FOOTBALL`S COMING HOME... UNSER GELIEBTER FUßBALL AUS DEN UNTEREN LIGEN


Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Mittwoch, 29. Oktober 2008

VERBANDSLIGA SÜD-OST


GW Siebenbäumen – ATSV Stockelsdorf 8-1 (4-1)

Leicht und locker, ohne große Gegenwehr konnten die Punkte an diesem Spieltag eingefahren werden. Zu jeder Zeit überforderte Stockelsdorfer machten es den Grün-Weißen leicht, den höchsten Sieg seit vielen Jahren einzufahren.

Schon in der 9.Minute konnte Riza Karadas die frühe Führung erzielen. Peter Topleck hatte vor dem Tor quer gelegt und Riza musste nur noch einschieben. Nach dieser Führung konnte man ein deutliches Aufatmen bei allen Beteiligten vernehmen. So spielte es sich nun auch schon leichter nach vorne.

Trotzdem dauerte es bis zur 31.Minute, ehe das 2-0 fiel. Diesmal setzte Riza Karadas Peter Topleck in Szene, der aus 16 Metern dem guten Gästekeeper keine Chance ließ. Und nur 3 Minuten später konnte Riza die Führung per Elfmeter ausbauen. Muersat Morina war zuvor im Strafraum gefoult worden, weil der Verteidiger völlig unmotiviert einfach einen Schritt zu spät kam.

Nachdem überraschend ein Gegentor hingenommen werden musste, erstickte Mürsat Morina in der 41.Minute die aufkeimende Hoffnung der Gäste, dass an diesem Tage vielleicht doch etwas gehen könnte. So konnte endlich mal wieder ein ruhiger Pausentee genossen werden. In der Halbzeitpause wackelte das kleine Vereinsheim in Siebenbäumen, da einige Urschreie aus der Gästekabine drangen. Genutzt hatte das dann aus Stockelsdorfer Sicht nicht viel, ahnte das Team wohl doch, das an diesem Tag hier nichts zu holen war.

Die zweite Halbzeit war spielerisch nicht immer schön anzusehen, allerdings taten die Grün-Weißen auch nicht mehr als nötig, um die Gäste in Schach zu halten und die Führung auszubauen. In der 58.Minute war es Julian Brueckner, der die Führung ausbaute, nachdem ihm der Ball nach einer Kopfballverlängerung buchstäblich auf den Fuß fiel. 5-1.

Das 6-1 war dem kurz zuvor eingewechselten Ove Schulz vorbehalten. Nach einer Ecke passte Sven Jaeckel scharf in den Strafraum und Ove schloss trocken ab. Und auch der eingewechselte Marcel Schoenborn konnte ein Tor erzielen. Nach einem Eckball von der linken Seite schraubte sich Marcel am langen Pfosten am höchsten und ließ dem Keeper mit seinem herrlichen Kopfball keine Chance. Mürsat Morina setzte mit dem 8-1 kurz vor Schluß den Schlusspunkt unter diese einseitige Partie. Nachdem der angedachte Pass in die Tiefe nicht möglich war, machte er das einzig richtige und tankte sich allein bis vor dem Keeper, an dem er den Ball vorbei ins Tor schob.

Ob die Grün-Weißen mit diesem Sieg tatsächlich zu alter Heimstärke zurückgefunden haben, dürfte sich schon am Samstag gegen den Sereetzer SV zeigen, der am Sonntag 8:1 in Reinfeld gewann.

Es scheint ein interessanter Nachmittag für die Torhüter zu werden und es kommt zum Wiedersehen mit „Kamerad" Krause und Mike Schlichting die im Sommer nach Sereetz wechselten.

Schiedsrichter von Spielern verprügelt


Begegnung zwischen TSV Schönau und MFC Phoenix (Badischer Fußballverband) abgebrochen / Zwölf Polizeibeamte im Einsatz (Aus dem „Mannheimer Morgen“ vom 27.10.08)

Mannheim. Der Mannheimer Fußballkreis wird von einem neuerlichen Skandal erschüttert. Das Spiel der Kreisklasse A zwischen dem TSV Schönau und dem Phönix musste am Sonntag nach 70 Minuten abgebrochen werden, nachdem es zu massiven Handgreiflichkeiten gegenüber dem Schiedsrichter gekommen war. Die Polizei ermittelt gegen zwei Spieler des TSV Schönau wegen Verdachts auf gefährliche Körperverletzung. Insgesamt zwölf Beamte aus den umliegenden Polizeirevieren waren im Einsatz.

Schiedsrichter Philip Reichelt von der Post-SG Mannheim erlitt eine Rippenprellung, zahlreiche Hämatome, Blutergüsse und eine Bänderdehnung. Auslöser der Eskalation: ein Platzverweis gegen den Schönauer Sascha Schorr, der nach einem Foulspiel gegen Phönix-Spielertrainer Ralf Dalmus die Rote Karte bekommen hatte. Daraufhin kam es zur "Rudelbildung". Was dann geschah, schildert ein dieser Zeitung namentlich bekannter Augenzeuge: "Der Schiedsrichter wurde von einem TSV-Spieler heftig gestoßen, woraufhin er zu Boden gestürzt ist. Nachdem er wieder aufgestanden war, wurde er regelrecht über den Platz gejagt und dabei immer wieder getreten, geschlagen und beleidigt. Fast die komplette Mannschaft des TSV war beteiligt."

"Ich spiele seit 35 Jahren Fußball. Aber so etwas habe ich noch nicht erlebt", schildert Dalmus seine Eindrücke. Die aufgeheizte Atmosphäre erklärt sich der 39-Jährige mit der besonderen Ausgangslage. Schließlich sei er bis vor wenigen Monaten selbst Trainer bei Schönau gewesen. Bis zum Spielabbruch sei fast die gesamte Mannschaft mit Gelb vorbelastet gewesen. "Fast alle Karten gab es wegen Meckerns. Das war ein regelrechtes Motzspiel." Wert legt Dalmus auf die Feststellung, dass der MFC Phönix nicht an den Ausschreitungen beteiligt gewesen sei. "Wir gehen davon aus, dass die Partie mit drei Punkten für uns gewertet wird. Zu einem Wiederholungsspiel würden wir nicht antreten."

TSV hält sich bedeckt

Bedeckt hält sich derweil Peter Dinges, TSV-Vorsitzender: "Zu laufenden Ermittlungen werden wir keine Aussagen machen. Zu den Verletzungen des Schiedsrichters kann ich nichts sagen. Wir werden in einer Stellungnahme an den Fußballkreis unsere Sicht der Dinge schildern." Für Peter Reichelt, den Vater des Unparteiischen, sind die Vorfälle "ein Alptraum". "Niemand ist meinem Sohn zur Hilfe gekommen. Muss erst irgendjemand umgebracht werden, damit solche Gewaltexzesse aufhören? Wie wollen sie noch einen jungen Menschen dazu motivieren, Schiedsrichter zu werden?" Besonders schlimm: Der jüngste Skandal ist nur die Spitze des Eisberges. Beinahe wöchentlich kommt es im Kreis zu Spielabbrüchen, häufig nach Übergriffen gegenüber dem Schiedsrichter. "Die Vorfälle häufen sich massiv. Das ist teilweise ein Hauen und Stechen", bestätigt Schiedsrichterobmann Jörg Friedrichs und verweist auf drei aktuelle Fälle, in denen ermittelt wird. Ende September musste das B-Klasse-Spiel zwischen SG Oftersheim II und SC Pfingstberg-Hochstätt II abgebrochen werden, nachdem ein Gästespieler dem Unparteiischen einen Kopfstoß verpasst hatte. Ebenfalls mit einem Spielabbruch endete vor gut zwei Wochen das Spiel der Privatmannschaften TSG Juventus Rheinau und MFC Lindenhof, nachdem auf dem Platz die Fäuste flogen. Die Stimmung unter den Referees ist angespannt, betont Friedrichs. Gemeinsam mit dem Fußballkreis Mannheim will die Schiedsrichtervereinigung mögliche Konsequenzen prüfen.



