FOOTBALL`S COMING HOME... UNSER GELIEBTER FUßBALL AUS DEN UNTEREN LIGEN


Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Montag, 13. Dezember 2010


Der nutzte prompt die Gelegenheit, um im Rahmen einer kleinen Anekdote das so genannte »C-Word« zu buchstabieren, das gemeinhin als abfällige Umschreibung für das primäre weibliche Geschlechtsorgan Verwendung findet. Tomlinson rang anschließend mit Stresssymptomen. Lange war unklar, ob sie überhaupt vor die Kamera zurückkehren würde. Bywater hingegen setzte seine Karriere unbeschwert fort. Bei seiner Faszination für Geschlechtsorgane ist es keine Überraschung, dass er kürzlich mit der Eröffnung einer »erotischen Kunstausstellung« in seinem Garten erneut ins öffentliche Rampenlicht geriet. Ein mit Graffiti beschmierter Pferdeanhänger, ein bekrakeltes Dixi-Klo, ein paar alte Matratzen und eine aufblasbare Gummipuppe versetzten die Bewohner seiner kleinen Heimatgemeinde in Derbyshire in Aufruhr. »Viele Menschen haben ein Hobby und meines ist die Kunst«, verteidigte sich der unverstandene Künstler zunächst gegen die Vorwürfe. Wenig später entschuldigte er sich jedoch bei den Derby-County-Fans und seinen Nachbarn und stellte die Exponate bei Ebay ein.


Troublemaker oder Spinner, das Etikett ist egal. Wir müssen Stephen Bywater dankbar sein. Schließlich drückt er sich aus, öffentlich und auf seine eigene Art und Weise, ohne vorher einen Agenten oder die Presseabteilung anzurufen. In Zeiten immer restriktiverer Medienpolitik bei den Vereinen ist das erfrischend. Mit Argusaugen wachen die Verantwortlichen darüber, dass keine ungefilterten Informationen mehr in die Öffentlichkeit gelangen. Natürlich ist das nicht immer zu verhindern. Aber das Bemühen ist allgegenwärtig. Und den meisten Spielern ist das sehr recht. Unter dem Vorwand der sogenannten Professionalität und dem Verweis auf die Unverfrorenheit der »Medien« wird abgeschirmt und gegünstelt, was das Zeug hält. In bester Gutsherrenmanier weigert sich Alex Ferguson seit nunmehr sechs Jahren, mit der »BBC« zu sprechen, weil der Sender seinerzeit die Transfergeschäfte seines Sohnes Jason kritisch unter die Lupe genommen hatte. Dieser Tage will die Premier League über ein Bußgeld für Sir Alex entscheiden.


Die Wirkung der zunehmenden Verkapselung ist deutlich spürbar: Viele Interviews und Pressekonferenzen verkommen zu banalen Plappereien. Und wenn es einmal kritisch oder gar unangenehm wird, folgt sofort der suchende Blick zum stets anwesenden Presseoffizier. Da darf es keinen überraschen, dass Stephen Bywater unter diesen Umständen als Troublemaker gilt. Wenn beide Lager immer weiter auseinanderdriften und Spekulation auf einmal zum Handwerk gehört, kann es nur eine Frage der Zeit sein, bis nach »Wikileaks« auch »Footieleaks« den Weg ins Netz findet.