FOOTBALL`S COMING HOME... UNSER GELIEBTER FUßBALL AUS DEN UNTEREN LIGEN


Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Sonntag, 30. September 2012

Samstag, 29. September 2012

Donnerstag, 27. September 2012

Miro Klose und die Heldentat von Neapel



Nicht normal - Lazio-Stürmer Miroslav Klose hat im Spiel gegen den SSC Neapel ein mit der Hand erzieltes Tor beim Schiedsrichter zugegeben. Italien feiert die Fairness des Deutschen jetzt wie eine Heldentat. Zu Recht.


Lazio-Stürmer Miroslav Klose hat im Spiel gegen den SSC Neapel ein mit der Hand erzieltes Tor beim Schiedsrichter zugegeben. Italien feiert die Fairness des Deutschen jetzt wie eine Heldentat. Zu Recht. Und dann hauten sie so lange und heftig auf ihn ein, dass man Angst um Miroslav Klose haben musste. Fünf Minuten war die Serie-A-Partie zwischen dem SSC Neapel und Lazio Rom alt, als sich der deutsche Nationalstürmer den Klopfern auf Schulter und Kopf erwehren musste. Von überall her kamen Hände von Männern um Neapel-Trikot, sie wollten Klose nicht grün und blau schlagen, sie wollten ihn tätscheln, liebkosen, ihm ihren Respekt entgegen bringen. Miroslav Klose hatte sich soeben ein Denkmal im italienischen Fußball gesetzt. Stürmer schaffen das in Italien normalerweise durch Tore. Viele Tore. Wie sie fallen, warum sie fallen, ist eigentlich egal. Ein Schlitzohr wie Pippo Inzaghi, der sich schon vom schlechten Atem seiner Gegenspieler fallen ließ, um einen Elfmeter zu schinden, wurde in Italien wie ein Halbgott verehrt. In England hätte man Inzaghi vermutlich nach wenigen Wochen über den Kanal zurück auf den Kontinent gejagt. Umso begeisterter ist Italiens Fußball nach dem Vorfall vom gestrigen Abend.

In der 3. Minute hatte Klose das getan, wofür er von Lazio Rom bezahlt wird: Er erzielte ein Tor. Allerdings nicht mit dem Kopf, dem Fuß oder mit dem Hintern, Klose hielt seinen Arm in einen Eckstoß und bugsierte den Ball so ins Tor. Der Schiedsrichter hatte das Handspiel nicht erkannt, er entschied auf Tor. Neapel rastete aus. Wütende Spielertrauben bedrängten wahlweise die Schiedsrichter oder Miroslav Klose. Es wird Kloses Geheimnis bleiben, ob er sein Fehlverhalten ohnehin zugeben wollte, oder sich erst von den rustikalen Nachfragen der Gegenseite dazu genötigt fühlte, in jedem Fall meldete sich der Deutsche beim Schiedsrichter und bat ihn, das Tor nicht zu geben.
Moralapostel werden jetzt sagen: Was hätte Klose auch sonst tun sollen? Und ja, in einer perfekten Welt wollen Stürmer keine Tore mit der Hand erzielen, wollen Abwehrspieler den gegnerischen Spielmacher nicht verletzen und liegen sich Fans beider Seiten freudetrunken in den Armen. Das das nicht so ist, weiß inzwischen wohl auch der letzte Fußballignorant. Kloses Fairness ist deshalb nicht hoch genug einzuschätzen. In einer vom jahrelangen Beschiss arg gebeutelten Serie A, einst die beste Liga der Welt, kommt sein Geständnis beim Schiedsrichter einer Heldentat gleich. Auch deshalb hauten sie anschließend wie wild auf Kloses Kopf und Schultern ein – um ihm zu gratulieren. Wohl nur die allerwenigsten Stürmer im Profifußball hätten die Courage, beim Stand von 0:0 ein eigenes Tor aberkennen zu lassen. Lazio verlor anschließend übrigens noch mit 0:3.




Das Ergebnis interessierte nach dem Spiel allerdings nur die Lazio-Fans. der Rest des Landes feierte Miroslav Klose. »Dafür verdient er einen Preis«, forderte Neapels Kapitän Paolo Cannavaro direkt nach dem Schlusspfiff. »Bravo Klose, was für eine schöne Geste!«, titelte die »Gazetto dello Sport« enthusiastisch. Der Fairnesspreis ist Klose wohl nicht mehr zu nehmen. Dass sich der ehemalige WM-Torschützenkönig auch damit auskennt, zeigt, wie erfahren Klose längst ist – selbst in Sachen Fairness. Schon 2005 bat er den Schiedsrichter beim Spiel Werder Bremen gegen Arminia Bielefeld einen Elfmeter zurückzunehmen. Damals allerdings führte Kloses Klub Werder schon mit 3:0, das Spiel war entschieden und einige Beobachter fragten sich anschließend, ob Klose auch beim Stand von 0:0 so ritterlich gehandelt hätte.