Aus dem „Mannheimer Morgen“ vom 29.10.08

Mannheim. Im Mannheimer Fußballkreis zieht der Skandal um das abgebrochene A-Klasse-Spiel zwischen dem TSV Schönau und Phönix Mannheim immer weitere Kreise. Gestern Abend reagierte der Badische Fußballverband und zog drastische Konsequenzen. "Das Maß ist jetzt voll", gibt BFV-Präsident Ronny Zimmermann in einer Presseerklärung die Haltung des Verbandes kurz und prägnant wieder. In Absprache mit dem Mannheimer Fußballkreis wird der Spielbetrieb der Herren am kommenden Wochenende von der Kreisliga abwärts bis zu den Privatmannschaften komplett ruhen.

"Fußball in den Schmutz gezogen"

"Wir wollen damit allen Aktiven, egal ob Spieler, Trainer, Vereinsfunktionär oder Zuschauer eine Denkpause verschaffen, damit dieser Personenkreis sich eingehend damit auseinandersetzen kann, ob der Fußball in dieser Form weiter auf übelste Art und Weise in den Schmutz gezogen wird", heißt es weiter. Zuvor hatte sich Zimmermann in einem Krisengespräch mit Mannheims Kreisvorsitzendem Rolf Beyer über das weitere Vorgehen beraten. Kreis-Schiedsrichterobmann Jörg Friedrichs steht hinter der Maßnahme: "Das ist eine Entscheidung im Sinne des Fußballs."

Nachdem es am Sonntag zu gewalttätigen Übergriffen von Schönauer Spielern auf Schiedsrichter Philip Reichelt gekommen war, musste die Begegnung in der 70. Minute beim Stand von 1:1 abgebrochen werden. Augenzeugen berichteten von einer regelrechten Treibjagd auf den Unparteiischen, der zahlreiche Verletzungen, darunter eine Rippenprellung und Blutergüsse, davon trug. Gegen zwei Spieler des TSV Schönau ermittelt die Polizei wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung.

"Ich kann mich an keinen vergleichbaren Fall aus der Vergangenheit erinnern, in dem fast eine gesamte Mannschaft tätlich gegen den Schiedsrichter vorgegangen ist", sagt Beyer. Der TSV Schönau wurde vom Fußballkreis inzwischen zu einer schriftlichen Stellungnahme aufgefordert. Mit einem Urteil durch die Spruchkammer ist frühestens nächste Woche zu rechnen. Es ist zu erwarten, dass der Klub mit erheblichen Sanktionen rechnen muss. Das Strafmaß reicht von einer Geldbuße bis hin zum Zwangsabstieg in die Kreisliga B. Kurzfristig abgesetzt wurde auch die Achtelfinal-Begegnung im Kreispokal zwischen Alemannia Rheinau und dem TSV Schönau. "Der Fußballkreis wird zunächst die genaue Sachlage prüfen und klären, welche Spieler verwickelt gewesen und gegebenenfalls zu sperren sind", erklärt Pokal-Spielleiter Friedrich Zeilfelder.

Mal einen Blick in das Gästebuch werfen.... interessant... !

http://www.tsv47schoenau.de/index.html

KREISKLASSE B


TSV Nusse : TSV Sahms 2-5 (0-1)

Bei Dauerregen empfing Nusse den TSV Sahms. Der Gast war in dieser Partie klarer Favorit und so spielte er auch. Sie nahmen von Anfang an das Heft in die Hand und erspielten sich mit schönen Spielzügen zahlreiche Tormöglichkeiten. Bei Nusse sah das leider anders aus, agierte meist mit hohen Bällen, waren zu weit von den Leuten entfernt und konnten keinen Druck aufbauen. In der 13. Min. war es dann soweit, durch einen kapitalen Torwartfehler ging Sahms mit 0:1 in Führung.

So wurden auch die Seiten gewechselt. Bereits 3 Min. nach Wiederanpfiff hatte Kolja Pfeiffer die dickste Möglichkeit zum Augleich, scheiterte aber am Gastkeeper. Im direkten Gegenzug erhöhte Sahms auf 0:2. Der Nusser Libero Olaf Rasmussen sah dabei gar nicht gut aus. Nur eine Min. später stand Rasmussen dann wieder im Mittelpunkt, als er nach einem erneuten Fehler seinem Gegenspieler den Ball überlies. Dieser nahm das Geschenk an und schob den Ball locker über die Linie. Danach fing Nusse sich langsam, brachte sich aber durch leichtfertige Fehler immer wieder in Not.

So war es nach einer Stunde Florian Wulff, der durch so einen Fehler den nächsten Konter einleitete und schon stand es 0:4. Nusse fand aber langsam besser ins Spiel, fing an zu kämpfen und hatte auch seine Chancen. Sahms machte es aber besser und erzielte in der 75. Min., wieder durch einen Abwehrfehler der Nusser, das 0:5.
Doch auch Nusse durfte noch mal jubeln, denn Kapitän Christoph Pauliks erzielte durch einen schönen Kopfballtreffer in der 78. Min. den Anschlusstreffer. Und nur 2 Min. später klingelte es erneut im gegnerischen Kasten.

Lukas Brillisauer war es, der nach einem Torwartfehler zum 2:5 verkürzen konnte. Die Nusser hatten noch mehr Chancen die Sahmser in Verlegenheit zu bringen, die, so wie es aussah, das Fußballspielen eingestellt hatten. Aber Timo Barg sowie auch Kolja Pfeiffer vergaben die wohl dicksten Möglichkeiten. Fazit: Letztendlich ein hochverdienter Sieg für den TSV Sahms. So spielte der TSV Nusse: Thieme, Rasmussen, Pfeiffer, Pauliks, Wulff, Riskowski (Hinze, 28. Min.), Brillisauer (Lachmann, 25. Min. / Brillisauer, 77. Min.), Meyer, Zunzer (Barg, 46. Min.), Miersen, Schultz (Zunzer, 77. Min. )

Dienstag, 28. Oktober 2008

KREISKLASSE A


BSSV II – TSV Gudow II 2-0

Nach der bitteren Niederlage letzte Woche beim Möllner SV hieß die Devise Wiedergutmachung im eigenen Stadion an den Tag zu legen. Leider pfiff der Schiedsrichter, gegen den man schon die Woche zuvor in Mölln eine gewisse Abneigung entwickelte, auch diesen Sonntag wieder die Partie.

Die Tabellennachbarn zeigten in der ersten Halbzeit ein ausgeglichenes Spiel. Wenige Torchancen, dafür aber umso mehr Unkonzentriertheiten und Abspielfehler prägten das Spiel. Auf Seiten des BSSV verletzte sich Torwart Christoph Bruhn nach einer halben Stunde so schwer, dass er ausgewechselt werden musste. Da man keinen zweiten Torwart auf der Auswechselbank sitzen hatte, zog sich vorübergehend Thorben Lohse das Torwarttrikot über. Die letzte Viertelstunde der ersten Halbzeit hielt er den Kasten der Büchener sauber. Nach dem Seitenwechsel bekam der BSSV von Altherren-Torwart Oliver Studt Hilfe, der für den Rest des Spiels im Tor stand. In der zweiten Halbzeit änderte sich auch der Spielverlauf. Aus dem zerfahrenen "Mittelfeldgeplänke" wurde ein intensives Spiel mit vielen Fouls.

