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Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Montag, 3. November 2014

Irlands Bad-Boy-Ikone Roy Keane





Arschloch for life

Er prügelte sich mit Peter Schmeichel, nannte seinen Trainer einen Wichser und bringt jetzt auch noch seine zweite Biografie raus: Ein paar schmutzige Geschichten über Irlands Co-Trainer Roy Keane (Quelle: www.11freunde.de).


Wehe, wenn er ausgelassen: Nach der offiziellen Manchester United-Meisterfeier im Mai 1999 zog es Roy Keane gemeinsam mit David Beckham, Andy Cole, Dwight Yorke und Gary Neville zu später Stunde noch in eine Wirtschaft namens »Henry´s Bar«. Keanes Flirtversuche mit zwei anwesenden Damen entpuppten sich als wenig Erfolg versprechend, was den Mittelfeldmann auf die Palme brachte. Eine der Frauen berichtete später: »Er war sehr, sehr betrunken und so aggressiv, wie man es sich nur vorstellen kann.« Keane trat eine der Damen, schüttete der anderen sein Bier über den Kopf, wurde schließlich von der Polizei in Gewahrsam genommen und verbrachte die Nacht in der Arrestzelle. Verurteilt wurde er dafür nicht. Schade eigentlich.


Die Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea hätte eigentlich der Höhepunkt in der Länderspielkarriere von Roy Keane sein sollen. Doch auf gute alte Roy-Keane-Art vermasselte sich der Kapitän selbst die Tour. Im Zuge der Vorbereitung im Trainingslager von Saipan kritisierte Keane zunächst die Organisation des Verbandes (»Stümperhaft!«), dann prügelte er sich mit Torwarttrainer Pat Bonner, Co-Trainer Ian Evans und Torwart Alan Kelly, weil die es schlichtweg nicht einsehen wollten, dass Keane sie aufgrund des laschen Trainingsplans für die Torhüter kritisiere. Der irische Verband schickte Keane zunächst nach Hause, bot ihm dann allerdings eine Begnadigung an. Einzige Bedingung: Keane sollte sich entschuldigen. Was der natürlich nicht tat. Ohne ihren besten Spieler schied Irland bei der WM im Achtelfinale gegen Spanien raus.


Erstaunlich eigentlich, dass Keane zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch Nationalspieler Irlands war. Denn bereits im November 2001 war er mit Trainer McCarthy aneinander geraten. Der hatte seinem Schützling vorgeworfen, vor dem Rückspiel in den WM-Playoffs gegen den Iran eine Verletzung vorgetäuscht zu haben. Keane, ganz Diplomat: »Du warst ein mieser Spieler, und du bist ein mieser Trainer! Der einzige Grund, warum ich mit dir zu tun habe, ist, dass du irgendwie der Trainer meines Landes bist – und du bist nicht mal Ire, du englische…(hier enden die Niederschriften der Chronisten)« Christian Zaschke von der »Süddeutschen Zeitung« brachte Jahre später in einer Erinnerung an diesen Dialog etwas Licht ins Dunkle: »Es war eine Tirade von Schimpfwörtern, von denen ›Wichser‹ das mit Abstand harmloseste war.«


Als wenn Keanes legendäres Foul gegen Manchester City-Spieler Alf-Inge Haaland nicht schon schlimm genug gewesen wäre, trat der Ire in seiner ersten Biografie (erschienen im Sommer 2002) noch einmal nach. »Ich wartete bis fünf Minuten vor Schluss. Ich traf ihn sehr hart. Da! Nimm das, du Fotze!« Vorgeschichte: 1997 hatte sich Keane bei einem eigentlich harmlosen Zweikampf mit Haaland das Kreuzband gerissen und wurde, noch am Boden liegend, von Haaland als Schauspieler bezeichnet. Der Norweger und sein Klub Manchester City leiteten nach der Veröffentlichung von Keanes Erinnerungen rechtliche Schritte ein, United-Trainer Alex Ferguson ließ hingegen verlautbaren, sein Spieler verdiene »großes Lob für seine Ehrlichkeit«.






