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Montag, 21. Oktober 2013

Waliser gewinnt 125.000 Pfund – weil sein Enkel Nationalspieler wird






»Nicht schlecht für eine bescheuerte Wette, oder?«



Der Großvater des walisischen Jung-Nationalspielers Harry Wilson hat 125.000 Pfund gewonnen – weil er vor 15 Jahren darauf gewettet hatte, dass sein Enkel eines Tages mal für sein Land auflaufen werde. Die Geschichte der Wette des Jahres. Liebe frisch gebackene Großeltern: Dies ist ein Text für euch. Lest ihn ganz genau durch, merkt euch sämtliche Einzelheiten – und mit etwas Glück und Geschick seid ihr in 16 bis 18 Jahren reich.

Vor 15 Jahren hatte Peter Edwards, Elektronik-Fachhändler aus Wrexham in Wales, eine Eingebung. Sein Enkel, Harry Wilson, werde bestimmt mal Nationalspieler. Edwards stattete dem Wettbüro seines Vertrauens einen Besuch ab, legte 50 Pfund auf den Tresen und wettete. Darauf, dass sein Enkel eines Tages die walisischen Farben tragen werde. Sein Buchmacher nahm die Wette an. Mit einer Quote von 2.500 zu 1. Der Enkel von Peter Edwards war damals 18 Monate alt. 16 Jahre, 207 Tage – so jung war nicht einmal Gareth Bale bei seinem Debüt

Seit Dienstag hat diese Geschichte ein HappyEnd. In der 87. Minute des Länderspiels zwischen Wales und Belgien schickte der walisische Nationaltrainer Chris Coleman Harry Wilson für Hal Robson-Kanu aufs Feld. Wilson war zu diesem Zeitpunkt 16 Jahre und 207 Tage alt. 108 Tage jünger als Gareth Bale bei seinem Debüt. Seit Dienstag ist Harry Wilson der jüngste walisische Nationalspieler aller Zeiten – und Enkel eines sehr glücklichen Großvaters. Der Gewinn von Peter Edwards: 125.000 Pfund.

»Ich war vollkommen fertig«, erzählte der 62-Jährige den britischen Medien von seinen Erlebnissen während des Länderspiels, »es waren nur noch wenige Minuten zu spielen und der Trainer hatte bereits zweimal ausgewechselt. Dann wurde Harrys Nummer eingeblendet – und ich goss mir noch ein Glas Wein ein.«
Schon mit seinen 18 Monaten habe sein Enkel eine auffällige Affinität zum Fußball gehabt, so Edwards. Mit dem vorausschauenden Auge eines Weltklasse-Scouts habe er die Begabung des kleinen Harry entdeckt und anschließend die außergewöhnliche Wette platziert: »Ein todsicheres Ding – der Junge konnte schließlich schon dribbeln, bevor er überhaupt laufen gelernt hatte!« Als sein Enkel zwölf Jahre alt war, sei er erneut bei seinem Buchmacher vorstellig geworden, so Edwards. Harry Wilson war da gerade von der Jugendakademie des großen FC Liverpool aufgenommen worden. »Ich wollte noch mehr Geld setzen, aber der Mann vom Wettbüro nahm das nicht an. Immerhin: Wir verhandelten einen Zusatzgewinn aus, falls Harry für England, statt für Wales auflaufen würde.«


Seit Dienstag hat zumindest diese Geschichte kein HappyEnd – mit seinen ersten Minuten im Pflichtspiel gegen Belgien hat sich Wilson für Wales festgespielt. Kein Problem für den stolzen Opa, der bereits seinen Arbeitgeber angerufen hat. »Ich habe gekündigt, ein Jahr vor der Rente. Nicht schlecht für eine bescheuerte Wette, oder?« Eine Minute nach seiner Einwechslung gelang Wilsons Teamkollege Aaron Ramsey übrigens der 1:1-Ausgleich. Nicht schlecht für ein Debüt, oder?

Kleiner Nachtrag: Dieser Text ist auch für alle frisch gebackenen Väter und Mütter. Denn auf der Insel scheinen erfolgreiche Wetten auf den eigenen Nachwuchs Tradition zu sein. Im September 2012 gewann der Erzeuger von Ryan Tunnicliffe viel Geld, weil er einst 100 Pfund darauf gewettet hatte, dass sein Sohn für Manchester United spielen werde. Da war Ryan Tunnicliffe neun Jahre alt. Bei seinem Debüt saß Tunnicliffe senior auf der Tribüne. Und war in der 76. Minute um 10.000 Pfund reicher. (Text: Alex Raack , aus 11Freunde)