Der Schiedsrichter blieb seiner Linie nie richtig treu und sorgte dafür, dass die Mannschaften immer härter in die Zweikämpfe gingen. Es folgten viele Gelbe Karten und versteckte Fouls. In der 65. Minute konnte der BSSV aber eine gute Aktion verbuchen. Nach schönem Doppelpass zwischen Christoph Nowitzke und Erik Skubowius landete der Ball letztlich bei Thorben Lohse, der den Ball sehenswert über den Gudower Torwart unter die Latte beförderte. Nun konnten sich beide Teams Möglichkeiten herausspielen, die aber allesamt ungenutzt blieben. Zehn Minuten vor Ende der Partie flog dazu noch Benjamin Thiele aufgrund mehrfachen zu harten Einsteigens mit einer Gelb-Roten Karte vom Platz.

Dabei provozierte er einen Gudower, der sich dazu hinreißen ließ, ihm den Ball an den Kopf zu werfen. Folglich wurde er mit der Roten Karte bestraft und das Spiel wurde mit zehn gegen zehn beendet. In der 93. Minute konnte der BSSV aber noch einen drauf setzen. Nach einem Konter schloss Timo Schlichting eiskalt zum 2:0 ab und bescherte dem BSSV einen verdienten Heimerfolg.

Fazit: Endlich steht hinten mal die Null, wobei ein großer Dank an Oliver Studt geht, der sich bereit erklärt hat, die Zweite zu unterstützen. Der BSSV sorgt mit dem Sieg dafür, dass man unter den besten fünf der Liga weiterhin mithalten kann. Nächste Woche muss man dies allerdings unbedingt auch beim direkten Konkurrenten aus Güster unter Beweis stellen.


Ratzeburger SV – SSV Schnakenbek 8-2 (6-1)

Nach zwei Wochen Pause (einmal spielfrei, einmal abgesagt) ging es für den RSV endlich wieder los. Zu Gast am Riemann war der SSV Schnakenbek, gegen den man schon das Hinspiel mit 4:1 gewann. Einzig Dominik Sprenger konnte studienbedingt nicht mitwirken. Christopher Lüth und Mike Kamischke waren zwar angeschlagen, konnten jedoch spielen bzw. eingewechselt werden.

Von Beginn an waren die Ratzeburger das spielbestimmende Team und gingen auch schon nach zwei Minuten durch einen platzierten Schuss von Jan Weluda mit 1:0 in Führung. Kurze Zeit darauf hatten die Gäste die Chance zum Ausgleich, scheiterten aber am RSV-Keeper. Praktisch im Gegenzug viel das 2:0. Nach Vorarbeit von Jan Weluda traf Michael Hinrichsen. Der SSV kam im Anschluss mit seinem einzigen guten Angriff in der ersten Halbzeit zum Anschlusstreffer. Der Jubel sollte allerdings nicht lange anhalten. Michael Hinrichsen traf nach Vorlage des guten Dominik Sprenger Vertreters Reinhold Schlecht zum 3:1. Der RSV hatte sich nun "warmgeschossen" und fast jeder Angriff endete mit einem Tor. Den vierten RSV-Treffer markierte Björn Scheiner, ehe Michael Hinrichsen eine für ihn hervorragende erste Hälfte mit seinem dritten Treffer krönte, nachdem er auch noch zwei Vorlagen gab. Die kurioseste Szene gab es allerdings vor dem RSV-Tor. Nachdem Jens Nickel einen in den Sechzehner geschlagenen Freistoß unterschätzte hatten die Gäste gleich vier Einschussmöglichkeiten. Der erste Kopfball landete an der Latte, die nächsten beiden Nachschüsse konnte Lars Tesch mit vollem Körpereinsatz abwehren, ehe Christopher Lüth den Ball für den bereits geschlagenen RSV-Schlussmann auf der Linie zur Ecke klären konnte. Nachdem diese brenzlige Situation überstanden war, erzielte die Heimmannschaft durch Jan Weluda das 6:1, mit dem es dann auch in die Kabine ging.

Nach dem Seitenwechsel schaltet der RSV zwei Gänge runter und verwaltete das Ergebnis nur noch. Torchancen ergaben sich daher kaum, da auch die Gäste keine Offensivakzente setzen konnten. Ca. eine Viertelstunde vor dem Ende der Partie gelang auch Jan Weluda mit einem sehenswerten Distanzschuss sein dritter Treffer und erhöhte damit auf 7:1. Den achten und letzten RSV-Treffer erzielte Björn Scheiner. Nachdem Enno Böke mit zwei Schüssen am SSV-Torwart scheiterte, konnte Björn Scheiner zum 8:1 einschieben. Den Schlusspunkt der Begegnung setzten die Gäste aus Schnakenbek. Nach einer scharfen Hereingabe konnte ein SSV-Stürmer den Ball am RSV-Keeper vorbeischieben.

Aufstellung RSV: Nickel - Knuth, Adam (80. Tesch), Tesch (45. Bronikowski) - Fischer, Lüth (75. Schlecht), Schlecht (45. Senger), Scheiner (62. M.Kamischke), Weluda – Hinrichsen (80. Scheiner), Böke


SV Breitenfelde II – BSSV III 0-1 (0-1)

Der BSV verliert auch das Rückspiel gegen den BSSV (Hinspiel: 0:2 in Siebeneichen). Ohne Die Verletzten Dubberstein, Martens und Burmester, dafür mit Lemanski, der erstmals in dieser Spielzeit im Kader stand, trat der BSV am Schulsportplatz an.

Einen guten und sicheren Start, in der sich der BSV zwei 100-prozentige Torchancen erarbeitete, die durch Sierck und Huth nicht genutzt wurden, taten die Gäste nun mehr für das Spiel. Nach nicht engagierten Zweikampfverhalten in der Defensive, erzielten die Gäste in Folge dessen in der 30. Spielminute ihren Führungstreffer. Anschließend kam der BSV nicht mehr so gut ins Spiel wie zu Beginn der Partie und musste mit dem Rückstand in die Pause gehen.

Der Wille, die Punkte in Breitenfelde zu behalten, war in der zweiten Spielhälfte schon zu erkennen. Allerdings fehlte dem Gastgeber die nötigen Ideen, Durchschlagskraft und vielleicht auch das Glück. Man erarbeitete sich so gut wie keine Tormöglichkeiten und konnte erst zum Ende den entsprechenden Druck aufbauen, als sich die Gäste auf Konter beschränkten. Eingebracht hat es jedoch nichts. Der BSSV landete dagegen noch einen Lattenschuss und fuhr mit dem zweiten Saisonsieg nach Hause.

Aufstellung BSV: Kröger - Cramer, Galle (C), Kramm, Schmöckel, Sierck, Heitmann (65. Lemanski), Porath, Zunker - Huth (70. Külz), Wenzel (80. Frantzen)


SV Linau – SV Mustin 2-1 (1-0)

Schon am elften Spieltag bestritt man zu Hause das Rückspiel gegen den SV Mustin. Das Hinspiel zugleich Saisonauftaktspiel hatte man mit 1:2 verloren. Der Trainer musste nach vielen verletzungsbedingten Absagen, unter anderem Kapitän „Kirk“ oder anderweitigen Verspätungen, improvisieren.

Die Anfangsphase in der ersten Halbzeit gehörte deutlich dem Gastgeber. Viele Pässe in den eigenen Reihen, gute Zweikampfquote und eine Ballsicherheit, die die Anfangsminuten prägten. In der 20 Minute brachte Andre Husse einen Eckstoß scharf und flach in die Mitte, den Thomas Rank mit der Hacke weiterverarbeitete und ins Tor lenkte. Dabei sah die Hintermannschaft der Mustiner gar nicht gut aus. Nach der Führung ließ man den Gästen zu viel Platz, die im weiteren Verlauf auch zu guten Möglichkeiten kamen, aber diese nicht verwerteten. Mit einem 1:0 ging es in die Pause.

