Vor 100 Jahren fand das erst Spiel in Manchester Uniteds Heimstätte Old Trafford statt. Seitdem haben sie dort viele Helden kommen und gehen sehen. Manche blieben für immer. Ein Blick zurück auf die Geschichte des »Theater of Dreams«.
»Was war das denn?« Eric Cantona streicht sich durch sein raspelkurzes Haar, blickt mit großen Augen in Richtung Sturmpartner Andy Cole. Das Old Trafford erhebt sich, es gibt Standing Ovations – aber nicht für Cantona. Der Kragen seines Trikots steht steif wie des einen stolzen Feldherrn, dabei ist er gerade der dümmste Krieger im Stadion. Aus zwei Metern ist er gescheitert, das Tor war leer, der Ball kullerte ihm vom rechten Fuß und prallte Zentimeter vor der Linie an den ausgefahrenen Fuß eines deutschen Verteidigers.
Es ist der 23.04.1997, Champions League-Halbfinale. Manchester United empfängt Borussia Dortmund, es geht um den Einzug ins Finale. Die Fans erheben sich, es gibt Standing Ovations – für einen bloody german, für den Kokser, Jürgen Kohler. »Das war pures Glück. Den macht Cantona eigentlich im Tiefschlaf, aber in dem Moment schießt er genau dahin, wo ich meine Fuß hinhebe«, erinnert sich Kohler heute. Old Trafford hat einen deutschen Helden gefunden.