FOOTBALL`S COMING HOME... UNSER GELIEBTER FUßBALL AUS DEN UNTEREN LIGEN


Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Freitag, 6. März 2009


Zuviel für ihn: Er bezeichnete die Sportrichter als »Idioten«. Als man die Strafe daraufhin verdoppelte, erklärte er seinen Rücktritt vom aktiven Fußball - mit nur 25 Jahren. Oft, zu oft hat Eric Cantona in seiner Karriere die Contenance verloren. Oder hatte er sie niemals besessen? Hätte er damals die Brocken tatsächlich hingeschmissen, man die Franzosen würden sich wohl an ihn erinnern, wie wir uns hierzulande an Wolfram Wuttke, an Andreas Sassen vielleicht oder an Jan Simak - Spieler allesamt mit riesigem Potenzial, die aber abseits des Platzes solche Schwierigkeiten hatten, dass sie uns nicht als Champions im Gedächtnis bleiben, sondern als Gescheiterte. Es ist wiederum Michel Platini zu verdanken, Cantonas großem Förderer, dass es dazu nicht kam. Er überredete ihn weiterzumachen und fädelte einen Wechsel nach England zu Leeds United ein.

Und dort begann jenes zweite Kapitel, an dessen Ende Cantona eben nicht in der endlosen Liste der Abgebrochenen stand. Vielmehr stieg er auf zu den genialen Grenzgängern des Spiels, zu Garrincha, Best und Maradona. In Leeds - in einer Mannschaft mit den schottischen Veteranen Gordon Strachan und Gary McAllister - wurde aus ihm, den bislang nur das Killen interessiert hatte, ein Führungsspieler. Doch er führte seine Mannschaften nicht zu irgendwelchen Siegen in irgendwelchen Spielen, die bald wieder vergessen sein würden. Er machte aus ihnen auch keine einträchtige, integere Gemeinschaft. Cantona führte sie in den Wahnsinn, in die Brillanz und über sich hinaus. 1992 errang er mit Leeds die englische Meisterschaft.