Nach der Halbzeit war Mustin am Drücker und wollte den Ausgleich erzwingen. Wie in der ersten Halbzeit wurde jedoch fahrlässig mit den Chancen umgegangen und es wurde ein interessantes, offen geführtes Spiel. Auf der anderen Seite spielte Yannik Scheel einen übersichtlichen Pass auf Arlind Haziri, der am Sechzehner stand und dann Marc Rosocha schickte, dieser jedoch von einem Mustiner Hintermann stark behindert wurde, dabei aber trotzdem das Tor traf. Der Schiri sah die Situation jedoch ganz anders, er ließ den Vorteil nicht laufen, pfiff Elfmeter und zückte dir Rote Karte für diese Aktion des Abwehrspielers. Thomas Rank verwandelte eiskalt zur 2:0 Führung.

Danach kamen beide Linauer Stürmer zu guten Möglichkeiten, jedoch änderte sich nichts am Spielergebnis. Mustin spielte mit 10 Mann gut mit und bekam auch einen Strafstoß, der den Anschlusstreffer zum 1:2 markierte. Bei diesem Ergebnis bleib es. Der Gastgeber holt ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf und den ersten Dreier zu Hause!


SSV Güster – Möllner SV II 1-2 (1-1)

Am heutigen Sonntag musste der SSV Güster in einem verregneten Spiel trotz optisch deutlicher Überlegenheit gegen robuste Möllner die dritte Saisonniederlage einstecken. Das Spiel begann eigentlich sehr gut und der SSV zeigte sofort, wer Herr im Hause ist. Nach einer Viertelstunde fiel dann auch verdientermaßen das Führungstor.

Nahe der Eckfahne setzte Christian Lüdtke energisch nach und spielte den Ball zu Julius Berghof. Über ihn gelangte die Kugel zu Sören Jessen, der zum 1:0 abschloss. Kurze Zeit später hatte Berghof dann nach einer Flanke von André Kossowski völlig freistehend das 2:0 auf dem Kopf. Viele hatten den Ball auch schon im Tor gesehen, jedoch strich er haarscharf links am Kasten vorbei. Im weiteren Verlauf blieb Güster zwar klar überlegen, erspielte sich aber kaum gute Torchancen und Torhüter Malte Hasenkamp musste sogar den Ausgleich verhindern. Gegen Ende der ersten Halbzeit war er dann allerdings machtlos, als nach einem abgewehrten Freistoß die Güsteraner Hintermannschaft nicht rechtzeitig rausrückte und der Möllner Stürmer den wieder hereingegebenen Ball sehenswert zum 1:1 im Tor unterbrachte. Bis zur Pause blieb es beim 1:1, da Güster es weiterhin nicht fertig brachte, die Feldüberlegenheit in Tormöglichkeiten umzumünzen.

In der zweiten Halbzeit gab Henning Hauschild nach seinem Handbruch aus dem Ratzeburg-Spiel sein Comeback, aber das Spiel ging zunächst genauso weiter wie im ersten Durchgang, wobei die Gangart der Möllner deutlich härter wurde. Wie aus dem Nichts ging die MSV dann auf einmal mit 1:2 in Führung. Nach einem unberechtigten Freistoß befand sich die Abwehr des SSV beim zweiten Ball abermals im Tiefschlaf und ein Möllner konnte unbedrängt vollenden. Nach dem zweiten Gegentor versuchte Güster nun noch mehr nach vorne, jedoch fehlten weiterhin der letzte gute Pass und manchmal auch das Quäntchen Glück.


Und wenn dann doch einmal eine gute Torgelegenheit heraussprang, war der hervorragend aufgelegte Möllner Torwart auf dem Posten. Neben zahlreichen, während des Spiel in Zweikämpfen verletzten Spielern musste die Mannschaft ab der 75. Minute auch noch auf Sören Jessen, nachdem dieser ein zumindest diskussionswürdige gelb-rote Karte erhalten hatte, wobei vor allem die erste Verwarnung in Hälfte eins eine Frechheit seitens des Unparteiischen war. Außerdem hätte Mölln sich seinerseits über einen Platzverweis nicht beklagen dürfen. Die Mannschaft, die man im Hinspiel noch mit 7:0 besiegt hatte schaffte es letztendlich den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten.
Man kann die Niederlage aber nicht am Schiedsrichter oder der harten Gangart des Gegners festmachen, sondern für die eigenen Ansprüche des SSV bot die Mannschaft heute einfach zu wenig.

Wenn man ein Spiel so überlegen führt muss man auch in der Lage sein, sich klare Torchancen zu erarbeiten. Das Problem war zudem, dass man wieder nicht zu einem flüssigen Kombinationsspiel fand. Trotzdem war diese Niederlage unnötig und nicht verdient. Nun ist man natürlich in der kommenden Woche gegen Büchen-Siebeneichen II im Zugzwang um nicht den Anschluss nach oben zu verlieren.

Das Aufgebot des SSV Güster: 1 Malte Hasenkamp - 4 Martin Edler, 11 Alexander Warremann, 17 Micrco Schiersch - 6 Thomas Kahl, 7 Norman Burmester (C), 8 Christian Lüdtke, 12 Kevin Wehrenberg, 14 Sören Jessen - 9 André Kossowski, 10 Julius Berghof
5 Björn Gödeke (ab 70.), 15 Leif Lewinski (ab 55.), 13 Felix von Warburg (ab 75.), 16 Henning Hauschild (ab 46.)

KREISKLASSE C


SV Müssen II – SSV Schnakenbek II 1-3 (1-0)

Im heutigen Auswärtsspiel unserer II. Herren gegen Müssen II gelang uns ein 3:1 Auswärtssieg. Ich denke über die erste Halbzeit brauch ich nicht viel sagen, denn wir lagen verdient mit 1:0 im Rückstand. Doch nach einer ordentlichen Kopfwäsche in der Pause übernahmen wir mit Beginn der 2. Halbzeit die Initiative. Endlich kamen unsere Stärken wieder zur Geltung und nachdem wir den Ausgleich erzielt hatten, konnte Müssen uns nichts mehr entgegensetzen. Torschützen: M. Guerndt (2), N. Richter



SSV Güster II – Ratzeburger SV II 1-0

Peinliche Niederlage der Ratzeburger beim den Güsteranern. Hiermit will ich die Leistung der Gäste nicht schlecht machen, nur nach dem 12:2!!! Hinspielerfolg hatten wir natürlich fest den nächsten Dreier eingeplant.

Aber auch im Fußball kommt es meist anders. Bei uns lief nichts zusammen, wir hätten wohl den ganzen Tag lang kein Tor geschossen. Dementsprechend war man nach solcher Leistung gar nicht richtig enttäuscht. Aber wie heißt nicht so schön eine Fußballweisheit: "Hast Du Scheiße am Bein, hast Du Scheiße am Bein!" – war das Andy Brehme… ?

KREISLIGA LÜBECK/LAUENBURG


SV Krummesse – Bor. Möhnsen 4-2 (2-0)

Nach drei ungeschlagenen Spielen hatten die Borussen sich heute beim Gastspiel beim Krummesser SV viel vorgenommen, man wollte mit einem Dreier den Anschluss an das untere Mittelfeld schaffen. In den ersten Minuten legten die Borussen auch gut los und Christoph Czygan hätte mit einem Freistoß fast die Führung erzielt, danach verlor die Borussia total den Faden und der KSV war immer einen Tick schneller, so auch bei der Führung in der 16. Minute! Ein schnell ausgeführter Freistoß, ein Querpasse vor dem Tor und schon stand es 0:1!

Die Möhnsener versuchten zwar wieder ins Spiel zu kommen, Matthias Kock traf per Kopf nur die Latte, doch quasi im Gegenzug ein sauberes Tackling von Henning Eggers und ein überraschender Pfiff, Freistoß! Die Flanke kam in den Strafraum, 2-3 Borussen sind nicht auf der Hut, und KSV Stürmer Pilarski traf mit einem Volleyschuss zum 2:0. Mit Beginn der 2.Halbzeit war man eigentlich guter Dinge, mit dem starken Wind im Rücken sollte noch die Wende her. Mit dem ersten Angriff des KSV fiel das 3:0. Frederik von Elm wurde beim Kopfball im eigenen Strafraum gefoult, das Spiel lief trotzdem weiter und es fiel das 3:0. Die Möhnsener spielten jetzt nur noch nach vorne, kurze Zeit später traf Christoph Czygan mit einem direkt verwandelten Freistoß.

