FOOTBALL`S COMING HOME... UNSER GELIEBTER FUßBALL AUS DEN UNTEREN LIGEN


Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Mittwoch, 14. April 2010


Pikanterweise übernahm Terry Neill im Anschluss an seine Spurs-Zeit den Managerposten beim FC Arsenal. Den gleichen Weg, also von den Spurs zu den Gunners, nahm der legendäre nordirische Keeper Pat Jennings, der im hohen Alter nicht weniger als acht hochklassige Saisons zwischen den Pfosten Arsenals absolvierte. Das Vertragsangebot Arsenals war ihm von Terry Neill unterbreitet worden... Berühmtester und bis heute verhasstester Fahnenflüchtling ist Sulzeer Jeremiah Campbell, den alle nur »Sol« nennen. Er wechselte 2001 ablösefrei die Fronten und schloss sich der Kompanie um Feldherr Wenger an. Nicht der Wechsel allein, sondern seine Äußerungen im Vorfeld (»I am not going anywhere!«) potenzierten die Bitterkeit und den Hass, der ihm seitdem entgegenschlägt und ihm den wenig erstrebenswerten Beinamen »Judas« bescherte.


Unbestritten ist, dass der Football Club Arsenal der deutlich erfolgreichere der beiden Konkurrenten ist. Die Spurs stellten aber ihre eigenen Rekorde auf: Erster englischer Verein, der eine europäische Trophäe ergattern konnte, erstes Double im 20. Jahrhundert, erste erfolgreiche FA-Cup-Verteidigung, dazu ist Tottenham der erste Klub, der den Liga-Pokal zweimal hintereinander gewann. Und so ist es kein Wunder, dass Daniel Wynne , der ehemalige Chairman der Tottenham-Fans, die Spurs als »Pacemaker« für die sportlichen Erfolge und Arsenal als lästig hinterher hechelnden Igel sieht. Und auch der beliebte Kurvenhauer »Boring, boring Arsenal«, der auf die Spielweise der »Gunners« in den Siebziger Jahren zurückgeht, ist wohl hauptsächlich ein Ausdruck des Neids.

In den letzten Jahrzehnten heimste das von Arsene Wenger geformte Team zahlreiche Titel ein, während die »Spurs« meist im Mittelmaß der Tabelle zu finden waren. So bestritt Arsenal 2003/04 eine vollständige Premier-League-Saison ohne eine einzige Niederlage. Aber ein findiger Fußballfan weiß sich auch in sportlich schlechten Zeiten zu helfen, so wie der ehemalige Spurs-Kapitän Danny Blanchflower, der einst sagte: »Es ist ein großer Trugschluss zu glauben, in diesem Spiel gehe es um Sieg oder Niederlage. Damit hat es nichts zu tun. In diesem Spiel geht es um Ruhm. Es geht darum, die Dinge mit Eleganz zu tun und mit Klasse. Darum, die anderen zu schlagen – nicht, darauf zu warten, dass sie vor Langeweile tot umfallen.«


Mit Spielern wie Luka Modric, Niko Krancjar, Aaron Lennon und Gareth Bale ist in dieser Saison ein Hauch von Eleganz auf den Rasen der White Hart Lane zurückgekehrt. In Anbetracht der Tatsache, dass Arsenal europaweit für schnellen, direkten und schönen Fußball steht, könnten Blanchflowers Worte heute auch für die Rotweißen gelten. Doch weder seine weisen Worte noch das Motto Arsenals »Victoria Concordia Crescit – Der Sieg gelingt durch Harmonie« können darüber hinwegtäuschen, dass es beim Fußball um Sieg und Niderlage geht, um Jubel und Frust, um Erfolg und Versagen – und schlussendlich immer um drei Punkte, um Haben oder Nichthaben. In einem sind sich beide Seiten einig, wenn der Mann in Schwarz am Mittwoch in seine Pfeife bläst: »Once you pick a side, you can never really change it.« Einmal Arsenal, immer Arsenal, einmal Spurs immer Spurs!


In einem sind sich beide Seiten einig, wenn der Mann in Schwarz am Mittwoch in seine Pfeife bläst: »Once you pick a side, you can never really change it.« Einmal Arsenal, immer Arsenal, einmal Spurs immer Spurs!