Zu oft gestanden: Sunderland schließt Fans aus
In der aktuellen Diskussion um Sicherheit in den Stadien
werden in Deutschland oftmals "englische Verhältnisse" als
Schreckgespenst heraufbeschworen. Was damit gemeint ist, zeigte nun der FC
Sunderland. Der Premier-League-Klub zog die Dauerkarten von 38 Fans ein, weil
diese auf ihren Tribünenplätzen regelmäßig gestanden hatten. Auf Twitter machte
am Boxing Day ein Foto die Runde. Es zeigte einen abgeklebten Sitzplatz im
Stadium of Light, auf dem ein Zettel mit der Aufschrift "Diese Dauerkarte
wurde wegen ständigen Stehens eingezogen" angebracht war. 38 Anhänger der
Black Cats dürfen ihr Jahresticket derzeit nicht benutzen, weil sie zu oft auf
ihren Plätzen gestanden hatten. Zuletzt hatte der Verein aus dem Nordosten
Englands seine Anhänger mehrfach auf die Vorgaben hingewiesen.
"Wir wollen keinen Fans den Spaß verderben, uns ist
genauso an einer lebhaften Atmosphäre gelegen", sagte der
Sicherheitsverantwortliche Paul Weir: "Aber wir haben auch rechtliche
Verpflichtungen, die wir befolgen müssen." Der Klub habe zudem eine
"wachsende Zahl von Beschwerden" erhalten, weil andere Zuschauer sich
in ihrer Sicht beeinträchtigt fühlten. In den beiden oberen englischen Profiligen
sind Stehplätze seit 1994 verboten. Trauriger Anlass zu dieser Entscheidung war
die Hillsborough-Katastrophe von 1989. Zuletzt formten sich jedoch einige
Initiativen, die eine Wiedereinführung erreichen wollen.