In der Phase nach dem Treffer gab es einige gute Möglichkeiten um das Spiel wieder spannend zu machen, doch es sollte nicht sein. Was sich dann ab der 65. Minute auf dem Sportplatz in Krummesse abspielte, dass lässt man am Besten unkommentiert. Es ist besser so! Manchmal müssen sich eben nicht nur die 22 aktiven Fussballer hinterfragen, ob man alles richtig gemacht hat! Auch mit 9 Mann versuchten die Borussen den Anschluß zu schaffen, Gelegenheiten gab es! Kurz vor dem Ende fast ein kurioses Tor von Keeper Bastian Siemers, ein geschlagener langer Ball unterlief der KSV Torwart, der Ball trudelte aber nur ganz knapp am Tor vorbei.

Mit Beginn der 90. Minute soll Henning Eggers gefoult worden sein, den fälligen Strafstoß verwandelte wiederum Czygan zum 2:3. Es blieben noch 3 Minuten, doch der KSV setzte noch mal einen Konter, das Tor sollte auch unkommentiert bleiben. Am nächsten Wochenende gastiert die Mannschaft vom Türkischen SV am Kuckucksberg, es wird ein richtungsweisendes Spiel für die Borussia, die sich in dieser Woche intensiv darauf vorbereiten wird.

Aufstellung Borussia Möhnsen:1 Bastian Siemers - 4 Malek Saleh, 5 Matthias Kock (65.), 3 Henning Eggers - 7 Frederik von Elm (65.), 11 Dshivan Saleh, 6 Daniel Schlingelhof, 2 Christopher Pagel (46. 12 Jens Kanschat), 8 Markus Buer (46. 13 Tarik Saleh, 10 Christoph Czygan - 9 John Willers, Tore: 1:0 (16.), 2:0 (30.), 3:0 (46.), 3:1 Christoph Czygan (53.), 3:2 Christoph Czygan (90.) (FE), 4:2 (90.+2)


TSV Schlutup – TSV Berkenthin 1-2 (1-0)

„Bei uns ist einfach der Wurm drin. Wir beherrschen die Begegnung 80 Minuten lang, bringen aber nichts Zählbares nach Hause“, war Schlutups Coach Krüger verärgert. Nach der Führung von Karau (19.) vergaßen die Platzherren den Vorsprung auszubauen, Chancen dafür waren vorhanden. Erst in der Schlussphase kam Berkenthin besser ins Spiel. Ein Eigentor von Schmidtke (80.) brachte den Ausgleich, kurz vor Schluss fiel durch Rodemann (89.) sogar noch der Siegtreffer.


SV Steinhorst – SIG Elmenhorst 3-1 (3-0)

„Wir haben uns in letzter Zeit verbessert, Trotzdem haben wir auch nach diesem Sieg noch viel arbeit vor uns“, bilanzierte Steinhorsts Trainer Petersen die Leistung seiner Mannschaft. Ein besonderes Lob ging an Sven Clausen, der innerhalb von fünf Minuten (5., 7., 10.) wohl einen der schnellsten Hattricks der Fußballgeschichte schoss.

Danach war Ruhe auf dem platz. Die Gastgeber verwalteten den klaren Vorsprung ohne Probleme. Erst in der Schlussphase kamen die Gäste durch Brock (80.) zum Ehrentreffer.


TSV Siems – Lübeck 76 3-1 (3-0)

Welch ein Einstand für Knuth Buhrmann: Der erstmals nach seiner Wechselsperre eingesetzte Stürmer brachte seine Farben mit einem Hattrick (26., 27., 41.) auf die Siegerstraße.

Siems ließ auch sonst nicht viel anbrennen und hatte weitere Möglichkeiten durch Schellhammer, Wulf und Tucholski. Auf dem Kunstrasen fühlten sich aber auch die 76er wohl, spielten 90 Minuten gut mit und schafften den Ehrentreffer durch Tombers (60.)


Lübecker SC – TSV Travemünde 3-5 (1-4)

„Es ist nicht zu fassen, in der ersten Hälfte waren wir gleichwertig, liegen aber 1:4 zurück“, war LSC-Coach Offen fassungslos. Sein ersatzgeschwächtes Team spielte gut mit, kassierte aber vier Gegentreffer durch Stolzenburg (10.), Knüppel (21.), Volkmann (24.) und Söhns (41.). Durch das Elfmetertor von Krüger (38.) kam beim LSC kurzzeitig Hoffnung auf. Lindhoff (34.) und erneut Krüger (77.) verkürzten Mitte der zweiten Hälfte auf 3:4. Aber Mielke (78.) machte mit seinem verwandelten Strafstoß für die Travemünder alles klar.


BSSV – TuS Lübeck 1-2 (1-0)

Das Rückspiel gegen TuS Lübeck brachte die erste Niederlage der Saison für den BSSV mit sich. Das Spiel begann dabei verheißungsvoll und bereits nach fünf Minuten konnte Stefan Renfert einen Eckball per Kopf zum 1:0 für den BSSV in die Maschen lenken. Doch wie bereits in den Vorwochen ließ diese Führung nicht die erhoffte Leichtigkeit im Spiel der Gastgeber aufkommen und beide Mannschaften egalisierten sich im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit, ohne sich große Torchancen herausspielen zu können

Nach der Pause nahm sich der BSSV vor, den Druck auf die Gäste zu erhöhen und möglichst ein zweites Tor nachzulegen, um de Führung sicherer zu gestalten. Doch auch in dieser Halbzeit tat sich zunächst nichts, bis die Gäste mit zwei Aluminiumtreffern dem Tor näher kamen und die Büchener in dieser Phase das Glückauf ihrer Seite hatten. In der 70. Minute hätte dann die Blau-Weißen auch das 2:0 erzielen müssen, doch nachdem Bastian Tolle aus 7m freistehend zum Kopfball kam, setzte der Ball zu stark auf und sprang über die Latte. Diese 100%ige Torchancen hätte sitzen müssen, dann wäre vermutlich nichts weiter passiert. Doch so schöpfte der Gegner weiter Mut und nachdem dieser die nächste Großchance noch vergab drehten die Lübecker dann in der 75. und 77. nach schweren Fehlern des BSSV per Doppelschlag die Partie. Die Büchener schafften es an diesem Tage nicht zurückzukommen und so verließ man erstmals in dieser Saison als Verlierer den Platz.

Fazit: Der BSSV schafft es momentan nicht, das eigene Potential abzurufen. Nachdem man sich mit solchen Leistungen in den letzten Wochen immer wieder irgendwie zum Sieg gequält hatte, wurde die schwache Leistung dieses Mal bestraft und die Gäste konnten verdient die drei Punke mit nach Lübeck nehmen. Hoffentlich dient diese Niederlage als Weckruf und die Leistung kann in den nächsten Wochen wieder gesteigert werden.


Phönix Lübeck – FC Dornbreite II 2-3 (0-2)

Eigentlich sollte man davon ausgehen können, dass die Phönixer schon wissen, dass ein Spiel 90 Minuten dauert. Ich darf mir die Frage erlauben, wo die Mannschaft in den ersten 45 Minuten mit dem Kopf war? Auf dem Platz auf jeden Fall nicht!
Schon in der 7. Spielminute ging Dornbreite mit 0:1 in Führung.

