der bei einem Freistoß von Sascha Meyer aufgerückt war, einen Kopfball aber nicht richtig platzieren konnte. Ähnlich war es Alexander Hasler (8.) auf der anderen Seite ergangen, als er einen Eckball knapp verpasste. Ansonsten gab es bis zum Pausenpfiff von beiden Seiten nicht viel Produktives zu sehen.


Zum Pausentee war SVH-Coach Wolfgang Ruge gezwungen umzustellen. Mit Marcel Gebert opferte er eine zweite Spitze, während er den gelb-rot-gefährdeten Marco Fuss vor dem wichtigen Spiel gegen den TSV Siems (Mittwoch) für den genesenen Björn Wölk vom Feld nahm. Und mit etwas Glück wäre dem Gastgeber fast noch der Führungstreffer gelungen, als sich Christian Heinritz (48.) auf links durchsetzte und sein von der Grundlinie getretener Flankenball sich im langen Eck hinter Marcel Heisler gegen den Innenpfosten senkte, aber zurück ins Feld sprang. Zu mehr reichte es für die Platzherren, die mit zunehmender Spieldauer immer weiter zurückgedrängt wurden, nicht. Nach knapp einer Stunde dann eine kuriose Aktion, als Marko Kohlscheen bei einem Flankenball mit der Hand zum Ball ging und der Pfiff ertönte. Pfiff und Elfmeter, eigentlich eine klare Sache – doch zuvor hatte der Assistent die Fahne hoch und auf Abseits entschieden, sodass es mit Freistoß für den SVH weiterging. Da musste Marko Kohlscheen tief durchatmen.


In der Schlussphase brannte es dann doch einige Male im SVH-Strafraum, in dem die OSV-Angreifer entweder nicht den Überblick behielten oder aber SVH-Torsteher Christian Duborg im Wege stand, wie bei Schüssen von Felix Wenn (79.) und Maik Lindhorst (84.). In der 87. Minute wurde es dann noch übersichtlicher in Reihen der Platzherren, als Americo Antunes (87.) Philip Nielsen von den Beinen holte und ebenfalls per Ampelkarte vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Wenig später dann der Auftritt von Marc Gottorf, der nach einem der gefürchteten Reise-Einwürfe in Strafraumhöhe in Schussposition kam, nicht lange fackelte und die Lederkugel ins SVH-Tor hämmerte. Da hatte er allen Grund zum Jubeln. Er entledigte sich seines Trikots, zeigte seinen bunt tätowierten Körper und holte sich wegen dieser Jubelarie noch einmal Gelb ab. Ebenso Björn Wölk, Marko Kohlscheen und Hauke Marbach, die dem Unparteiischen in der Nachspielzeit noch einige Texte zu erzählen hatten.


Dann war Schluss. Die Heringsdorfer haderten mit dem Unparteiischen, fühlten sich benachteiligt, während OSV-Coach Andreas Brunner einen hochverdienten Erfolg seiner Elf gesehen hatte.






Die Grundlagen für ein packendes Derby waren gegeben. Der Wettergott sorgte für fast sommerliche Temperaturen und lockte somit 310 zahlende Zuschauer an den „langen Acker“. Doch ein Fußballfest sollte es leider nicht geben. Über die gesamte Spielzeit boten beide Teams eine zerfahrene Partie mit wenigen Torchancen, einzig vereinzelte Standartsituationen sorgten für Gefahr. In der kampfbetonten Partie, allein zehn gelbe Karten auf Seiten der Gastgeber, hatten Enis Gashi und Hauke Marbach nennenswerte Möglichkeiten für die Hausherren. Gashi schoss knapp am Pfosten vorbei, Marbach scheiterte mit einem Kopfball. Beim OSV konnten Mario Markmann und Felix Wenn ihre Kopfbälle nicht ins Tor bugsieren. Nachdem Florian Albrecht nach 40 Minuten mit gelb/rot wegen Meckerns vom Platz musste, begann die Ruge-Elf die zweite Halbzeit deutlich defensiver. Doch Oldenburg konnte diesen Vorteil nicht nutzen und alles sah nach einem Unentschieden aus. Als Americo Antunes (85., gelb/rot, Foulspiel) ebenfalls vorzeitig zum Duschen musste, mauerte sich der SVH hinten komplett ein. Doch am Ende wurde ihr leidenschaftlicher Kampf nicht belohnt. Eine Flanke von Christian Reise klärte Marbach in höchster Not, doch sein Kopfball landete unglücklich bei Marc Gottorf, der den Ball direkt per Drehschuss aus sechzehn Metern in den Winkel zum Sieg drosch.


