FOOTBALL`S COMING HOME... UNSER GELIEBTER FUßBALL AUS DEN UNTEREN LIGEN


Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Donnerstag, 10. September 2009


Als Jürgen Klinsmann zu Tottenham Hotspur nach London wechselte, brachte er seinen Ruf als Schwalbenkönig gleich mit. Für den englischen Boulevard war er nur der »Diver« - eine Bezeichnung, die sich »Klinsi« dann auch bei diversen Gelegenheiten aus hunderten Kehlen in den Stadien anhören durfte. Der Weltmeister von 1990 (im Finale mit toller B-Note beim Flic-Flac nach dem Foul von Monzón) zeigte seinen Offensivriecher aber auch in dieser Frage und tauchte fortan nach jedem Tor bis auf die Grasnarbe ab. Der Diver machte den Diver und stopfte mit jedem Treffer den Stänkerern das Maul. Zu allem Überfluss nahm der deutsche Kapitän kurz darauf dann auch noch den EM-Pokal in der englischen Fußballkathedrale in Empfang. Und im Finale siegten die unfairen Teutonen anders als 74 oder 90 ohne den Hauch eines Schwalbenverdachts. Ein schwarzer Tag für alle Deutschland-Klischees auf der Insel.


Im englischen Fußball blieben Schwalben und Schauspielerei verhasst. »Wenn ein Engländer liegenbleibt, kann man davon ausgehen, dass er sich den Fuß gebrochen hat«, sagt Karl-Heinz Riedle, der vier Jahre in England spielte. Als »Air« Riedle im Dress von Liverpool einmal grundlos abhob, brannte sofort der Baum. »Da kam mein Gegenspieler direkt zu mir, hat mich am Trikot hochgezogen und gesagt ‚Das kannst du in Deutschland machen, aber nicht hier!’« Danach habe er es nie wieder probiert, sagt der Weltmeister von 1990. Apropos Weltmeister. Zwei unserer WM-Titel verdanken wir, zugegeben, gekonnten Schwalben. Na und? England verdankt seinen einzigen WM-Titel einem Tor, das keines war.