FOOTBALL`S COMING HOME... UNSER GELIEBTER FUßBALL AUS DEN UNTEREN LIGEN


Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Freitag, 14. Mai 2010


Christopher Hammond, ein junger Bradfordian, steht mit seinem Vater Tony nur wenige Meter von den ersten Feuerstößen entfernt. Seine Füße werden langsam heiß. Er sieht eine große Gruppe Anhänger, die sich in Richtung des hinteren Teils der Tribüne flüchtet. »Glücklicherweise wurden wir mit anderen Fans nach unten gedrückt. In Richtung des Spielfelds.« Tony Hammond schnappt sich seinen Sohn. Normalerweise sitzen er und Chris auf der anderen Seite des Stadions, die Tickets für den Main Stand hatte er nur auf Drängen seiner Frau gekauft. Dort sei es sicherer. Tony wirft seinen Jungen über die Bande auf das Spielfeld, bloß weg von der Hölle, die vor wenigen Minuten noch eine Sitzplatztribüne war. »Er hätte sich den Arm brechen können«, erinnert er sich später, »aber alles, was ich wollte, war, ihn hier raus zu schaffen. Und als ich ihn raus bekommen hatte, dachte ich: `Du wirst hier nicht lebendig rauskommen´.« Um 15:43 Uhr geht in der Feuerwehrzentrale von Bradford ein Notruf ein. Valley Parade brennt. Viele der Kollegen sind längst im Stadion – vor den Anpfiff hatten sie Eintrittskarten für ein Benefizspiel am Tag nach dem Saisonfinale verkauft. Die Feuerballen auf der Haupttribüne haben längst das Dach erreicht. Die Mischung aus Harz und Pech der Dachpappe sind ein grausames Gemisch – in Sekunden verwandelt sich die komplette Tribüne in ein explodierendes Feuermeer. Giftiger schwarzer Qualm taucht das komplette Gelände in eine todbringende Nebelsuppe. Der Rauch strömt den flüchtenden Menschen in die Nasen und Münder. 43 Menschen sterben an Rauchvergiftung. »Der Qualm war das Schlimmste«, sagt Joyce Reisner, die Britin aus Deutschland.