Wie schon erwähnt, war die Phönix-Mannschaft mit dem Kopf und dem Fuß nicht bei der Sache, denn sie ließen zu, dass Dornbreite das Spiel bestimmen konnte. Folglich fiel das 0:2 für Dornbreite in der 23. Spielminute. In der Halbzeitpause kam anscheinend das „Hallo-Wach-Erlebnis“, denn mit Wiederanpfiff fing die Phönix-Mannschaft endlich an, Fußball zu spielen. A. Meier gelang in der 60. Spielminute der Anschlusstreffer zum 1:2. In der 65. Spielminute wurde sowohl ein Dornbreiter Spieler als auch M. Maluvunu wegen unsportlichem Verhalten vom Schiedsrichter mit der roten Karte in die Kabine geschickt. Man merkte der Phönix-Mannschaft an, dass sie unbedingt den Ausgleich erzielen wollten, dementsprechend offen standen sie auch.

Man kann von Glück reden, dass Dornbreite die von ihnen herausgespielten Großchancen nicht in Tore umwandeln konnte. In der 88. Spielminute gelang S. Grün der ersehnte Ausgleich zum 2:2. Anstatt das Ergebnis zu verwalten, kassierten die Phönixer in der 90. + 4. Spielminute noch ein Gegentor zum 2:3. Da ich ein positiv denkender Mensch bin, gehe ich davon aus, dass die Mannschaft sich bei den zukünftigen Spielen auf ihre alten Tugenden besinnt. Mannschaftskader Phönix: O. Eggert, S. Gosch, A. El-Omari (46. S. Wahab), T. Nzumba, J. Benke (46. S. Tazegül), A. Meier, K. Güler, M. Maluvunu, S. Grün, A. Cengiz, T. Rach

VERBANDSLIGA SÜD-OST


TSV Pansdorf – RW Moisling 1-1 (1-1)

Tolles Wetter, gute Kulisse und eine interessante Tabellenkonstellation ( 5. vs. 7. ) waren beste Vorzeichen einer temporeichen Partie, die es dann auch wurde. Leider mit einem verschlafenen Auftakt von uns, den die Gäste nach einer eigentlich harmlosen Freistoßflanke aufgrund unserer Passivität zur frühen Führung nach 5 Minuten nutzen konnten.

Die Verunsicherung hielt noch einige Zeit an, wirklich konstruktiv nach vorne kamen wir erst ab Mitte erster Hälfte. Dann ging es auch ziemlich schnell und Nils Reimann konnte einen Freistoß von Sinisa Galusic per Kopf zum Ausgleich verlängern (28.). Weitere Kopfballmöglichkeiten von Reimann und Danny Stau blieben vor der Pause ungenutzt.
Nach dem Wechsel kamen wieder die Lübecker schneller ins Spiel und hatten nach 51 Minuten die Riesenchance zur erneuten Führung, als Lars Möller einen Flatterball abprallen ließ und ein Gästestürmer das Kunststück fertig brachte, den Ball aus 5 Metern am leeren Tor vorbei zu grätschen.

Wir mussten noch zwei weitere heikle Situationen überstehen und uns bis Mitte der zweiten Halbzeit gedulden, bis wir wieder das Kommando übernehmen konnten. Erst musste Sascha Wons nach wiederholtem Disput mit dem Schiri die Bank räumen (66.), dann scheiterten Dennis Jaacks, Andre Albrecht und Timo Kirstein (68., 69., 77.) am gegnerischen Torwart bzw. an der eigenen Unkonzentriertheit. In der Schlussphase neutralisierten sich beide Teams und es blieb letztendlich bei diesem leistungsgerechten Unentschieden.


SV Breitenfelde – Möllner SV 2-3 (1-1)

Selbst Schuld. Bis in die Schlussphase hinein führte der BSV mit 2:1 gegen Mölln - doch am Ende war's nix mit dem Jubel im Derby. Durch einen Doppelpack von Eugen Wolowik drehte die Möllner Sportvereinigung das Spiel noch.

Ein insgesamt auf durchschnittlichem Niveau geführtes, allerdings stets spannendes, Verbandsligaspiel sah zunächst im Breitenfelder SV das aktivere Team. Nicht unverdient fiel dann auch die Führung durch ein Kopfballtor von Abu Snow Khartey nach einem Freistoß von Christian Becker aus halbrechter Position. Doch die Antwort der Gäste kam schnell. Nach Abspielfehler von Fabian Walheim im Spielaufbau lief Jahnke auf der linken Seite bis zur Grundlinie und paßte den Ball in den Rücken der Breitenfelder Abwehr. Nach einem ersten Fehlversuch war dann Brodersen mit einem Abstauber zur Stelle und erzielte den Ausgleich. Bis zur Pause egalisierten sich beide Teams weitgehend.

Nach dem Wechsel hatte der BSV zunächst wieder mehr vom Spiel und ging durch einen Kopfballtreffer von Daniel Kruse, der einen langen Freistoß von Nils Bahr in den linken oberen Torwinkel beförderte, mit 2:1 in Führung. Je weiter es dann Richtung Spielende ging, desto sicherer konnte man von einem Breitenfelder Sieg ausgehen. Zu wenig kam von den Möllnern. Dann jedoch die wohl spielentscheidende Szene, als der gelb-rot gefährdete Christian Becker, der zuvor vorbildlich seine rechte Seite beackert und zugemacht hatte, ausgewechselt wurde. Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt. Einmal über die angesprochene rechte Seite, einmal über die linke Seite ließ die Abwehrarbeit des BSV zu wünschen übrig, zweimal war Eugen Wolowik zur Stelle und das Spiel war verloren. Der Sieg der Gäste hätte am Ende sogar noch höher ausfallen können, doch BSV-Keeper Hansen vereitelte eine weitere Großchance von Wolowik, vom BSV kam kein Aufbäumen mehr.

Bereits zum zweiten Mal also innerhalb einer Woche konnte der BSV eine 2:1-Führung gegen zwei schlagbare Gegner, die keinesfalls zu den stärksten Teams der Liga gehören, nicht über die Zeit bringen - schwach.

Breitenfelder SV: Hansen - Bahr, Felsner, Tybussek, Walheim (81. Klötzner) - Strube, Kreutzfeldt (70. Havemann), Becker (58. Hofmann), Henning, Khartey - Kruse

Möllner SV: Hoffmann - Rehr, Gräfe, Stolz, J. Jahnke - O. El-Sabe, Blechenberg, Stange (89. N. Jahnke), Wolowik - Knuth (62. S. El-Sabe), Brodersen (73. Krivic)

Tore: 1:0 Khartey (20.), 1:1 Brodersen (23.), 2:1 Kruse (50.), 2:2 Wolowik (76.), 2:3 Wolowik (77.)


SV Eichede – TSV Gudow 5-0 (3-0)

Mit 5:0 (3:0) setzen sich die von Hans-Friedrich Brunner trainierten Verbandsliga-Kicker des SV Eichede problemlos gegen den Tabellenletzten TSV Gudow durch. Die Steinburger bleiben Spitzenreiter GW Siebenbäumen damit dicht auf den Fersen. Naim Osmani sieht kurz vor Schluss Gelb-Rot.

Eichedes Trainer Hans Friedrich „Mecki“ Brunner hatte vor der Verbandsliga-Partie gegen den TSV Gudow mit einer schwierigen Aufgabe gerechnet. Er erwartete elf mauernde Gudower, die seiner Mannschaft das Leben schwer machen würden. Doch der SV Eichede löste diese Aufgabe problemlos und fuhr mit einem klaren 5:0 (3:0) den sechsten Sieg in Folge ein. Mit einem Punkt Rückstand auf den Tabellenführer GW Siebenbäumen steht die Brunner-Elf weiterhin auf Platz zwei.

