FOOTBALL`S COMING HOME... UNSER GELIEBTER FUßBALL AUS DEN UNTEREN LIGEN


Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Montag, 7. Februar 2011

Fussi-Tour ins gelobte Fußball-Land...

Moinsen Sportsfreunde….


Der Kontinent hat uns wieder, die Tage auf der Insel gingen wieder einmal zu schnell vorbei. Nachdem die Partie Birmingham – Man City ja auch auf den Mittwoch verlegt wurde, mussten wir uns am Dienstag neu orientieren. Erstmal den Mietwagen von Enterprise am Flughafen übernommen, dann entspannt im großen Ford S-Max auf den Motorway 11 Richtung Cambridge in einen großen Tesco-Superstore. Meine Fahrgäste wünschten den Geruch und Kauf eines englischen Dosenbieres. Ausgewählt wurde dann „Carling“, laut Wiki das meistverkaufte Lagerbier im Vereinigten Königreich (auch wenn Carling eigentlich einen kanadischen Ursprung hat). Die Anzahl der Pappkartons habe ich nicht gezählt in den drei Tagen… (der Brite kennt keine Kisten, Flaschen und Dosen werden in Kartons verkauft). Nachdem auch die Utensilien für das kommende Mittagessen im Auto – Sandwich und jede Menge Wraps aus der Kühltheke – eingekauft waren, ging es weiter auf der A14 Richtung Coventry.




Denn die Wahl unseres Spieles fiel auf die „Ricoh-Arena“ in Coventry, Heimstätte von Coventry City FC. Die Sky Blues hatten Nottingham Forest zu Gast. Die Tricky Trees aus Nottinghamshire spielen diese Saison um den Aufstieg in die Premier League, CCFC hingegen dümpelt in den unteren Niederungen der Liga herum. Die Ricoh-Arena (ca. 32609 Sitzplätze) wurde erst 2005 eingeweiht, beeindruckte uns schon von außen sehr. Leider kamen nur ca. 15.000 Fans und Stimmung machten auch nur die Fans aus Robin Hood Country. Wir saßen gediegen im Tesco-Stand für umgerechnet 35 Euro, nach einen Fan-Shop Besuch waren wir alle Heimfans. Ein Klassiker wurde es aber leider nicht. Am Ende siegte Forest mit 2-1 hoch verdient.


Danach ging es ins gebuchte Pickmere Country Guest House südlich von Manchester. Auch hier wie immer nette und freundliche Gastgeber, aber damit hatte ich hier sowieso noch nie Probleme.





Am nächsten Tag stand „Kultur“ auf dem Programm, ich musste den Jungs ja auch ein wenig zeigen von meinem liebsten Urlaubsland. Nachdem leere Dosen in den Papierkorb wanderten und eine erneute gefüllte 24er „Pappe“ im Kofferraum lag, ging es zur Sightseeing-Tour nach Nordwales. Zuerst stand das berühmte Pontcysyllte Aquädukt auf dem Zettel. Hier ist im Sommer der Bär los, viele Briten lieben die kleinen „Narrowboats“, die hier durch die kleinen Kanäle schippern. Dank meiner Höhenangst blieb ich lieber am „Boden“, die anderen genossen bei leichtem Nieselregen die Aussicht. Weiter ging es nach Llandudno, ein beliebtes Seebad an der Irischen See. Dort war es auf dem „Great Orme“ sehr windig… ich muss sagen, solch Sturm habe ich persönlich noch nicht erlebt. Selbst das Auto wackelte förmlich. Nach einem entspannten Nachmittagssnack am Strand – ja Sven, ich mache die Muscheln nicht im Auto auf - ging es dann auf der Küstenstraße Richtung Liverpool. Noch kurz durch den Queensway-Tunnel unter den Mersey hindurch und dann lag die Anfield Road vor uns…




Die Anfield Road wartete mit einem Flutlichtspiel auf uns. Also zuerst einen Parkplatz suchen. Nach vielen gut gemeinten Tipps meiner Begleiter landeten wir schließlich auf einem brachliegenden Gelände unweit des Stadions. Ich werde in Deutschland nie mehr über irgendwelche Parkplatzpreise motzen, hier bezahlten wir satte 10 Pfund, nach heutigem Tageskurs ca. 12 Euro. Gegner war hier Stoke City mit Kapitän Robert Huth. Nach endlosen Gesprächen am Ticket-Schalter wegen Bestätigungen und Kreditkartennummern wurden wir mit fünf Karten für „The Kop“ entschädigt. Eingefädelt wurde dieser Kauf von einem Arbeitskollegen eines Kumpels von mir. Willy ist Liverpooler, lebt und arbeitet aber seit 15 Jahren in Deutschland. Und Willy ist FAN…ein echter „Kopites“! Die Asche seines Vaters wurde nach dessen Tod an der Anfield Road zerstreut, Willy war also wieder am Grab seines Vaters.. der Gedanke war für uns schon etwas heftig…



Großes Thema in Liverpool war natürlich auch Fernando Torres… jetzt ein großer Judas an der Anfield Road. Ein Trikot mit seinem Namen drauf konnten wir nicht mehr sehen, das hätte man wohl auch verbrannt… Am nächsten Tag ging es dann entspannt von Manchester nach Hamburg… jedenfalls konnte ich alle überzeugen, solch Tour erneut planen und durchzuführen. Bis die Tage auf`m Bolzer…


Gruß Ralf / Mülli