Im Herbst 2004 wagte es ein 16-Jähriger doch tatsächlich, seinem Idol zu Nahe auf die Pelle zu rücken. Keane reagierte gewohnt besonnen, packte den Teenager am Genick und deutete einen Faustschlag an. Der Ire musste sich dafür vor Gericht verantworten.


Das ganz große Fass machte Keane ein Jahr später auf. Weil er verletzungsbedingt pausieren musste, gab der Mittelfeldstratege den Experten für Uniteds hauseigenen TV-Sender »MUTV«. Bei der 1:4- Niederlage gegen den FC Middlesbrough lief Keane zur Höchstform auf. Rio Ferdinand sei »ein schwacher Verteidiger«, Kieran Richardson gar »ein fauler Abwehrspieler«, der es verdient habe »bestraft zu werden«. Ebenfalls im Schussfeld: Darren Fletcher (»Kann nicht verstehen, warum die Schotten für ihn schwärmen«), Alan Smith (»Läuft hier rum, als hätte er sich verirrt«) und John O´Shea (»Geht nur spazieren«). Keanes Gesamturteil: »Statt neue Spieler zu verpflichten, sollten wir einige rausschmeißen!« Die Ausstrahlung der Sendung wurde zwar noch rechtzeitig von Vereinsvorstand David Gill und Alex Ferguson untersagt, die Zitate landeten dennoch in diversen Zeitungen. Sein TV-Auftritt kostete Keane schließlich seinen Job bei Manchester United und ließ die Freundschaft mit Alex Ferguson zerbrechen.


In seiner jüngst veröffentlichten zweiten Biografie (»The Second Half«) hat Keane noch weitere Schmankerl preisgegeben. So habe er sich während einer Asien-Reise zur Vorbereitung auf die Saison 1998/99 in einem Hotelzimmer mit Torwart Peter Schmeichel geprügelt, weil ihm dessen allzu forsches Auftreten auf den Sack ging. Keane: »Er sagte: ›Ich hab genug von dem Scheiß. Lass uns das von Mann zu Mann klären.‹ Und ich sagte: ›Ok.‹ Dann prügelten wir uns. Es fühlte sich wie zehn Minuten an. Am nächsten Morgen wachte ich auf und erinnerte mich nur noch bruchstückhaft an den Kampf. Ich war viel zu besoffen gewesen. Meine Hand war wund und einer meiner Finger stand nach hinten ab.« Nicky Butt, der offenbar als eine Art »Schiedsrichter« fungiert hatte, musste seinen Mitspieler über den Kampfverlauf aufklären. Keane nicht ohne Stolz: »Peter ist ein Hüne, aber ich konnte ihm eine Kopfnuss verpassen. Wir haben ewig gekämpft.«


Der Moment, als Sunderland-Trainer Roy Keane feststellte, dass er »doch nicht so viele echte Leader» besaß, wie eigentlich angenommen? Als sich seine Truppe vor dem ersten Heimspiel in der Kabine zu den Klängen von Abbas »Dancing Queen« heiß machen wollte. Keane: »Da stehen die Jungs kurz vor dem Kampf Mann gegen Mann, das Testosteron schießt dir in so einem Moment eigentlich durch den Körper. Und die hören diese Scheiße. Das hat mich echt traurig gemacht.«


Wer kennt noch die legendäre »Whaaaaazzuup!«-Werbung von Budweiser? Seine Begeisterung für diesen Spot wurde Robbie Savage offenbar zum Verhängnis. So verriet Keane, dass er in seiner Funktion als Trainer von Sunderland bei Savage angerufen habe, um den Mittelfeldmann zu einem Wechsel zu überreden. »Seine Mailbox ging an: ›Hi, it´s Robbie – whaaaaazzuup!‹ Ich habe ihn nie wieder angerufen.«