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Berichte über unseren geliebten Amateur-Fußball aus dem Herzogtum Lauenburg, der Hansestadt Lübeck und der Verbandsliga Süd-Ost... und natürlich aus dem Mutterland des Fußballs...

Mittwoch, 14. April 2010

Feinde für immer - Tottenham Hotspur FC versus Arsenal FC



»Once you pick a side, you can never really change it.« Einmal Arsenal, immer Arsenal – einmal Tottenham, immer Tottenham. Heute Abend stehen sich die Erzrivalen wieder gegenüber – unversöhnlich wie eh und je. „Abschaum bleibt Abschaum“ ist da noch nett gemeint… Ein Blick zurück.


Es ist wieder so weit: Im Norden Londons werden die Messer geschliffen und die Fahnen gehisst. Man bereitet sich vor auf das wichtigste Spiel des Jahres: Tottenham Hotspur F.C. vs. Arsenal F.C.! Uneingeweihte könnten denken, es handele sich um nichts weiter als ein normales Ligaspiel zwischen zwei benachbarten Vereinen, für deren Fans die Partie Jahr für Jahr eine Herzensangelegenheit ist. Es geht aber um viel mehr: Es wird ermittelt, wer Herr ist in Nordlondon und wer den anderen für das nächste halbe Jahr verhöhnen kann. Die Rivalität beginnt im Jahre 1887, als das erste Derby beim Stand von 2:1 für die Spurs wegen Dunkelheit abgebrochen wird – der Sieg wird nicht anerkannt. Der Zündfunke für die ungebrochen leidenschaftliche Rivalität fliegt jedoch erst im Jahre 1913. Arsenal entscheidet sich, aus Woolwich im Süden der englischen Hauptstadt ins nördlich gelegene Islington zu ziehen. Damit residiert der Klub fortan nur noch vier Meilen von der White Hart Lane, der Heimstätte Tottenhams, entfernt. Bis heute werden die »Gunners« von den Spurs-Fans daher auch verächtlich »Woolwich Wanderers« genannt.


Tottenham wurde erst durch die Einverleibung von Middlesex in die City of London resp. Greater London ein Teil der Hauptstadt. Die gegenseitige Aversion wurde 1919 noch verstärkt, als die Premier League um zwei Teams erweitert werden sollte. Als Absteiger standen Chelsea (19.) und Tottenham (20.) bereits fest. Doch plötzlich beschloss die FA, dass Chelsea in der Liga verbleiben, Tottenham absteigen und Arsenal als Tabellenfünfter der Second League aufsteigen solle. Bis heute hält sich auf Seiten der Spurs-Anhänger die nicht bewiesene Vermutung, dass Sir Henry Norris, Arsenals Manager, den Aufstieg der »Gunners« mit Geschäften unter der Ladentheke begünstigt bzw. sogar besiegelt habe. Wie üblich vergisst der Steineschmeißer im Glashaus die Scheibe und wundert sich anschließend über die Scherben – denn elf Jahre zuvor durfte Tottenham als Siebter der Southern & Western League ebenfalls aufsteigen. In ebendieser (gemeinsamen und ähnlichen) Geschichte liegt ein weiteres Mosaiksteinchen für die hasserfüllte Verbundenheit der beiden Fanlager zueinander verborgen. Die Feindschaft geht so weit, dass es selbst in ein und derselben Familie am Derbywochenende zu heftigstem Krach kommen kann. Dabei werden mögliche Beziehungen auf Spurs-Seite sowieso durch den Satz »Real women don’t date Arsenal fans!« kategorisch unterbunden.