Heringsdorf: Duborg – Kohlscheen, Rosenthal, Antunes, Marbach – Albrecht, Fuss (46. Wölk), S. Meyer, Gebert (46. Heinritz) – Gashi, Ruske.


Oldenburg: Heisler – Petyrek (60. Rateyczak), Buck, Hasler, Lindhorst – Nielsen, Reise, Wenn, Lammert – Gottorf, Markmann.




Preußen Reinfeld – RW Moisling 4:1 (3:0)


Mit einer imposanten Leistung sorgten die abstiegsbedrohten Stormarner für die Überraschung des Tages. Mit vier Spielern der A-Jugend im Kader überzeugten die Preußen auf ganzer Linie. Sindi (32.), Witten (42.), der starke Sauer (44.) und Rosin (70.) schossen eine klare Führung heraus. Mehr als den Ehrentreffer von Grant (75.) bekam Moisling nicht zustande. „Das war eine Hausnummer, wir leben noch“, war Preußen Co-Trainer Nilges hocherfreut.


Reinfeld: Ciesler – Beeck, To. Kutschke, Mehlfeld – Döhring, Funke (80. Bussmann), Sindi, Witten, Ti. Kutschke (64. Schaper) – Sauer, Rosin.


Moisling: Boroch – Barten, M. Bornemann, Dogan, Akar, H. Azzez (70. Schütte), J. Bornemann, Haye (70. Oezdemir), Kohlmann (70. Senghore), Grant, Akcasu.





FC Dornbreite – Eutin 08 3:1 (1:1)


Im Spitzenspiel war der FCD der verdiente Sieger. In einer interessanten Partie ging Eutin durch Reichenbach (13.) in Führung. Noch vor der Pause glich Hagen (37.) nach Vorlage von Hagelstein aus. Nach dem Wechsel dominierte die Maaß-Elf die Partie, Eutin war konditionell das vergangene Mittwoch-Spiel in Sereetz anzumerken. Fünf Minuten reichten aus, um den Dreier einzufahren. Mecker (55.) per Kopf und erneut Hagen (60.) machten alles klar. „Der Rückstand war wie ein Weckruf für uns. Auch aufgrund der Chancen hoch verdient“, war Maaß zufrieden.


Dornbreite: Heskamp – Venske, Gramckau, Schröder, Brückner (85. Prüßmann) – Kayahan, Hagelstein (70. Bitz), Sare, Mecker – Hagen, Behrens.


Eutin: Kordts – Callsen, Meyer, Ahlers, Bork, Reichenbach (65. N. Riemann), F. Riemann (85. Fortmann), Schnalke, Brunner, Savcenko, Rave (65. Schmidt).



Sereetzer SV – Breitenfelder SV 1:2 (0:0)


In der dritten Nachspielminute erlöste Kruse mit seinem Siegtreffer die zuletzt sieglosen Gäste. In einer Partie ohne große Torchancen gelang Meese (63.) die Führung. Die Uhlenbuscher kämpften mit viel Leidenschaft, wollten ihre Krise endlich „ad acta“ legen. In der Schlussphase drehten sie komplett die Partie. Spielertrainer Siemers (82.) glich aus, dann kam Kruse in der schon erwähnten Nachspielzeit. „Das ist schon total enttäuschend“, sagte SSV-Coach Sercander. „Wir waren nicht schlechter, hätten den einen Punkt sicher auch redlich verdient“.


Sereetz: Müller – Ahrens, Boye, Klüver, Ullrich – Bätge, Jobst (83. Agadschanjan), Nowitzki, Strunck (88. Wenchel) – Tetzlaff (74. Behrens), Meese.


Breitenfelde: Hansen – S. Siemers, Schönfeldt (58. Holst), Felsner, Banthin - Biallas, Hofmann, J.-A. Siemers, Becker – Khartey (73. Lukaszczuk), Kruse.




