FOOTBALL`S COMING HOME... UNSER GELIEBTER FUßBALL AUS DEN UNTEREN LIGEN


Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Donnerstag, 16. September 2010


TSV Trittau – Breitenfelder SV 2-1


Nach zuletzt drei Niederlagen kam der TSV zu einem überraschenden, aber nicht unverdienten Dreier gegen den Favoriten aus Breitenfelde. Dabei begann die Holst-Elf dort, wo sie die letzten Partien immer aufgehört haben. „Da fehlte wieder der Einsatz und die Struktur“, war Holst zu Beginn unzufrieden. Die logische Konsequenz war der Rückstand durch Sebastian Siemers (35.), der eine feine Einzelleistung krönend abschloss. Nach dem Wechsel sah man endlich eine andere Trittau-Elf auf dem Platz. Einen mustergültigen Konter schloss der gerade eingewechselte Dennis Ratzlaff (51.) mit einem Heber über Keeper Marcel Braun entschlossen ab. Und die gute Phase der Gastgeber hatte weiterhin Bestand. Nach einer Ecke von Christian Wedel lauerte Alexander Beis am langen Pfosten und brauchte nur noch seinen fuß hinzuhalten. „Eine einstudierte Sache, darüber freut man sich natürlich besonders“, erklärte der Trainer. In der Folgezeit vergaben Wedel und Beis gegen schwache Breitenfelder die Vorentscheidung. „Das waren kleine Schritte aus dem Tal. Ich hoffe, die Jungs haben aus der zweiten Halbzeit etwas gelernt. Denn Disziplin und Einsatzwillen werden am Ende belohnt“, betonte Holst.




Am 6. Spieltag der noch jungen Verbandsliga-Saison ist der BSV mit der ersten - einer zudem verdienten - Niederlage im Gepäck zurück an den Uhlenbusch gekehrt. Die Mannschaft des BSV zeigte sich beim Auftritt in Trittau leider nicht als ebendiese und ließ alles vermissen, worauf ein erfolgreiches Spiel aufbaut. Bitter enttäuscht verließen daher die zahlreich mitgereisten Breitenfelder Zuschauer das Sportgelände in Trittau mit der Erkenntnis, dass dieses Spiel den Besuch ganz sicher nicht wert gewesen ist - zumindest aus Breitenfelder Sicht. Die Gastgeber, immerhin mit der Bürde eines 1:8 aus der Vorwoche in dieses Spiel gegangen, zeigten dem BSV von Beginn an, wie dieses Spiel zu gewinnen war. Nämlich mit Einsatz, Laufbereitschaft und dem Willen jeden Zweikampf anzunehmen. Der BSV hingegen wirkte phasenweise lustlos, kraftlos und uninspiriert.


Vor allem über Angreifer Christian Wedel, der ansonsten vom lange verletzten Rückkehrer Stefan Rehr ordentlich bewacht wurde, war Trittau in der Anfangsphase gefährlich. Die Abwehr der Gastgeber stand zudem sicher gegen den Breitenfelder Sturm, der sich am Sonntag eher als laues Lüftchen entpuppte. Die Breitenfelder Defensive erwies sich demgegenüber als äußerst löchrig. Zwar konnten die Blau-Weißen einigermaßen ins Spiel finden, die Partie offen gestalten und erste zaghafte Tormöglichkeiten herausspielen, doch kann das wirklich der Anspruch einer Mannschaft sein, die um die vorderen Tabellenplätze mitspielen will? Sicherlich nicht! Umso überraschender fiel dann auch der Führungstreffer für den BSV, der sich nicht unbedingt angekündigt hatte. Sebastian Siemers drang in der 35. Minute in den gegnerischen Strafraum ein, verlud seinen Gegenspieler mit einer Körpertäuschung und schoss dann mit links in die lange linke Ecke des Trittauer Tores zur glücklichen Führung. Bis zum Pausenpfiff hatte der BSV dann Oberwasser und dominierte die Partie.


Anstatt im zweiten Durchgang an die positiven letzten Minuten vor dem Wechsel anzuknüpfen und die angeknockten Gastgeber endgültig auf die Verliererstraße zu schicken, spielte Breitenfelde nun überheblich und mit noch weniger Engagement als vor dem Führungstreffer. Zudem kam der TSV Trittau hoch motiviert aus der Kabine und hatte mit Dennis Ratzlaff einen zusätzlichen Stürmer gebracht. Und diese Auswechslung sollte dann auch gleich nach Wiederanpfiff Wirkung zeigen. Gegen die weit aufgerückte BSV-Defensive konnte sich Ratzlaff im Laufduell mühelos behaupten und dann auch noch locker BSV-Keeper Braun zum 1:1-Ausgleich überlupfen - Lange Gesichter auf Breitenfelder Seite. Und sie sollten noch länger werden: Nach gut einer Stunde segelte der Ball nach einem Eckstoß der Gastgeber durch den Breitenfelder Strafraum, ehe er Alexander Beis auf den Fuß fiel und dieser zum 2:1 verwandelte. Danach: kein wirkliches Aufbäumen, kein Einsatz, keine Ideen, ... Die Gastgeber standen nun verständlicherweise tief in der eigenen Defensive und warteten die wenig gefährlichen Breitenfelder Angriffe ab. Nur nach Standards jedoch war der BSV, wenn überhaupt einmal, gefährlich. Einen Kopfball parierte Keeper Stach auf der Linie mit einem tollen Reflex. Ansonsten wenig zu sehen vom BSV. Trittau hingegen blieb bei Kontern stets gefährlich. Einzig letzter Pass und Torabschluss ließen bei den Trittauern mehr als zu wünschen übrig und bescherten ihnen noch einmal eine heiße - oder zumindest "warme" - Schlussphase, denn vom BSV kam nicht mehr viel.


So geht der Sieg der Stormarner um den Ex-Breitenfelder Trainer Carsten Holst, dem dieser Erfolg besonders gut getan haben muss, auch mehr als in Ordnung. Dass das Spiel trotz tollem Wetter und einwandfrei zu bespielendem Rasenplatz auf Kunstrasen ausgetragen wurde, ist sicherlich nur eine Randnotiz wert und keinesfalls als Entschuldigung zugunsten des BSV zu werten. Wenn schon, dann eher als cleverer Schachzug der Gastgeber. Dem eigenen Anspruch konnte die Breitenfelder Elf am Sonntag jedenfalls zu keinem Zeitpunkt gerecht werden und enttäuschten somit die vielen hoffnungsvoll mitgereisten Anhänger. Mit einer derartigen Leistung wird der BSV in der Verbandsliga keinen Blumentopf gewinnen können. Bleibt zu hoffen, dass es ein Dämpfer zur rechten Zeit war. Nun liegt es an der Mannschaft, den Beweis dafür anzutreten, dass es sich um einen Ausrutscher handelte. Die Aufgabe lautet nun, das Vertrauen von Anhängern und Umfeld in den nächsten Spielen wieder zurückzugewinnen.


Trittau: Stach – Kiehn, Zimmermann, Prehn, Herdt, Lessau, Metzner, Rusche (90. Caliebe), Beis, Wedel, Johnsen (46. Ratzlaff).


Breitenfelde: Braun – Schönfeldt, Banthin (75. Stolz), Felsner, Rehr – Becker, Henning, S. Siemers, Brodersen (60. Khartey) – Kruse, Schwan (81. J.-A. Siemers).