FOOTBALL`S COMING HOME... UNSER GELIEBTER FUßBALL AUS DEN UNTEREN LIGEN


Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Samstag, 6. November 2010


Breitenfelder SV – SSC Hagen-Ahrensburg 1:0 (0:0)


Nach dem knappen Erfolg stehen die Uhlenbuscher erstmals in dieser Saison an der Tabellenspitze. Die Stormarner erwiesen sich als harter Brocken, waren der erwartet starke Gegner. So war es nicht verwunderlich, dass die Gäste anfangs den Ton angaben. Den ersten Aufreger gab es schon nach drei Minuten, als Rico Pohlmann aus Sicht der Hagener im Strafraum regelwidrig gefoult wurde, die Pfeife von Schiedsrichter Rabe blieb jedoch stumm. Kurze Zeit später hatte der BSV wieder Glück, als Christian Lantz die Latte traf. Nach dem Wechsel gab es auch vom Gastgeber vor 250 Zuschauern endlich ein Lebenszeichen. Der BSV wirkte jetzt spritziger und lauffreudiger, erspielte sich dadurch gute Möglichkeiten. Daniel Kruse avancierte dabei zum großen Pechvogel. Zweimal tauchte er allein vor Keeper Robert Block auf und verzog beide Male, dann traf auch er nur das Aluminium. Die Schlussminuten hatten es auf dem schwer bespielbaren und tiefen Rasen wieder in sich. Nach einem missglückten Angriff lief die Siemers-Elf in einen Hagener Konter, in dem sich Keeper Marcel Braun (80.) nur mit einer Notbremse helfen konnte. Doch trotz Unterzahl spielten die Uhlenbuscher munter weiter nach vorne. Als sich alle eigentlich schon mit einem Remis abgefunden hatten, kam der große Auftritt von Christian Becker. Aus 30 Metern schlug sein flach geschossener Freistoss (90.) unhaltbar in die Hagener Maschen ein. „Das war wirklich ein hartes Stück Arbeit. Hagen bot einen technisch feinen Fußball, war konditionell Top“, erkannte BSV-Ligaobmann die Leistung des Gegners fair an.



Die Gastgeber selbst rechnete bereits mit einer Spielabsage, doch trotz des extrem aufgeweichten Bodens wurde die Partie pünktlich - mit 14 Uhr aber zu einer ungewohnten Zeit - angepfiffen. Außerdem wurden vor der Partie neue Ziele formuliert: Bester Aufsteiger und bestes Stormarner Team! Dass diese Unterfangen in dieser Liga mit der richtigen Einstellung zu realisieren sind, sollten die bevorstehenden 90 Minuten eindrucksvoll unterstreichen.


Der erste Aufreger bereits nach drei Minuten: Rico wird im Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht, doch die Pfeife bleibt unverständlicherweise stumm. Übrigens war das auch die einzige Szene, wo der Linienrichter einmal nicht wild fahnewedelnd an der Seitenlinie stand...in diesem Fall sei die Frage auch einmal gestattet, ob sich ein Linienrichter in einigen Entscheidungen nicht vielleicht doch etwas zurückhalten und dem Hauptschiedsrichter die Arbeit überlassen sollte...?!? Vielleicht auch etwas angestachelt durch die Verweigerung dieser Großchance vom Elfmeterpunkt setzte der SSC voll auf Sieg. Binnen der ersten Hälfte erarbeiteten wir uns dadurch drei Großchancen, doch zweimal retteten das Aluminium und einmal der rutschige Boden für den deutlich unterlegenen Titelanwärter aus Breitenfelde, der bis zum Pausenpfiff nur bei Standards etwas Torgefahr "erwürgen" konnte. Und auch heute sollte sich die alte Fußballerfloskel erfüllen: Wenn du die Tore nicht machst, dann....den Rest kennt wohl jeder!


Im zweiten Durchgang mussten wir dem hohen Laufaufwand und dem tiefen Geläuf zunächst etwas Tribut zollen. Die Hausherren forcierten ihre Angriffsbemühungen und wären fast mir ihrer ersten ernsthaften Torchance in Führung gegangen. Doch der Breitenfelder Angreifer schob am leeren Tor vorbei. Das Spiel erfuhr im Vergleich zu Halbzeit eins eine 180°-Wendung. Irgendwie Ruhe ins eigene Spiel bringen! So der Plan - und dieser ging ab der 60. Minute eigentlich auch auf, bis...ja bis der Breitenfelder Schlussmann den eingewechselten Kai nur noch per Notbremse zu stoppen wusste und des Feldes verwiesen wurde. Anschließend ließ der Druck des Gegeners konsequenterweise etwas nach, wodurch wir wieder besser ins Spiel fanden. Doch abgesehen von einer Chance des im Abschluss heute wirklich glücklosen Christian L. sprang nichts berichtenswertes heraus. Viel zu oft verwickelten wir uns in Zweikämpfe, bei denen wir meist nur zweiter Sieger blieben, oder beförderten den Ball ohne Bedrängnis ins Seitenaus. In den letzten fünf Minuten verfielen wir zusätzlich in unser altes Schema, dass uns immer wieder Punktverluste beschert: Statt sich mit einem Punkt zufrieden zu geben, setzten wir voll auf Offensive - und liefen in Konter! Als dann in der 90. Minute ein solcher Konter auch noch zu einem mehr als diskutablen Freistoß 18 Meter vor dem Tor führte, ließ sich aus Hagener Sicht schon Böses erahnen. Die Vorahnung sollte sich bewahrheiten: 0:1!!! Auch der zweite Platzverweis für den SV sollte die Niederlage nicht mehr abwenden können...


Fazit: "Stehst du oben hast du einfach das Glück..."(Zitat Breitenfelde). Eigentlich gibt es dazu nicht mehr viel zu sagen, außer dass wir uns endlich weiterentwickeln müssen: Dummes Zweikampfverhalten (bezieht sich jetzt nicht auf den Freistoß vor dem Gegentor) und verbale Entgleisungen auf und neben dem Platz müssen endlich der Vergangenheit angehören! Außerdem müssen wir uns einfach auch mal mit einem Punkt zufrieden geben! Wir bringen uns aus meiner Sicht immer wieder wegen den gleichen Dingen um den Lohn unserer eigenen Arbeit!!!


Breitenfelde: Braun – S. Siemers, Felsner, Banthin, Schönfeldt, Biallas (46. Khartey, Becker, Henning, Celik (80. Hansen), Brodersen (59. Zunker), Kruse.


Hagen-A.: Block – Stein, Hausberg, C. Lantz, Lembke, Gussone, Weltin, Schmidt-Hartwigsen, R. Pohlmann (65. K. Pohlmann), Jobmann (59. Twachtmann), D. Lantz (85. Kelp).