Bereits nach zwölf Minuten hatten die Steinburger den Führungstreffer gleich vier Mal auf dem Fuß. Die fünfte Großchance konnten die überforderten Gäste nur durch ein Foul an Kevin Kranik im Strafraum vereiteln. Den daraus resultierenden Elfmeter verwandelte Naim Osmani in der 14. Minute zum längst überfälligen 1:0. Die überlegenen Eicheder hielten den Druck aufrecht und konnten durch Jascha Fahrenkrog (32.) und Dennis Wagner (36.) bis zur Pause auf 3:0 erhöhen. Der beherzte Auftritt überzeugte auch Eichedes Coach: „Mit der ersten Halbzeit bin ich zufrieden.“

Umso verärgerter war Brunner indes über die zweiten 45 Minuten, in denen sein Team deutlich nachließ. „Ich bin enttäuscht über das Auftreten und die fehlende Laufbereitschaft der Mannschaft“, meinte Brunner zu der Leistung seiner Akteure und unterstellte seiner Truppe sogar „Larifari-Spielweise.“ Immerhin gelang es Torge Maltzahn in der 52. Minute, auf 4:0 zu erhöhen, da die Gudower weiterhin kaum Gegenwehr leisteten. Nach einem Freistoß von Jan-Ole Rienhoff, den TSV-Keeper Michael Musahl gerade noch abwehren konnte, staubte Lasse Drews sogar noch zum 5:0-Endstand ab.

Doch zu denken gaben dem SVE-Coach vor allem die Undiszipliniertheiten seiner Schützlinge in der Schlussphase. Fünf Minuten vor Abpfiff kassierte Naim Osmani zunächst Gelb, um kurz darauf noch einmal so hart i einen Zweikampf zu gehen, dass er mit Gelb-Rot vom Platz flog. Kurz darauf wurden noch Torge Maltzahn und Nico Fischer mit der gelben Karte verwarnt. „Die waren wahrscheinlich selber unzufrieden mit ihrer Leistung“, nahm Brunner seine Spieler zwar in Schutz, machte aus seinem Ärger jedoch auch keinen Hehl: „Über die letzten 20 Minuten werde ich mit der Mannschaft noch reden.“

Eichede: Venz – Marwege (16. Brockmüller), Fischer, Buchholz (46. J.-O. Rienhoff), J. Rienhoff – Kranik, Barsuhn (58. Drews), Maltzahn, Osmani – Fahrenkrug, Wagner

Gudow: Musahl – Tschan, Erhardt, Siedenschnur, Biallas – Bieber, Lange, Lindtner, Sierck, Rehr – Niemann


Preußen Reinfeld – Sereetzer SV 1-8 (0-5)

Für die Preußen gab es bei Dauerregen ein Desaster. Schon nach 25 Minuten führen die Gäste locker mit 5:0, auch in der Höhe war der Sieg der Sereetzer hochverdient. Philip Jahrling (3.), Sebastian Wenchel (6.), Rene Krause (13.) und Andre Rockel (15., 25.) hatten gegen eine katastrophale Preußenabwehr keine Mühe.

Die Gäste überzeugten spielerisch und technisch, die Gastgeber hatten gegen die starke Sercander-Elf nichts zu bestellen. Auch nach dem Wechsel ließ Sereetz nicht locker, suchte weiterhin den Zug zum Reinfelder Tor. Stefan Jobst (51.), Pascal Nowitzki (61.) und Martin Mendig (83.) schraubten das Ergebnis locker in die Höhe. Ommeed Sindi (57.) sorgte für die Reinfelder Ergebniskosmetik. „Das war heute ganz schwach von uns, die Gäste waren in allen Belangen besser. Auch die Anzahl der Gegentore geht voll in Ordnung“, meinte Pressesprecher Karl-Heinz Sauer.

Reinfeld: Sturm – M. Beeck, Heinemann, Heidrich (46. Sindi) – T. Beeck, Döhring (46. Rosin), Mehlfeld, Seegebarth – Gülünoglu, A. Kutschke (78. Osmani), Ti. Kutschke

Sereetz: Papke – Behnke, Wenchel (61. Mendig), Baetge (21. Jobst), Strunck, Müller, Nowitzki, Jahrling (56. Schlichting), Boye, Rockel, Krause


Eintr. Groß Grönau – Oldenburger SV 1-6

Einen zumindest in der Höhe nicht erwarteten Auswärtserfolg konnte unsere erste Mannschaft bei der Eintracht aus Groß Grönau landen.

Mit großem Respekt unter anderem vor dem unangenehmen Kunstrasenplatz reiste man bei widrigen Verhältnissen personell arg gebeutelt an. Felix Wenn noch gesperrt, Gütschow, Lindhorst und Schlüter verletzt. So mussten diesmal die Routiniers Schoth, Markmann und der A-Jugendliche Andre Nielsen aushelfen. Und das machten sie wahrlich nicht schlecht.

Unsere Mannschaft erwischte einen Auftakt nach Maß. Mit der ersten Aktion erzielte Christian Reise aus 25 Metern das 1:0 (7.) und nur zwei Minuten später konnte Kortz nach Pass von Nielsen erhöhen. Danach kamen die Gastgeber etwas besser ins Spiel und konnten folgerichtig durch Kenny Siggelkow in der 23. per Fernschuss verkürzen. Als Gottorf in der 43. Minute dann aber gelegt wurde, entschied der umsichtige Schiedsrichter auf Elfmeter. Diesen verwandelte Philip Nielsen sicher. Eben jener Spieler musste dann aber in der Halbzeit verletzt in der Kabine bleiben und wurde durch seinen Bruder Andre ersetzt.

Und dieser fügte sich nahtlos in die geschlossene Mannschaftsleistung ein. Auch in der zweiten Hälfte agierte unsere Mannschaft diszipliniert aus einer sicher stehenden Defensive und kam durch nadelstichartig vorgetragene Aktionen zu weiteren Treffern. In der 60. Minute schickte Gottorf Kortz auf die Reise und dieser knipste sicher zum 4:1. Nur drei Minuten später legte Kortz nach Einwurf Reise für Gottorf auf und der lupfte den Ball herrlich über den Grönauer Keeper. Die Gastgeber versuchten zwar weiter nach vorne zu spielen, wurden aber außer durch Fernschüsse, die von Heisler allesamt sicher pariert wurden, kaum gefährlich.

So war es dann Christian Reise, seine überragende Leistung mit seinem zweiten Treffer zu krönen und damit den Schlusspunkt zu setzen. Wie beim 1:0 nahm er sich aus 25 Metern ein Herz und zog ab. Keeper Beer war erneut chancenlos. Ein toller Erfolg für unsere Truppe.

Grönau: Berr – Eisenberg (58. Lau), Möller, Werner, Siggelkow – Goldbach, Witt, Hartleben, Stein (70. Beck) – Moldenhauer, Bitz

OSV: Heisler – Brandt, Gottorf (65. Markmann), Hasler, Emmrich – Reise, Prvetica, Nielsen, Kortz – Schoth, Buck

Freitag, 24. Oktober 2008

Happy Birthday Bernd Trautmann


Bert Trautmanns 85. Geburtstag

»Kein Krieg in dieser Kabine«

Kaum ein Fußballer hat über die Grenzen des Spiels hinaus so viel bewegt wie Bert Trautmann. Heute wird der große Gentleman des Fußballs 85 Jahre alt. Matthias Paskowsky blickt zurück auf eine beispiellose Karriere.

Den Schlusspfiff hört niemand mehr. Zuerst rennen Kinder auf den Platz, dann strömen tausende Menschen auf das Grün, um einen blonden Hünen auf den Schultern durch das Stadion an der Maine Road zu tragen. 60000 Fans sind in die Arena von Manchester City gekommen, um sich von Bernhard Carl Trautmann zu verabschieden. Und noch bevor dieser gerührt ein paar Dankesworte sagen kann, zerlegen einige das Tor, in dem »Bert« stand, bereits in kamingerechte Stücke. Nie wieder soll ein Torwart in dem Gebälk stehen, das ihr Idol zuletzt hütete.

