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Donnerstag, 5. März 2009

Drama auf dem Fußballplatz: 15-Jähriger tot


Junge blieb nach einem Zusammenprall auf dem Platz liegen

Es ist die 22. Minute im Spiel zweier Jugendmannschaften. Die Zweite C des HSV trifft am vergangenen Sonnabend auf die Erste C der Eintracht Norderstedt. Es ist 12.52 Uhr, als auf dem Nebenplatz der Paul-Hauenschild-Sportanlage an der Ulzburger Straße in Norderstedt zwei Spieler im Kampf um den Ball aufeinanderprallen. „Ein Zusammenstoß, wie er so ähnlich 50-mal an einem normalen Spieltag der C-Jugend auf den Fußballplätzen vorkommt“, sagt Eddy Münch, Vizepräsident der Eintracht. Doch dieses Mal ist es der eine furchtbare unter den Millionen harmlosen Fällen, sagt Münch.

Einer der beiden Spieler, der 15-jährige Ali von Eintracht Norderstedt, steht nicht mehr auf. Schon auf dem Platz wird klar: Er ist sehr schwer verletzt, ein Schädel-Hirn-Trauma, es besteht Lebensgefahr. Die Kinder auf dem Platz, die Zuschauer an der Seitenlinie sind geschockt. Ein Notarztteam und ein Rettungswagen des Norderstedter Rettungsdienstes KBA sind sofort zur Stelle. Der Rettungshubschrauber „Christoph 42“ aus Rendsburg landet mit einem weiteren Notarzt an Bord nahe dem Fußballplatz. Die Einsatzkräfte versorgen den Jungen, ehe er ins UKE gefahren wird. Dort kämpft Ali zwei Tage um sein Leben. Am Montag stirbt er an den Folgen seiner Kopfverletzung.

Die Nachricht vom Tod des Nachwuchsspielers sorgt für Fassungslosigkeit bei den beteiligten Vereinen und den Fußballfans in Norderstedt und Hamburg. Die Spieler der Teams werden psychologisch betreut, um das schlimme Erlebnis verarbeiten zu können. Sowohl Eddy Münch als auch Dirk Fischer, Präsident des Hamburger Fußballverbandes, haben der Familie von Ali ihr Mitgefühl ausgedrückt. „Die Mitglieder unseres Vereins sind traurig, betroffen und ohne Worte“, sagt Münch.

Noch ist nicht klar, wie genau es zu dem Zusammenstoß kam. „Es liegt kein Spielbericht des Schiedsrichters vor. Das war auch ein Jugendlicher, der nach dem Schock nun ebenso in psychologischer Betreuung ist“, sagt der Hamburger Verbandssprecher Carsten Byernetzki. Es komme zwar regelmäßig vor, dass sich Amateurfußballer verletzten und Rettungswagen gerufen würden. Doch an einen Todesfall im Jugendfußball könne er sich nicht erinnern. Eintracht Norderstedt hat für das kommende Wochenende alle für den Verein geplanten Heim- und Auswärtsspiele abgesagt. Alle Mannschaften des Hamburger Fußballverbandes sollen am Wochenende vor dem Anpfiff eine Gedenkminute einlegen.

Die Trauer um den Jungen hat unterdessen im Internet einen Ort für Beileidsbekundungen gefunden: das Gästebuch auf der Homepage der Jugendmannschaft der Eintracht Norderstedt. „Wir erleben eine Welle der Anteilnahme und Hilfsbereitschaft“, sagt Eddy Münch. In dem Gästebuch haben sich seitenweise Einträge angesammelt, viele Vereine des Hamburger Fußballverbandes sind dabei.

www.eintrachtnorderstedt.de

aus: www.abendblatt.de