Trauer nach Tod eines 18-jährigen Fußballers
Am Sonnabend war der 18-Jährige auf dem Spielfeld zusammengebrochen und in den Armen seines Vaters gestorben. Ursache noch ungeklärt.
Klein Nordende. Kerzen in der Schule, Blumen, Bilder am Klubheim, tröstende Worte auf der Facebook-Internetseite der Spielvereinigung Lieth - Trauer und Fassungslosigkeit herrscht bei Familie, Freunden und Mitschülern von Jan-Hendrik Hammermann. Der 18-jährige Sohn des Barmstedter Bürgermeisters Nils Hammermann war am Sonnabend kurz vor Ende eines Fußballspiels in Stapelfeld (Kreis Stormarn) aus noch ungeklärter Ursache zusammengebrochen. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Der Junge starb in den Armen seines Vaters. Er trainiert die A-Junioren der SV Lieth, die Mannschaft seines Sohnes Jan-Hendrik. Fassungslosigkeit herrschte gestern im Barmstedter Rathaus. "Die Nachricht hat uns alle geschockt. Wir sind sehr betroffen", sagte Stadtsprecher Hinnerk Goos. "Unser tiefes Mitgefühl ist bei unserem Bürgermeister und seiner Familie." Nils Hammermann habe alle Termine für diese Woche abgesagt, sagte Goos. Auch in Klein Nordende, wo die Familie lebt, ist die Nachricht vom plötzlichen Tod des jungen Sportlers auf dem Fußballplatz mit "großer Betroffenheit" aufgenommen worden, berichtet Bürgermeister Hans-Barthold Schinckel: "Das ist ein Schock für uns alle." Die Gemeinde plane eine Gedenkveranstaltung mit der SV Lieth. "Das wird in Richtung Benefiz gehen."
In der Elmshorner Bismarckschule, die Jan-Hendrik Hammermann besuchte, haben die Pädagogen schnell reagiert. "Wir haben Trauerräume eingerichtet, wo sich Lehrer und Pastoren um die Schüler kümmern." Am Haupteingang und Oberstufentrakt liegen Bücher aus, in denen die Kinder ihre Gedanken eintragen können. "Wir werden immer an dich denken", schreibt ein Freund. "Wir wünschen dir viel Glück im Himmel", schreiben die Kinder der 5c. Am Donnerstag soll um 11.30 Uhr eine Gedenkfeier in der Aula stattfinden. "Wir werden ganz offen damit umgehen", sagt Peter Wendt, stellvertretender Schulleiter. Maike Sommer ist die 2. Vorsitzende der SV Lieth und war als Mannschaftsbetreuerin am Sonnabend beim Spiel in Stapelfeld dabei. "Für unser eigenes Gelände haben wir zwei Defibrillatoren angeschafft, nachdem vor zwei Jahren ein Mann während des Sports an Herzersagen gestorben war", sagt sie, und grübelt nun, ob Jan-Hendrik hätte gerettet werden können, wenn so ein Gerät in Stapelfeld zur Verfügung gestanden hätte. Spieler aller Jahrgänge der SV Lieth entzünden täglich Kerzen am Klubheim, stellen Briefe und Fotos dazu. Die Landesliga-Herren verstreuten Blumen auf dem Rasen des Waldstadions, am Mittelkreis und im Strafraum, wo sich Jan-Hendrik, der Torjäger, besonders wohl fühlte.
Bei Facebook richten etliche Sportler und Teams aus dem Kreis Pinneberg ihre Anteilnahme aus: "Keine Worte, nur Tränen". Beiträge des verstorbenen Jungen sind ebenfalls zu lesen. Der letzte Eintrag stammt vom 2. April. "Spiel fällt aus. Gegner hat abgesagt", schrieb Jan-Hendrik. Kristina Hammermann, 23 Jahre alte Schwester des Verstorbenen, gab den Wunsch der Familie bekannt, dass die Klein Nordender Landesliga-Fußballer kein schlechtes Gewissen haben sollen, wenn sie heute um 18.15 Uhr ihr Punktspiel gegen den FC Süderelbe austragen. Es ist die Mannschaft, in der Jan-Hendrik bald gespielt hätte. Den 18 A-Junioren der SV Lieth bleibt Fußball in absehbarer Zeit erspart. Ihr nächstes Punktspiel sollen sie erst in elf Tagen austragen. Zur Beisetzung - voraussichtlich am kommenden Mittwoch - wollen sie alle erscheinen, sofern die Familie einverstanden ist. (Quelle: www.abendblatt.de)