FOOTBALL`S COMING HOME... UNSER GELIEBTER FUßBALL AUS DEN UNTEREN LIGEN


Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Sonntag, 25. April 2010


Doch auch in Manchester schlug er über die Stränge: Bei einem Auswärtsspiel bei seinem Ex-Club Leeds bespuckte er einen Fan, in Istanbul schnitt er erst dem Unparteiischen die Ehre ab und prügelte sich dann mit der türkischen Polizei. Als er im letzten Qualifikationsspiel zur WM 1994 mit der französischen Nationalmannschaft daheim in Paris mit 2:3 verlor und ausschied, versetzte er in den Katakomben einem Journalisten, der ihn nach seine Gefühlen gefragt hatte, einen solchen Schwinger, dass dieser K.o. ging. Es wird erzählt, dass er sogar seinem Mannschaftskollegen David Ginola zu Leibe rückte, dem er die Schuld am entscheidenden Gegentor gab. Vielleicht hatte er geahnt, dass es seine letzte Chance gewesen war, an einem großen Turnier teilzunehmen. Seinen 43 Länderspielen folgte kein weiteres. Beim Triumph der Equipe Tricolore um seinen Antipoden Zinedine Zidane 1998 war der König nur noch Zuschauer.


In Anbetracht der Genialität und des Wahnsinns, des Erfolgs und der Tragik dieses zornigen Mannes schien seine Geschichte kaum noch steigerbar zu sein. Doch dann kam der 25. Januar 1995. In einem Ligaspiel gegen Crystal Pallace wurde Cantona wieder einmal des Feldes verwiesen. Zu wenig Genugtuung für den Hooligan Matthew Simmons: Als Cantona vom Feld ging, beschimpfte er ihn auf das Übelste. Dieser identifizierte den Schreihals in der Menge, rannte mit einem Mal los, sprang kurz vor der Werbebande ab und streckte Simmons mit einem nie dagewesenen Kung-Fu-Tritt nieder. Alle, die das gesehen hatten, waren fassungslos, in England, in ganz Europa und weltweit. Die FA und die FIFA statuierten ein Exempel und sperrten Cantona für acht Monate. Nur knapp entging er einer Gefängnisstrafe.