Solche Nachfragen bleiben Klose jetzt sicherlich erspart. Italiens Fußballfans sind dankbar für jede Geste, die dem so angekratzten calcio ein Stück seiner selbst verursachten Hässlichkeit nimmt. Das sah denn auch die »Gazetto dello Sport« so: Im »kranken Fußball«, so das Massenblatt, sei Klose »eine Anomalie«. (Quelle: 11freunde)

Montag, 24. September 2012

Samstag, 22. September 2012

FC Sylt verkündet Rückzug aus der SH-Liga




 Volker Koppelt hat keine Lust und keine Energie mehr. Das 0:10 beim SV Eichede war der Schlusspunkt für den FC Sylt in dieser Schleswig-Holstein-Liga-Saison. Immobilienmakler Koppelt zieht die Mannschaft zurück. Ob es in der nächsten Saison in der Verbandsliga Nord-West weitergeht, vermag er noch nicht zu sagen. Das Spiel gegen Schleswig 06, das am Sonnabend im Itzehoer Stadion stattfinden sollte, wo der FC Sylt in dieser Saison spielte, wird nicht angepfiffen. „Bei der Stadt Itzehoe, die uns das Stadion zur Verfügung gestellt hat, muss ich mich entschuldigen“, sagt Koppelt. „Aber wir haben mit dieser Mannschaft die Qualität nicht.“ Der FC Sylt war ein Ein-Mann- und ein Eine-Mannschaft-Unternehmen. Um die vom Schleswig-Holsteinischen Fußball-Verband vorgeschriebene Jugendarbeit nachweisen zu können, kaufte sich Koppelt in Tönning ein, wo eine Spielgemeinschaft Eiderstedt/Sylt für eine C-Junioren-Mannschaft entstand. Dagegen konnte der SHFV nichts einwenden. Bei der Erteilung von Spielberechtigungen sei, sagt Koppelt, aber bisweilen das Tempo verschleppt worden.

Neue Spieler brauchte der Sylt-Macher in großer Zahl. Ende August habe er dem damaligen Spielertrainer Berkan Algan drei Akteure in den Kader stellen wollen, die dieser rigoros ablehnte. Als Koppelt den Trainer an dessen Pflichten als Angestellter erinnert habe, sei die Elf zum Kreispokalspiel unter der Woche nicht angetreten. Der Sponsor: „Am 30. August war die Mannschaft weg, am 31. August endete die Wechselfrist. Wie soll ich über Nacht eine neue Mannschaft zaubern? Deshalb musste ich die Notbremse ziehen.“ Nicht nur offiziell sei gegen den FC Sylt und seinen Sponsor gearbeitet worden. „Mein Sohn, der vor dem Abitur steht, wurde in der Schule angefeindet“, sagt Fußball-Enthusiast Koppelt, der aber auch die Talfahrt bis auf den letzten Platz nicht mehr ertragen wollte. „Für die Rückrunde hatte ich von guten Leuten wie Ex-Profi Nico Patschinski die Zusage. Wir wollten freitags unter Flutlicht in Itzehoe spielen.“ Nur wäre der FC Sylt unter diesen Umständen bis dahin abgeschlagen gewesen. (Quelle: www.sportplatz.sh)

Lauenburger Fußball querbeet









Montag, 17. September 2012




11FREUNDE SPEZIAL "Football's Coming Home - Die Geschichte des britischen Fußballs"


Die halbjährig erscheinende Sonderheftreihe 11FREUNDE SPEZIAL präsentiert mit der Ausgabe 02/2012 "Football's Coming Home - Die Geschichte des britischen Fußballs". Auf 130 Seiten bietet das SPEZIAL spannende Reportagen und Interviews, sowie das Porträt des berühmten Stadionarchitekten Archibald Leitch zur bewegten Geschichte des Glasgower Derbys "Old Firm", ein Gespräch mit dem Nationalmannschaftskapitän und trockenen Alkoholiker Tony Adams, die Erinnerungen von Karl-Heinz Riedle an aufregende Jahre in der Premier League sowie die Legende von "Attila the Stockbroker", der mit vielen anderen Fans des heimatlosen englischen Klubs "Brighton Hove Albion" für ein neues Stadion kämpfte und am Ende den Bau der neuen Spielstätte erwirkte. Redakteur Andreas Bock erzählt in "Boxing Days" die Geschichte von Cass Pennant, der sich in den Siebzigern der berüchtigten Hooliganbande "Inter City Firm" anschloss - das Porträt eines Lebens zwischen Rassismus, Verbrechen und West Ham United.

