FOOTBALL`S COMING HOME... UNSER GELIEBTER FUßBALL AUS DEN UNTEREN LIGEN


Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Donnerstag, 4. Februar 2010


Der »Captain of the crew« führt United 1968 zum Gewinn des Messepokals, dem Vorgänger des heutigen Uefa-Pokals. Im Finale reicht ein 1:0-Sieg im Hinspiel an Elland Road gegen die ungarische Vertretung von Ferencvaros Budapest, um die größte Party anzuzetteln, die die Stadt seit der Kapitulation Nazi-Deutschlands je gesehen hat. An vorderster Freund: Billy Bremner. Als schottischer Fußballer vereinnahmt er fast schon kitschig beide Klischees auf vorbildliche Art und Weise. Seine Trinkfestigkeit wird ihm Jahre später zum Verhängnis: 1975 geht Bremner mit den Kollegen Willie Young, Joe Harper, Joe McCluskey und Arthur Graham nach dem Länderspiel gegen Dänemark auf große Sauftour in Kopenhagen. Die Schotten verweisen auf ihre stolze Trinkerherkunft und zerlegen anschließend das besuchte Lokal in seine Einzelteile. Bremner und seine Mitspieler werden 1976 lebenslang für die schottische Auswahl gesperrt, das Urteil wird später auch nach lauten Protesten in der Heimat nicht aufgehoben. »King Billys« Karriere in der Nationalmannschaft endet nach 54 Länderspielen mit einem Skandal.


1969 ist Bremner noch fester Bestandteil der heimischen Auswahl. Seinen Klub hat er an die Spitze der englischen Liga geführt. Erstmals seit der Gründung 1904 hat der Verein die Meisterschaft gewonnen. Bremner und der Rest des legendären 68-er Kaders vollbrachten das Kunststück von 42 Partien nur zwei zu verlieren. In den folgenden Jahren bleibt Leeds fester Bestandteil der englischen Ligaspitze, 1974 gewinnt der Klub erneut die Meisterschaft. Die Rekordserie von 29 ungeschlagenen Spiele hintereinander wird erst 2004 vom FC Arsenal übertroffen. Im gleichen Jahr ist Bremner mit seinen schottischen »Lions« bei der Weltmeisterschaft in Deutschland zu Gast. Am Ende fehlt den überraschend stark auftretenden Schotten nur ein Tor zur Teilnahme an der Hauptrunde. In der ersten Finalrunde bleibt die Mannschaft um Bremner, Law und Dalglish gegen Brasilien (0:0) und Jugoslawien (1:1) ungeschlagen, die Demokratische Republik Kongo kann mit 2:0 besiegt werden. Ein Tor mehr, und das Los hätte entschieden. Schottland verabschiedet sich von der WM 74, ohne ein Spiel verloren zu haben. Der spätere schottische Nationaltrainer Craig Brown sagt rückblickend: »Mit elf Billy Bremners hätte Schottland auch Brasilien geschlagen.«