FOOTBALL`S COMING HOME... UNSER GELIEBTER FUßBALL AUS DEN UNTEREN LIGEN


Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Mittwoch, 15. April 2009

Zwei Tage nach der Katastrophe ist der Rasen des Stadions an der Anfield Road, der Heimstätte des FC Liverpool, mit Blumen übersäht. Hunderte von Menschen haben sie in Gedenken an die Opfer niedergelegt.


Stürmer John Aldridge besucht Lee Nicol. Die Eltern haben sich das gewünscht. Der 14-Jährige liegt im Koma. Kurz nachdem Aldridge dem bewusstlosen Fan Mut und Trost zugesprochen hat, werden die Geräte abgeschaltet. John Aldridge erinnert sich: "Nichts bereitet dich auf so etwas vor. Es war kaum zu ertragen. In erinnere mich an ein Begräbnis, an dem erst ein großer Sarg vorbeifuhr, dann ein kleinerer. Es waren Vater und Sohn. Das war für mich einer der schrecklichsten unter all den schrecklichen Momenten."

Jon-Paul Gilhooley ist das jüngste Opfer von Hillsborough. Jon-Paul stirbt mit 10. Stevie G. war 8 damals. Heute ist Steven Gerrard der Kapitän des FC Liverpool. Jon-Paul war sein Cousin. Gerrard sagt: "Was in Hillsborough geschah, hat in diesem Klub eine große Bedeutung. Auch heute noch. Es zeichnet diesen Klub aus, dass in schweren Zeiten alle zusammenstehen. Ich versuche, bei jeder Gedenkfeier dabei zu sein. Auch die Spieler, die neu zu uns kommen, lernen rasch, was Hillsborough hier bedeutet."

Liverpool steht besonders eng zusammen, als vor allem das Boulevardblatt "The Sun" von der Polizei geschürte Vorwürfe erhebt, Liverpool-Anhänger hätten Polizisten beim Bergen von Verletzten behindert und Tote beklaut. Der Aufschrei der Empörung in Merseyside ist furios. Leser und Kioskbetreiber boykottieren das Blatt. Die Auflage der "Sun" in Liverpool sinkt von 400 000 auf 12 000.