Der Mann, den die englischen Fans an jenem Mittwoch im April 1964 so feierlich verabschiedeten, hatte 15 Jahre zuvor eine eisige Begrüßung erlebt. In einer Geheimaktion hatte das Management von Manchester City den Deutschen vom unterklassigen St. Helens Town FC verpflichtet. Der ehemalige Fallschirmjäger hatte vor dem Krieg in der Jugend von Tura Bremen gespielt. Im Kriegsgefangenenlager »Camp 50« stand der gelernte Stürmer dann erstmals im Tor und machte schnell durch seine Glanzparaden von sich reden. Nun sollte Trautmann die Nachfolge des populären, aber fußballmüden City-Keepers Frank Swift antreten. Die Presse bekam Wind von den Plänen, und bald verkündeten die Manchester Evening News, dass City einen Deutschen namens »Berg Trautmann« unter Vertrag nehmen werde.


»Es gibt keinen Krieg in dieser Kabine«

Eine Lawine der Empörung wälzte über das Land. Vor allem in der Industriemetropole Manchester, über der die Heinkel-Geschwader der Luftwaffe noch wenige Jahre zuvor ihre Bombenschächte geleert hatten, hielt man wenig von der Verpflichtung eines »Krauts«. Auch die 40000 Juden in Manchester, die sich traditionell eher zu dem als protestantisch geltenden Manchester City FC hingezogen fühlten, fragten sich: Ein Deutscher im Tor?

Säckeweise stapelten sich Protestbriefe in der Geschäftsstelle, die Telefonleitung brac beinahe zusammen. Zu den kriegsbedingten Ressentiments gesellten sich die Stimmen der Tugendwächter: Wozu ein deutscher Torhüter, wo doch heimische Talente den Job mindestens genauso gut machen könnten? Doch Trautmann erhielt unerwartete Unterstützung: Dr. Alexander Altmann, Rabbi der jüdischen Gemeinde und selbst aus Nazideutschland geflüchtet, appellierte, den Deutschen nicht in Sippenhaft zu nehmen und ihm die Chance zu geben, sich als Sportsmann zu beweisen. Auch Citys Kapitän Eric Westwood, dekorierter Kriegsveteran, sprang für seinen neuen Torwart in die Bresche. »Es gibt keinen Krieg in dieser Kabine. Wir heißen dich willkommen wie jeden anderen. Fühl dich wie zu Hause, und viel Glück!« Trautmann überzeugte seine Kritiker schon in den ersten Spielen für die City-Amateure, und auch das erste Spiel für die Profimannschaft im heimischen Stadion verlief wider Erwarten ohne größere Zwischenfälle. Nur eine Hand voll Fans hatten ihre Saisonkarten zurückgegeben, die Proteste Hartnäckiger vor dem Stadion verpufften wirkungslos. Die Loyalität zum Club hatte bei den City-Fans über die Abneigung gegen den Deutschen gesiegt. Und dieser machte es ihnen mit seinen Reflexen einfach, wohlwollend über seine Nationalität hinwegzusehen.


Selbstvergessen schmiss er sich in die Schüsse

Seinen Durchbruch schaffte Trautmann dann in London und damit in der Stadt, die wie kaum eine andere unter Hitlers Bombenterror zu leiden gehabt hatte. Die Fans des FC Fulham empfingen den Keeper wie erwartet mit einem bunten Medley aus antideutschen Hassparolen. Das kleine Stadion geriet zu einem Hexenkessel, in dem die City-Abwehr nach Belieben überrannt wurde. Doch es war wie bei Hase und Igel: Die Bälle pfiffen heran, aber Trautmann war schon da. Am Ende zollte das Publikum stehende Ovationen und die gegnerische Elf stellte sich in einer Reihe auf und applaudierte Trautmann. City verlor zwar 0:1, aber Trautmanns Stammplatz bei City war gesichert.

In den folgenden Jahren wurde der Bremer zu einem der Größten seiner Zunft, berühmt für seine Athletik und sein Stellungsspiel. Trautmann las das Spiel und erahnte den nächsten Schachzug des Angreifers, manch ein Coach empfahl seinen Stürmern, die Schüsse ohne Blickkontakt auf Trautmanns Tor zu hämmern. Er warf weit und gezielt ab und leitete so häufig erfolgreiche Angriffe ein. Vor allem aber schmiss er sich selbstvergessen in die Schüsse und behielt auch in ausweglosen Situationen die Kontrolle. Obwohl er regelmäßig verletzt war, wies sein Arbeitskonto nur wenige Fehltage auf. Gehirnerschütterungen wurden mit Pillen aus der Mannschaftsapotheke kuriert. Manchmal erfuhr er erst aus der Zeitung, wie schwer er am Vortag mit einem Gegenspieler zusammengeprallt war. Er selbst konnte sich daran nicht erinnern.


Haarscharf am Märtyrertod vorbeigeschrammt

Trautmann spielte stets, als müsse er etwas beweisen, als könne er durch seinen Einsatz eine nationale Katharsis erspielen. An jenem Maitag des Jahres 1956, City stand nach einem Fehlversuch zum zweiten Mal in Folge im Cupfinale, wurde klar, dass die Hingabe Bernd Trautmanns das übliche Maß an Loyalität weit überschritt. Birmingham Citys Stürmer Peter Murphy traf den einspringenden Trautmann in der 73. Minute mit der vollen Kraft seines Schussbeines im Genick. Mit Riechsalz wurde er aus der Bewusstlosigkeit geholt, trabte zurück ins Tor und hechtete in der letzten Viertelstunde noch zwei Mal kopfüber in den Lauf gegnerischer Angreifer. Erst Tage später wird sich herausstellen, dass Trautmann sich den zweiten Halswirbel gebrochen hatte und nur haarscharf am Märtyrertod in Wembley vorbeigeschrammt war.


Ständiges Streben nach Perfektion war seine Art, sich zu bedanken


Doch City hatte den Cup geholt. Nur konsequent für Trautmanns Vita, war die Stunde seines größten Erfolges von immensen Qualen begleitet. Dass die vielen anerkennenden Schulterklopfer den Weg zur Pokalverleihung zu einem Martyrium machten. Die Sinuskurve seines Lebens tendierte stets zum schnellen Richtungswechsel. Auf eine komplizierte Operation an der Halswirbelsäule folgte nur drei Wochen nach Wembley der Unfalltod seines Sohnes. Nach fünf Monaten Gipskorsett stand er zum Entsetzen seiner Ärzte sofort wieder auf dem Platz. Vielleicht aus Dankbarkeit gegenüber dem Fußball. Denn Trautmann hatte das Schicksal, nachdem er als 19-Jähriger an die Ostfront gekommen war und bis Kriegsende mit seiner Einheit »Odenwald« auf allen möglichen Schauplätzen des 2. Weltkrieges gekämpft hatte, als desillusionierten Kriegsgefangenen in den Nordwesten Englands verschlagen. Fußball wurde schnell zum wichtigsten Zeitvertreib und Lebensinhalt im Lager. Spiele gegen örtliche Mannschaften ließen Freundschaften zwischen den ehemaligen Kriegsgegnern entstehen, und schon in seiner ersten Spielzeit bei St.Helens Town erfuhr Trautmann einen Grad von Zuneigung aus der Bevölkerung, der ihn zutiefst berührte.

Ständiges Streben nach Perfektion war seine Art, sich zu bedanken. Und so war jedes seiner mehr als 600 Spiele für City ein Länderspiel. Dabei gehört es zu den großen persönlichen Tragödien Trautmanns, dass er wegen Herbergers Aversion gegen die »Legionäre« nie das Trikot der deutschen Elf tragen durfte. Stattdessen führte er als Kapitän eine englische Ligaauswahl gegen Irland auf den Rasen und wurde als erster Ausländer in England zum Fußballer des Jahres gekürt. Elf Jahre nach Kriegsende waren dies überraschende, wenngleich auch folgerichtige Meriten. Kaum jemand verkörperte den »English Sportsman« so authentisch wie der Mann aus Norddeutschland. Trautmann kämpfte für den Fußball, für Manchester City und für sich selbst.

Er buhlte dabei nie um Sympathie, spielte nie für die Massen. Und deshalb glaubten sie ihm.