FOOTBALL`S COMING HOME... UNSER GELIEBTER FUßBALL AUS DEN UNTEREN LIGEN


Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Freitag, 19. Dezember 2008


F wie "fresh air"

Aus Nomen werden im Englischen schnell einmal Verben. Wenn ein Spieler einen Schuss "fresh-aired", dann trifft er leider den Ball nicht und schlägt wahrscheinlich nebenbei noch ein "Luftloch".

G wie "Geoff Hurst"

1966 schoss Geoff (sprich: "Dscheff", nicht "Dsche-off", und erst recht nicht "Goff") Hurst England mit drei Toren gegen Deutschland zu ihrer weiterhin einzigen Weltmeisterschaft. Ob dies ein echter Hattrick war, darüber lässt sich streiten. Aber wieso reden Studenten auf der Insel von einem "Geoff", wenn sie über ihre Abschlussnoten diskutieren? Ganz einfach: Die englische Bestnote ist ein "First", und das reimt sich eben mit "Geoff Hurst". Also: First = Geoff. Die zweitbeste Note ("2:1"), nennt man auch "Attila" oder "Don", denn "Attila the Hunn" und "Don Juan" reimen sich mit "two, one". Und ein "Desmond"? Klar, die Note "2:2", ist nach dem südafrikanischen Bischof Desmond Tutu benannt. Diese Wortspielerei nennt sich "Cockney Rhyming Slang" und stammt eigentlich aus dem Osten Londons, wird aber heutzutage auf der ganzen Insel und auch unter angehenden "academics" praktiziert.

G wie "gift-wrapped"

Jene gutplatzierten Flanken, die der Deutsche gern als "butterweich" bezeichnet, nennt der Engländer "gift-wrapped", also metaphorisch verpackt wie ein schönes Geschenk. So könnte man zum Beispiel folgenden Satz im Radio hören: "Beckham's cross was gift-wrapped – Crouch had to just nod it over the line. And of course the crowd is going ballistic." Beliebte Alternativen sind "gilt-edged" und "gold-embossed".

H wie "hat-trick"

Dass ein Spieler, der drei Tore in einer Halbzeit erzielt, einen "Hattrick"-im deutschen zusammengeschrieben, geschafft hat, das ist allgemein bekannt. Dass die Engländer es mit ihrer Definition nicht so ernst nehmen, und dass es in der Premier League schon zu einem Hattrick reicht, wenn man drei Tore in 90 Minuten schießt, das wissen schon weniger. Woher aber der Ausdruck "Hattrick" stammt, das ist selbst manchem Sprachwissenschaftler ein Rätsel. Einer geläufigen Theorie zufolge kommt das Wort aus den Zeiten Queen Victorias. Wenn ein Zauberer erst ein, dann zwei, und schließlich drei weiße Kaninchen aus seinem Zylinder hervorholte, dann war das sein "Hattrick". Ein "lupenreiner" Hattrick nach deutscher Definition, also drei in einer Halbzeit ohne einen zwischenzeitlichen anderen Torschützen, ist ein "classic hat-trick".

H wie "handbags"

Der "Daily Mirror" berichtete am 27. Juli 2005, dass es bei einem Freundschaftsspiel zu einer Rangelei zwischen David Beckham und seinem Gegenspieler Tokyo Verdy gekommen sei. Die Zeitung zitierte den Star von Real Madrid: "Only handbags, but nothing much". "Es waren nur Handtaschen, sonst nichts". Wie bitte? Prügelte sich der modebewusste Beckham jetzt etwa schon um die neueste Gucci-Kollektion? Möglich, aber unwahrscheinlich. "Handbags" sind im Insel-Slang verbale Auseinandersetzungen oder kleinere Rangeleien auf dem Platz. Der komplette Ausdruck lautet "Handbags at ten paces", was im Deutschen wohl "Handtaschen im Morgengrauen" wäre und bezieht sich auf einen Sketch der Comedy-Truppe Monty Python, in dem sich ältere Damen ihre Schminktäschchen um die Ohren hauen.