Strand 08 – TSV Pansdorf 2-1


Über 200 Zuschauer hatten sich zum Spiel gegen den TSV Pansdorf in der Timmendorfer Strand-Arena eingefunden. Das Spiel begann furios, die Pansdorfer konnten schon in der 1.Minute nach einem unüberlegten Querpass von Kevin Rehberg die Führung erzielen. Stürmer Weiss hatte die Situation genutzt und überlegt den Ball über den herauseilenden Fynn Berndt in das 08-Tor gelupft. Strand übernahm unbeeindruckt die Initiative, die Pansdorfer versuchten mit allen Mitteln den Spielfluss zu unterbinden. In der 18.Minute sorgte ein schneller Tempogegenstoß für den Ausgleich. Manuel Plähn hatte den Ball perfekt auf den Außen startenden Riza Karadas gespielt, der in unnachahmlicher Weise noch einen Gegenspieler ausspielte und die Kugel aus 18 Metern von links in den rechten oberen Torwinkel hämmerte. Fraglos ein Treffer der Marke „Tor des Monats“! Strand 08 drängte nun auf die Führung und kam trotz der weiter heftigen Gegenwehr zu klaren Chancen. Robertino Borja und erneut Karadas nutzen diese leider nicht und es ging mit dem Remis in die Pause.


In der 2. Halbzeit verflachte das Spiel zum Leidwesen der Zuschauer fast völlig. Pansdorf kämpfte, grätschte und foulte, während die Strandpiraten kaum noch vernünftige Spielzüge auf den Rasen brachten. Nachdem drei gute Torchancen von Phantom Baasch und dem fleißigen Bastian Zeh, entweder nicht zu Ende gespielt oder schwach vergeben wurden, hatten sich die Anwesenden eigentlich mit der Punkteteilung abgefunden. Dann aber doch das für die Timmendorfer erlösende zweite Tor. In der 89. Spielminute „stocherte“ sich Riza Karadas gegen 3-4 Pansdorfer durch, schob den Ball zum freistehenden Zeh, der seine Extraklasse zeigte, indem er den Ball überlegt in den Winkel zirkelte. Aufgrund zweier tollen Tore und der Anzahl der Chancen gingen die Strandpiraten als glücklicher aber verdienter Derbysieger vom Platz und behaupten weiter die Tabellenführung.


Die Partie beim fast feststehenden Schleswig-Holstein-Ligisten begann mit einem Paukenschlag. Erik Damm erahnte einen Strander Flugball Höhe der Mittellinie, glänzte mit toller Ballmitnahme und legte Alex Weiss mustergültig auf, der nach 36 Sekunden(!) gekonnt vollendete. Strand musste sich erst sammeln und versuchte, das Kommando zu übernehmen. Das gelang zwar, allerdings konnten wir den Gastgeber durch geschickte Defensivarbeit von unserem 16er fernhalten. Nach 20 Minuten brachten wir den Favoriten zurück ins Spiel. Lennart Landsberg wurde verletzungsbedingt behandelt, unsere Truppe verlor den Ball im Vorwärtsgang, die zentrale Absicherung fehlte, schon war es passiert. Strand glich nach einem Konter mit einem Traumtor aus. Jetzt entwickelte der Gastgeber seine beste Phase und verpasste bei zwei weiteren Hochkarätern (22., 28.) nur knapp die Pausenführung. In den letzten 10 Minuten vor dem Wechsel bekamen wir wieder mehr Ordnung ins Spiel und hatten noch eine gute Möglichkeit durch einen direkten Freistoß von Sinisa Galusic (40.), die aber vom Strander Keeper vereitelt werden konnte. Nach dem Wechsel konnten wir das Spiel noch ausgeglichener gestalten, die Verunsicherung beim Klassenprimus nahm spürbar zu. Zwar hatte 08 weiter etwas mehr vom Spiel und auch mehr Strafraumszenen, aber so wirklich zwingend war das alles nicht mehr. Unsere Angreifer konnten sich jetzt mehr und mehr in Szene setzen und immer wieder Nadelstiche setzen. In der 77. Minute dann die Riesenchance zur Entscheidung, als Alex Weiss aus halbrechter Position freistehend zum Abschluss kam, aber nur das Außennetz traf. So kam es wie so oft. Die Truppe, die oben steht, hat das nötige Glück. So auch Strand, die in der 89. Minute doch noch zum Siegtreffer kamen. In dieser Szene war die Angst unserer Defensive vor einem Elfmeterpfiff scheinbar zu groß, denn drei Verteidiger schafften es nicht, einen Strander Angreifer an der Vorbereitung dieses Treffers zu hindern. So brachten wir uns schließlich selbst um den (Punkte-)Lohn einer tollen Teamleistung, das anerkennende Schulterklopfen hatte sich die Truppe aber allemal verdient.




