FOOTBALL`S COMING HOME... UNSER GELIEBTER FUßBALL AUS DEN UNTEREN LIGEN


Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Sonntag, 25. April 2010


In Leeds - in einer Mannschaft mit den schottischen Veteranen Gordon Strachan und Gary McAllister - wurde aus ihm, den bislang nur das Killen interessiert hatte, ein Führungsspieler. Doch er führte seine Mannschaften nicht zu irgendwelchen Siegen in irgendwelchen Spielen, die bald wieder vergessen sein würden. Er machte aus ihnen auch keine einträchtige, integere Gemeinschaft. Cantona führte sie in den Wahnsinn, in die Brillanz und über sich hinaus. 1992 errang er mit Leeds die englische Meisterschaft. Und als er im Endspiel um das »Charity Shield« den FC Liverpool mit hochgeklapptem Kragen und einem Hattrick zur Strecke brachte, begannen die Fans an der Elland Road, jenen Schlachtruf anzustimmen, der all das Entzücken ballte: »Ooh! Aah! Cantona!«



In der nächsten Saison besang man ihn schon im Old Trafford. Auf Anhieb gewann Eric Cantona auch mit Manchester United die Meisterschaft und war damit der erste Spieler in der Geschichte des englischen Fußballs, dem dies in zwei aufeinander folgenden Spielzeiten mit verschiedenen Teams gelungen war. Da es überdies der erste Triumph für ManU seit 26 Jahren war, hoben die Fans ihn auf den Sockel, der seit dem Abtritt von George Best verwaist gewesen war. Oder sprang Cantona von selbst hinauf? Er klappte den Kragen hoch, und es war ihm ein Leichtes, die neue Integrationsfigur zu sein. Der junge Roy Keane wuchs an ihm, und es nimmt nicht Wunder, dass auch er ein Spieler wurde, den man nur lieben oder hassen kann. Zusammen errangen sie auch 1994 die Meisterschaft. Cantona schoss 18 Tore in dieser Saison, und beim 4:0-Sieg über den FC Chelsea im FA-Cup-Finale hämmerte er zwei Elfmeter mit einer derartigen Kaltblütigkeit in die Maschen, dass Gegner wie Mannschaftskameraden in Ehrfurcht erstarrten. Alle zusammen wählten sie ihn zum Spieler des Jahres.