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Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Donnerstag, 14. Oktober 2010

SH-LIGA


SV Todesfelde – SV Eichede 1-1


Ein herrlicher Herbsttag, eine gute Kulisse und gute Fußballatmosphäre - den hervorragenden Rahmenbedingungen in Todesfelde passten sich am Sonnabendnachmittag auch die Akteure an. In einem rassigen und temporeichen Schleswig-Holstein-Liga-Spiel stand am Ende ein gerechtes 1:1-Unentschieden zwischen Aufsteiger SV Todesfelde und Spitzenreiter SV Eichede. "Das war Werbung für den Fußball", erklärte Gäste-Trainer "Mecki" Brunner. Und sein Gegenüber Thomas Möller pflichtete bei: "Wer heute da war, muss eigentlich auch beim nächsten Spiel wiederkommen." Möllers Mannschaft tat früh einiges dafür. Eingestimmt von einigen bewegten Bildern vom bisherigen Saisonhighlight gegen Holstein Kiel (Möller: "Alle Spieler sollten spüren, dass es ein Privileg ist, zu diesem Team gehören") legte der SVT unerschrocken los. Bereits nach 166 Sekunden war das erste Ziel, dem Liga-Primus das erste Gegentor nach 723 Minuten einzuschenken, erreicht. Ein verlängerter Kalbau-Freistoß landete beim sträflich freien Jorrit Bernoth, der am langen Pfosten eindrückte. "Da stimmte die Zuordnung noch nicht", erklärte SVE-Kapitän Malte Buchholz. "Überhaupt hatten wir in den ersten Minuten Probleme." Todesfelde blieb auch nach dem 1:0 weiter offensiv, hatte weitere Torraumszenen. "Das frühe Tor hat uns gut getan. Wir haben sehr gut angefangen", befand der starke SVT-Regisseur Andre Kalbau. Nach etwa zehn Minuten wachte dann der Spitzenreiter auf. "Die folgende halbe Stunde war dann richtig gut", befand wiederum Brunner. "Da fehlte nur das Tor." Chancen waren da. Christian Rave ließ Ferdinand Henze stehen, schoss aber ans Außennetz statt auf den freien Torge Maltzahn querzulegen (9.). Maltzahn war dann nach Rave-Zuspiel schon an SVT-Keeper Benjamin Heskamp vorbei, traf dann aber nur den Pfosten (15.). Fabian Kolodzick scheiterte frei vor dem Tor an Heskamp und Lembke, ehe er im Duell mit dem Keeper zu Fall kam (33.). Neben diesen drei klaren Chancen hatten auch Kolodzick (17.), Maltzahn (34.) und Wagner (40.) Schusschancen. Auf der Gegenseite stand - trotz des weiterhin munteren SVT-Offensivspiels - nur noch eine brenzlige Strafraumszene, als dem freien Niwar Jasim der Ball nach einer Gelbrecht-Hereingabe versprang (28.).


Im zweiten Abschnitt ging es mit vollem Elan rauf und runter. Die besseren Torszenen hatte zunächst Todesfelde. Nach Bernoths Pass scheiterte Jasim an Markus Venz (47.), Kamil Krol verfehlte aus 18 Metern haarscharf (56.) und Rene Lübckes Schuss aus spitzem Winkel parierte wieder Venz (61.). Doch auch Eichede machte - vor allem über die Außen, wo die eingewechselten Lennard Ann und Milan Prieske das Spiel belebten - weiter Musik. Raves Schuss lenkte Heskamp zur Ecke (54.), der auch Maltzahns 16-Meter-Schuss parierte (70.). Der insgesamt verdiente Ausgleich fiel nach einem Standard. Der von Ann hereingebrachte und nicht kontrolliert genug abgewehrte Schuss landete bei Jacob Rienhoff, der trocken einschoss (73.). Die Todesfelder monierten, der Ball sei zuvor im Aus gewesen. Doch Schiri Kai Voss erkannte das Tor an. Der erfahrene Referee passte sich insgesamt dem Spiel an: Nicht fehlerfrei, aber dank großzügiger Linie doch souverän. So forderten die Eicheder zwei mögliche Elfmeter (Heskamp an Kolodzick, Gradert an Prieske), die Todesfelder Gelb-Rot für ein Handspiel von Rienhoff. Zwingend war keiner dieser Pfiffe - und ein bei kleinlicher Spielleitung mögliches Ende mit mehreren Feldverweisen und Elfmetern wäre der kampfbetonten, aber fast durchweg fair geführten Klassepartie nicht gerecht geworden.


So kämpften bis zum Ende 22 Mann "mit offenem Visier", wie Möller es nannte. "Beide suchten die Entscheidung." Krol hätte für Todesfelde zum Sieg treffen können (80., Lattenoberkante). Doch Ann hatte nach Kossowski-Pass auch für Eichede noch entscheiden können, Heskamp warf sich jedoch gerade noch rechtzeitig vor den Ball (90./+1). "Beide Mannschaften hatten ihre Chancen, es war ein völlig offenes Spiel", freute sich Möller und sah nach fünf ungeschlagenen Spielen in Folge "eine sehr gute Entwicklung". Kalbau mochte sich dagegen noch nicht recht mit dem 1:1 anfreunden. "Wenn man so lange 1:0 führt, hofft man natürlich auf mehr." So aber hielt zumindest eine Eicheder Serie - die ohne Niederlage. Das Ende der gegentorlosen Zeit war für Brunner kein Thema. "Es ist gut, dass das kein Thema mehr ist." Abwehrchef Buchholz stimmte zu: "Es ist kein Beinbruch, im neunten Spiel auch mal ein Tor zu kassieren. Wo das Gerede darüber aufhört, gehen wir vielleicht entspannter in die nächsten Spiele."