Oldenburger SV – RW Moisling 1-1
Auch nach dem Spitzenspiel der Verbandsliga Südost zwischen den beiden noch ungeschlagenen Teams des Oldenburger SV und Rot-Weiß Moisling wollte OSV-Coach Andreas Brunner unbesiegt bleiben. Dieses Vorhaben gelang dem OSV beim leistungsgerechten 1:1 (0:0) auch, aber die für ein Top-Spiel magere Kulisse von 80 Zahlenden sowie die ab der 60. Minute wenig souveräne Leistung des Schiedsrichtergespanns wurmten ihn doch mächtig.
Bis zu diesem Zeitpunkt verlief die Partie in ruhigen Bahnen. Vor allem der erste Spielabschnitt war geprägt von gegenseitigem Respekt. Sicherheit besaß Priorität, nur keinen Fehler machen, hieß die Devise. Beide agierten nur mit einer echten Spitze. Auf der einen Seite war Marc Gottorf gut aufgehoben bei Mirco Barten, auf der anderen konnte sich Ertugrul Özdemir gegen Sören Sager kaum in Szene setzen. Blieben also die Standardsituationen, die der OSV in Strafraumnähe weitgehend verhindern konnte. So war ein an „Freund und Feind“ vorbeisegelnder Eckball der Moislinger (45.) noch die gefährlichste Szene aus Gästesicht, während auf Freistoß von Timo Rosenthal ein schöner Kopfball von Philip Nielsen (3.) und eine noch schönere Parade von RW-Keeper Christian Boroch die Oldenburger Torgefährlichkeit vor der Pause charakterisierte.
Dieses neutralisierende Treiben hätte sich wohl auch im zweiten Spielabschnitt fortgesetzt, wenn nicht Marc Gottorf (49.) aus 17 Metern seine Elf in Führung geschossen hätte. Gottorf war der Ball nach einem Zweikampf zwischen Dennis Kohlmann und Artur Lammert eher zufällig vor die Füße gekommen und der erfahrenste OSV-Akteur hatte sich diese Chance nicht entgehen lassen. Fortan wurde die Partie offener geführt. So verhinderte OSV-Torwart Marcel Heisler gegen Hayri Akcasu (53.) den möglichen Ausgleich, und auf der anderen Seite setzte der stark spielende Marcel Schröder (54.) einen Kopfball knapp über den Querbalken. Nicht unverdient, doch unglücklich in der Entstehung schließlich der Ausgleich: Nach einem zweifelhaften Foulspiel von Philip Nielsen, für das es auch noch Gelb gab, trat RW von der Mittellinie einen Freistoß in den OSV-Strafraum, wo Andre Brandt den Ball per Kopf an den Pfosten verlängerte und der beste Moislinger - Dennis Akar (61.) - am schnellsten reagierte und den Abpraller zum 1:1 einschob.
In der 75. Minute kochten die Emotionen dann hoch. Der Assistent hatte bei einem OSV-Angriffsversuch eine Unregelmäßigkeit gesehen, der Unparteiische gepfiffen, der zuvor bereits verwarnte Marc Gottorf den Pfiff angeblich nicht gehört und den Angriff zum Abschluss gebracht. Die Folge: Gelb-Rot und wütetende Proteste der Oldenburger, die darin gipfelten, dass Ergänzungsspieler Christian Reise (77.) auch noch die Ampelkarte erhielt, obwohl er sich nicht erinnern konnte, vorher bereits Gelb gesehen zu haben. In der Schlussphase musste der OSV in Unterzahl noch einige bange Minuten überstehen, doch Ozdemir (80.), Paasch (88.) und auch Kohlmann (91.) konnten das Spielgerät nicht mehr im OSV-Gehäuse versenken. So blieb es bei der letztendlich gerechten Punkteteilung, mit der beide Trainer leben konnten, wenngleich Coach Andreas Brunner mit seinem Team aus diesem Spieltag liebend gern als einzig ungeschlagenes Team herausgegangen wäre. (Quelle: www.fehmarn24.de)
Oldenburg: Heisler – Brandt, Schön, Sager, Schröder, Hay (57. Petyrek), Rosenthal, Nielsen, Lammert, Wenn (78. Kowski), Gottorf.
Moisling: Boroch – Kohlmann, Dogan, Barten, Akar, M. Bornemann, Özdemir, Akcasu (57. Paasch), J. Bornemann, Azzez, Grant.