In "This is how it feels to be City" sprechen Cyril Mintz, der seit 75 Jahren treuer Anhänger von Manchester City ist, und dessen Kumpel Martin Allweis, der die gleiche Leidenschaft seit 60 Jahren teilt, über Freud und Leid, sowie über die City-Legenden Bert Trautmann und David Silva. In "Sekunde Null" geht es um das dramatische Spiel zwischen dem FC Liverpool und Arsenal London am Saisonende 1989 - ein Spiel, das am Ende einer von Gewalt und Katastrophen geprägten Dekade zur Katharsis für den englischen Fußball wurde. Als der Widerstand der Turnväter endlich gebrochen war und die Jugend auch in Deutschland Fußball spielen durfte, brauchte sie fachkundige Trainer. Die Briten halfen. Ihr Einfluss wirkt bis heute, wie Christoph Biermann in "Die Missionare" zu berichten weiß. Außerdem im Heft: Beeindruckende Fotostrecken, welche die britische Fankultur und die Gesichter des englischen Amateurfußballs zeigen und beeindruckende Titelbilder von Stadionmagazinen.

Samstag, 15. September 2012

Freitag, 14. September 2012

Donnerstag, 13. September 2012

Die Hillsborough-Tragödie: Ende der Lügen - Hoffen auf die späte Gerechtigkeit



23 Jahre ist es her, als bei einer Massenpanik im Hillsborough-Stadion in Sheffield 96 Menschen ihr Leben verloren. Ein neuer Bericht zeigt nun, dass viele hätten gerettet werden können. Den Polizei- und Rettungskräften seien schwere Fehler unterlaufen, im Anschluss seien falsche Schuldzuweisungen gemacht worden. Premierminister David Cameron bat um Entschuldigung. In der am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung hieß es, man hätte später versucht, die Verantwortung auf die Opfer zu schieben. Wenn die Einsatzkräfte jedoch schneller gehandelt hätten, hätten mindestens 41 der Opfer gerettet werden können. Dies wird in dem neuen Bericht betont, der von einer unabhängigen Kommission vorgelegt wurde. Sie hatte über 18 Monate rund 450.000 Dokumente durchgesehen, die von der Regierung freigegeben worden waren. Festgestellt wurde auch, dass die Polizei aus Berichten Passagen entfernt hatte, die sie in negativem Licht darstellten.





Cameron bat die Angehörigen der Opfer um Entschuldigung. Sie hätten in den vergangenen Jahren doppelt gelitten: Einmal durch den Tod geliebter Menschen, und dann dadurch, dass diesen fälschlicherweise eine Mitschuld gegeben worden sei. Jetzt könnte es eine neue gerichtliche Untersuchung geben. Es sei eine Schande für Großbritannien, dass es mehr als 20 Jahre gedauert habe, um die Fehler offenzulegen, die zu der Katastrophe beigetragen hätten. Einigen verletzten Fans sei auch medizinische Hilfe verweigert worden, erklärte Cameron zudem. Im Anschluss an das Unglück waren die Fans von der Polizei und Medien als betrunken und aggressiv hingestellt worden. Laut den neuen Untersuchungen traf dies so nicht zu. Ein Großteil der Opfer habe keinesfalls zu viel Alkohol im Blut gehabt. Zu den Ursachen des schwersten Unglücks der britischen Fußball-Geschichte wird seit langem neben polizeilichen Fehlern auch die damals übliche Stadion-Architektur mit hohen Gitterzäunen gezählt.

„Unter dem Eindruck der neuen Beweise ist es richtig, dass ich mich heute als Premierminister bei den Familien der 96 Todesopfer für all ihr Leid, das Sie in den vergangenen Jahren erlitten haben, angemessen entschuldige“.
Der britische Premierminister David Cameron





Vertreter der Angehörigen reagierten am Mittwoch positiv auf den Bericht und die Entschuldigung des Premiers. "Wir sind der Meinung, dass ein Durchbruch geschafft wurde", sagte Trevor Hicks von der Organisation Hillsborough Justice Campaign. "Die Wahrheit ist ans Licht gekommen, morgen folgt die Gerechtigkeit." Üblicherweise werden in Großbritannien Regierungsunterlagen erst nach einer Sperrfrist von 30 Jahren veröffentlicht. Nachdem in einer Online-Petition weit über 100.000 Unterschriften gesammelt worden waren, stimmte das britische Parlament im Vorjahr aber der vorzeitigen, vollständigen und unzensierten Veröffentlichung zu.

Die Polizei hatte damals zu viele Menschen in den Block der Liverpool-Fans gelassen. Die meisten Todesopfer wurden in dem völlig überfüllten Stehplatzbereich zu Tode gedrückt oder erstickten. Wegen des Unglücks wurden nie Anklagen gegen Einzelpersonen oder Organisationen erhoben. (aus dem „kicker“)





Lokalausgaben OD, HL, RZ, Verbandsliga Süd-Ost