In einem hart umkämpften Derby wurde Bastian Zeh spät zum Matchwinner. Als sich beide Seiten eigentlich mit einem Remis abgefunden hatten, vollendete Zeh in der 89. Minute eine Vorlage von Karadas zum knappen, aber verdienten Sieg. Dabei gerieten die Hausherren schon nach 30 Sekunden in Rückstand. Einen misslungenen Querpass von Rehberg nahm Weiss auf und überlupfte Strands chancenlosen Tormann Berndt. Der Spitzenreiter zeigte sich aber nicht geschockt und übernahm schnell das Kommando. Lohn war der Ausgleich von Karadas mit einem 20-Meter-Schuss in den Winkel. „Pansdorf hat uns das Leben 90 Minuten lang schwer gemacht. Unser Spiel lief nicht so flüssig wie zuletzt“, bilanzierte Strands Coach Salomon, „doch der späte Siegtreffer war verdient“.


Strand: Berndt – Goebel, Rehberg, Gohrke (63. Vahl), Schlichte – Plähn (52. Kähler), Borja (57. Zabel), Stahl, Karadas – Zeh, Baasch.


Pansdorf: Möller – Wenske, Wittky (52. Mielke), Block, Stau – Farklas, Jaacks, Landsberg (67. Basse), Damm (70. Reimann) – Weiss, Galusic.




VfL Oldesloe – TSV Siems 2-2


Lange Zeit sah es in diesem "6 Punkte Spiel" nach einem Heimsieg für den VfL aus, am Ende musste man dann über einen Punkt froh sein. Jan-Hendrik Jobmann hatte mit einem schönen Freistoß in den Winkel das frühe 1:0 (17. min) erzielt. Die Führung hielt bis zur 82. Minute, als die VfL-Spieler in einen kollektiven 3-Minuten-Schlaf verfielen. Der TSV Siems nutzte das und ging durch Andre Kraft (82. min) und Finn Laske (85. min) sogar in Führung. Tobias Wriedt schoss in der letzten Minute aus kurzer Distanz noch den Ausgleichstreffer und rettete seiner Mannschaft zumindest noch einen Punkt. In der Nachspielzeit wurde Erol Siegert nach einem Foul des Feldes verwiesen, eine sehr harte Entscheidung des Schiedsrichters.



Im Kampf um den Klassenerhalt brachte Jobmann (17.) mit einem Freistoss seinen VfL in Front. Spannend wurde es dann in den letzten fünf Minuten. Kraft (85.) sorgte mit einer sehenswerten Einzelaktion für den Ausgleich, zwei Minuten später drehte Torben Laske die Partie. Doch Wriedt machte mit dem Abpfiff den Siemser Dreier zunichte, anschließend sah Siegert nach einem rüden Foul die rote Karte. „Auch wenn wir spät den Führungstreffer erzielten, fühlt sich das an wie eine Niederlage“, war Siems Coach Anders ein wenig gefrustet.


Oldesloe: Ave – Arndt, Bajrami (85.), T. Fischer, Baasch (48. Ibrahimi), Jobmann, Kunze, Wriedt, Siegert, Espe, Duncenko (46. K. Fischer).


Siems: Reger – Hennings (80. Schlatz), T. Laske, Thomaschewski, Mi. Niels, Safadi, Tafazoli (60. Oeverdieck), T. Mond, Schwenn, Volkmann, Kraft.



KREISLIGA LÜBECK/LAUENBURG


TuS Lübeck – Ratzeburger SV 2-2

Nach den letzten Spielen stellte sich eine gewisse Ernüchterung beim Aufsteiger ein. In den Partien gegen die direkte Konkurrenz wurden statt angestrebten 9 Punkten nur 4 geholt. Also machte man sich auf, um gegen einen "Großen" die verlorenen Punkte wieder gutzumachen. Beim Tabellenzweiten TuS Lübeck 93 gelang dies eindrucksvoll und absolut verdient! Nach einem turbulenten Spiel trennte man sich 2:2 (1:1). Bei herrlichem Frühlingswetter hatte sich der Trainer eine defensivere Spielvariante vorgenommen, welche von den Spielern hervorragend umgesetzt wurde. Sicherlich spielte auch der schlechte Platzzustand den Gästen in die Karten, der kein technisches Spiel zuließ.

