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Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Dienstag, 30. Dezember 2008

Das Kreuz mit der Kathedrale...


Manche britischen Fußballclubs haben schon schillernde Namen. West Bromwich Albion und Crystal Palace etwa. Andere klingen eher wie Gelbe Seiten oder Kursbuch. Stadtname plus "City" - fertig. Kurioserweise sorgen gerade diese Vereine für die hitzigsten Diskussionen.

Von neunmalklugen Oberschülern muss man sich immer wieder ungefragt belehren lassen, dass sich ein englischer Fußballverein nur dann "City" nennen dürfe, wenn die Stadt, aus der der Club stammt, auch eine Kathedrale beheimatet.

Das ist falsch, und zwar vollkommen. Ein Verein darf sich dann City nennen, wenn die Stadt, aus der er stammt, einen "offiziellen Stadtstatus" innehat. Und den kann man auf der großbritischen Insel auf zwei Arten erwerben: Entweder man klotzt sich eine Kathedrale auf den Marktplatz oder erhält das Stadtrecht durch eine königliche Urkunde verliehen, den "Royal Charter".

Allerdings steht bei all den bekannten City-Vereinen im Vereinigten Königreich tatsächlich eine Kathedrale in nächster Nachbarschaft des Stadions, so in Birmingham, Bradford, Cardiff, Chester, Coventry, Exeter, Hull, Leicester, Lincoln, Norwich, Stoke, Swansea - oder auch in Manchester.

Wenn ein Verein nun nicht das Glück hat, in einer richtigen City zu residieren, könnte er sich natürlich "Town" nennen. Aber der letzte "Town"-Club, der die englische Meisterschaft für sich entscheiden konnte, war Ipswich im Jahre 1962. Kein Glücksbringer also, dieser Name. Ipswich, by the way, ist derzeit Zehnter der zweiten englischen Liga (Championship).

Dann vielleicht doch besser "Rangers"? Wer die Vokabel im Wörterbuch nachschlägt, findet als deutsche Übersetzung den "Förster" oder "Waldhüter". Sind die "Glasgow Rangers" also die Förster von Glasgow? Unsinn. Vielmehr nimmt dieser Vereinsname Bezug auf die gleichnamige Truppe von gut organisierten Plünderern, die stets auf der Suche nach fetter Beute - heute: Siege und Titel - ist.

Ähnlich militär-geschichtsträchtig ist auch der Namensbestandteil "Rovers" wie zum Beispiel bei den "Blackburn Rovers". Ein "Rover" ist ein auf den Weltmeeren vagabundierender Pirat und England schließlich eine Seefahrernation.