FOOTBALL`S COMING HOME... UNSER GELIEBTER FUßBALL AUS DEN UNTEREN LIGEN


Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Freitag, 12. November 2010



TSV Lensahn – Oldenburger SV 0:2 (0:1)


In einem schwachen Derby auf dem kleinen Kunstrasen gab es einen verdienten Sieger. Fußballerische Leckerbissen konnten die Zuschauer auf dem engen Platz nicht erwarten, beide Teams taten sich äußerst schwer mit dem kleinen Spielfeld. So dauerte es bis zur 30. Minute, als ein Elfmeterpfiff für den ersten Aufreger sorgte. Nach einem Foul an Marcel Schröder knallte Marc Gottorf den fälligen Strafstoss an die Latte. Zwei Minuten vor der Pause sollte die OSV-Führung dann doch noch fallen. Einen langen Einwurf von Gottorf schnappte sich Philip Nielsen und erzielte seinen 10. Saisontreffer. Der schönste Spielzug der Begegnung brachte nach der Pause früh die Entscheidung. Gottorf bediente mustergültig Felix Wenn (55.), der zum 2:0 einnetzen konnte. In der Folgezeit blieb die Partie ein Langeweiler. Torchancen waren Mangelware, beide Teams neutralisierten sich mit endlosen Mittelfeldaktionen. Marcel Grunert (85., Foul) sah noch die Ampelkarte. „Kein tolles Spiel, aber dennoch verdient für uns“, meinte OSV-Obmann Philip Emmrich. „In einem schwachen Spiel waren wir das aktivere Team“.



Rein sportlich sorgte das Nachbarschaftsduell zwischen dem neuen Verbandsliga-Schlusslicht TSV Lensahn und dem Oldenburger SV für wenig Spannung, denn beim mehr als verdienten 0:2 (0:1) war der Leistungsunterschied einfach zu krass, als dass überhaupt so etwas wie Derbystimmung aufkommen konnte. Gesprächsthema Nummer eins war allenfalls die Besetzung des Torhüterpostens beim TSV Lensahn: Torwartveteran Stefan Weber (42) stand mangels Alternativen zwischen den Pfosten. Und dieses ausgerechnet gegen den Oldenburger SV, wo Weber zuletzt vor zehn Jahren noch zu alten Verbandsligazeiten das Tor hütete. Dass er durchaus nichts verlernt hat, das stellte er bereits in der 6. Minute unter Beweis, als er einen Freistoß von Philip Nielsen um den Pfosten drehte. Da gab‘s verständlicherweise Szenenapplaus, der ebenfalls angesagt war, als er dem 19-jährigen Virab Oganesjan (77.) einen Flachschuss abkaufte. Ansonsten hielt sich der OSV beim Verwerten seiner zahlreichen Torchancen vor allem in der ersten Halbzeit merklich zurück. Zugegeben – es war auch nicht ganz einfach für die Gäste, auf dem kleinen Kunstrasenplatz den nötigen Raum zu finden, zumal die Gastgeber tief in der eigenen Hälfte standen und kaum etwas für den eigenen Spielaufbau taten. Nach einer der zahlreichen Ecken für den OSV hatte der TSV auch das Glück auf seiner Seite, dass ein Kopfball von Felix Wenn (12.) auf der Torlinie durch Vitali König geklärt werden konnte. Zudem war es auch nicht der Tag von OSV-Stürmer Marc Gottorf, der nicht nur einen an Philip Nielsen verschuldeten Strafstoß (29.) übers Tor setzte, auch recht freistehend beförderte er die Lederkugel zwei Mal (27., 30.) fast schon fahrlässig über die Kiste. So dauerte es bis kurz vor den Pausenpfiff, ehe Philip Nielsen (43.) den OSV erlöste und aus Nahdistanz einköpfte, als die Abwehr der Gastgeber den Ball nicht aus der Gefahrenzone bringen konnte.


Nach Wiederanpfiff war der TSV bemüht, die Gäste unter Druck zu setzen, doch kaum einmal konnte man die wie eine Wand stehende Viererkette in Verlegenheit bringen. OSV-Keeper Marcel Heisler musste lediglich bei zwei Distanzschüssen von Marcel Radzwill eingreifen. In Gefahr geriet der Dreier für den OSV nie, zumal Felix Wenn (55.) auf Zuspiel von Marc Gottorf frühzeitig im zweiten Spielabschnitt das alles entscheidende 0:2 erzielt hatte. Im Anschluss schaltete die Brunner-Elf einen Gang zurück. Offenbar hatten die immer noch ungeschlagenen Oldenburger bereits die folgenden Top-Partien gegen Dornbreite, in Pansdorf und gegen Groß Grönau auf der Festplatte. „Ich bin zufrieden, wir haben auf diesem Platz gewonnen, das reicht“, äußerte sich Coach Andreas Brunner kurz und bündig. Auch er weiß, dass sein Team in den nächsten Wochen ganz anders gefordert wird. Und was macht Stefan Weber? Auf unsere Frage, ob er nächste Woche in Moisling wieder dabei ist, sagte er: „Es muss nicht sein.“ Wenn‘s sein muss, wird er aber wohl wieder dabei sein.


Lensahn: Weber – Patzer, Kuchel, Grunert, O. Knorr, S. Knorr, Dora (46. Spieckermann), Radzwill, Heun, König (74. Green), Balzereit.


Oldenburg: Heisler – Schön, Lindhorst, Hasler, Schröder, Brandt, Rosenthal, Nielsen, Lammert (72. Oganesjon), Wenn, Gottorf (80. Sager).