Nach anfänglicher Nervosität hielt der Gast aus der Inselstadt immer besser die Räume eng und machten es den spielstarken Gastgebern so schwer, eine Lücke zu finden. Mit starkem Zweikampfverhalten und hoher Laufbereitschaft schaffte es der Gast die Angriffe der Gastgeber immer wieder zu unterbinden. Seinerseits schaffte es der RSV sogar, einige gefährliche Konter zu setzen. Einer dieser Ballgewinne im Mittelfeld sorgte auch für die Führung der Ratzeburger. In der 22. Minute wurde auf der linken Seite gut gegen den Ballführenden gepresst, Jan Weluda kam in Ballbesitz und schickte mit einem feinen Direktpass Sven Knuth auf die Reise, der eiskalt zum 0:1 vollendete (22.). In der Folge hatte der RSV zweimal die große Gelegenheit zu erhöhen. Doch Sven Knuth und Jan Weluda schafften es nicht, aus aussichtreicher Position die Führung auszubauen (30. und 31.). Da aus dem Spiel heraus nicht viel ging bei den Lübeckern, musste eine Standardsituation herhalten, um den Ausgleich zu erzielen. In der 35. Minute war es Dennis Tombers, der einen Freistoss aus 20 Metern im Winkel des Gästegehäuses versenkte. So ging es mit einem 1:1 in die Halbzeitpause.

Der eindringliche Hinweis des Trainers, nach der Pause hellwach zu sein, beherzte die Mannschaft und ging unmittelbar nach dem Wideranpfiff abermals in Führung. Nach einem Ballgewinn an der Mittellinie wurde ein super Angriff (doppelter Doppelpass) auf der linken Seite vorgetragen. Der Ball kam zu Jan Weluda, der nicht lang fackelte und auf das Gehäuse schoss. Der Torhüter konnte den Ball nur abklatschen und Simon Behnk war zur Stelle und vollendete zur erneuten Führung. Der Gastgeber versuchte nun alles nur Mögliche, um das Spiel noch zu drehen. Mit zunehmender Spieldauer bekamen die Lübecker nun die Oberhand in dem kampfbetonten Spiel. In der 57. Minute belohnten sie sich, als Christian Arp völlig freistehend zum Ausgleich einköpfte. Beim RSV ging jetzt jeder an seine Grenze und zeigte eine klasse Einstellung. Auch mit einem Quäntchen Glück überstand der Gast 89 Minuten. Bis dann der Schiedsrichter in den Mittelpunkt rückte. Ein Zuspiel in die Ratzeburger Hälfte wirkte total harmlos, da der Spieler weitaus mehr als einen Meter im Abseits stand. Nur der Pfiff blieb aus. Beim Nachsetzten eines Ratzeburger Spielers ging dieser zu Fall und zum Entsetzen der Gäste entschied der Unparteiische auf Strafstoss. Diese Entscheidung brachte den Gästetrainer emotional so zum kochen, dass seine Unmutsäußerungen zur Verbannung auf die Tribüne führten. Sicherlich sollte man sich als Trainer beherrschen können, man sollte sich aber auch schützend vor seine Mannschaft stellen können. Wenn man dann noch von einem Linienrichter angelächelt wird und der einem sagt: "Das kannst du von da gar nicht sehen, ich schon" (kleine Anmerkung: Der Schiedsrichterassistent stand weiter weg als der RSV-Trainer), dann ist auch beim ruhigsten Menschen eine Grenze erreicht. Aber das wird sicherlich in einem Verfahren zu klären sein. Jedenfalls wurde der Strafstoss ausgeführt…und man glaubt es kaum, ES GIBT EINEN FUSSBALLGOTT! Jens Nickel parierte nicht nur den Strafstoss, sondern auch den Nachschuss. Nach 51:47 Minuten in der 2. Spielhälfte pfiff der Schiedsrichter und gleichzeitig Staffelleiter der Liga das Spiel ab. Ein verdienter Punktgewinn stand für die Ratzeburger zu Buche!