VfL Vorwerk – Ratzeburger SV 2-0
Man hatte ja von den schlechten Platzverhältnissen bei den Lübeckern gehört, aber dass der Platz in einem so desolaten Zustand war, konnte man nicht erahnen. Lediglich auf den Außenbahnen war noch etwas „Grün“ zu erblicken. Von daher war jedem klar, dass hier kein „ansehnliches“ Spiel mit vielen Kombinationen zu erwarten war. Spannend war dieses Spiel jedoch allemal. Für die Spieler des RSV gab es die klare Ansage, kompromisslos und konsequent die Bälle hinten raus zu spielen, um Torchancen für den Gegner aus Vorwerk durch Platzfehler zu vermeiden und im Gegensatz auf Fehler der Heimmannschaft zu hoffen und auszunutzen. Dem RSV gelang es von der Ersten Minute an Druck auf den Gegner auszuüben. Bereits in der 3. Spielminute parierte der Vorwerkschlussmann einen Schuss von Björn Scheiner zur 2. Ecke. Gerade in den ersten 20 Minuten gelang es der jungen RSV-Truppe ein leichtes Übergewicht zu schaffen. Marc Schmidt scheiterte mit einem Freistoß nur knapp (15. Minute). Kurz vor dem Seitenwechsel schaffte es Reinhold Schlecht nach toller Vorarbeit von Schmidt nicht, den RSV zur nicht unverdienten Führung zu schießen. Das gut arbeitende Mittelfeld und die stabile Abwehr um Libero Julian Schön ließen in der ersten Hälfte keine zwingenden Chancen der Heimmannschaft zu.
Leider schaffte es der RSV nach dem Seitenwechsel nicht, an der Leistung der ersten Halbzeit anzuknüpfen. Man überließ dem Gastgeber zunehmend die Platzhoheit. Folglich kamen jetzt auch die Vorwerker zu Ihren Chancen. Gleich zweimal in kurzer Zeit musste RSV-Keeper Jens Nickel seine Mannschaft vor dem Rückstand bewahren (55. + 57.). Für den RSV blieben Chancen erst einmal Mangelware bis Scheiner in der 80. Spielminute erneut die Führung auf dem Fuß hatte, jedoch vergab. Aus dem Gegenangriff ergab sich dann die nächste große Chance für Vorwerk. Doch auch diese wurde nicht mit Erfolg gekrönt. In der 85. Minute machte es der VfL besser. Nach einem Angriff über die Seite konnte die RSV-Defensive den Ball nicht klären und Sascha Wyska schoss in aller Ruhe zum 1:0 ein. Für den RSV hieß es jetzt „Alles oder Nichts“. Die Abwehr wurde aufgelöst und die Offensive gestärkt. Diese Art des Spiels bringt natürlich immer die Gefahr mit sich, in einen Konter zu laufen. Durch einen dieser Konter gelang es dem Vorwerk dann auch in der 90. Minute das Spiel letztendlich zu seinen Gunsten zu entscheiden. In einem sehr zerfahrenen Spiel, in dem der Ball gefühlt mehr in Luft, als auf dem Boden war, konnte der VfL aufgrund einer deutlichen Leistungssteigerung das Spiel für sich entscheiden. Ein Unentschieden wäre aus der Sicht des RSV durchaus möglich und auch verdient gewesen. Wir hätten nur in der 2. Halbzeit da anknüpfen müssen, wo wir in der ersten aufgehört haben.
Fazit: Diese Niederlage muss man schnell abhaken und nicht zu ernst nehmen. Viel wichtiger ist die Erkenntnis, dass die Mannschaft endlich wieder als Team auftritt. Die Bereitschaft, das Spiel unbedingt gewinnen zu wollen war jedem anzumerken, heute fehlte jedoch manchmal nur das Quäntchen Glück. Das Hauptaugenmerk wird jetzt auf die nächsten Spiele gerichtet, um etwas Boden im Tabellenkeller gut zu machen.
Die Ratzeburger stecken im Abstiegskampf und brauchen jeden Punkt, um aus dem Tabellenkeller zu kommen. Mit neuem Trainer und neuem Selbstbewusstsein, insbesondere nach dem Sieg in der letzten Woche gegen Güster, traten sie in Vorwerk an. Sie präsentierten sich als kampfstarkes Team, das keinen Meter Boden freiwillig aufgab. So entwickelte sich auch ein intensives Spiel, aber keines der beiden Teams zeigte in der 1. Halbzeit Schwächen. Insofern waren auch die Torchancen Mangelware und es ging mit einem 0:0 in die Pause. Es war schon klar, dass wir die Ratzeburger müde spielen mussten. Und wir wussten: es ist die Ungeduld zu gewinnen, die einen verlieren lässt. Wir haben bislang die meisten unserer gewonnen Spiele erst ab der 75. Minute entschieden. Auch am heutigen Tag sollte es so kommen. Das Spiel lebte von der Spannung, wir erhöhten den Druck, und erspielten uns mehr und mehr Torchancen. Dafür mussten wir natürlich das Risiko erhöhen und lockerten etwas den Abwehrverband. Dies gab den Ratzeburgern auch die eine oder andere Möglichkeit, die aber ungenutzt blieb. Sascha Wyska wurde eng und gut gedeckt. Bis auf ein Mal. In der 85. Minute entwischte er seinem Gegenspieler und erzielte das 1:0. Eugen Tissen erhöhte in der 90. Minute auf 2:0. Ein mühsam erkämpfter Sieg, wobei erfreulich ist, dass wir auch unsere Abwehr stabilisieren konnten. Mit diesem Sieg bleiben wir der beste Aufsteiger, haben weiterhin den 5. Platz. Die Ratzeburger zeigten sich hier als gutes und gleichwertiges Team. Ein sehr faires Spiel mit einem guten Schiedsrichtergespann. Für Vorwerk soll dieser Sieg der Start für eine neue Heimserie sein. Nächste Woche spielen wir bei AKM, die einen guten Lauf haben, Tabellen3ter sind und aufsteigen wollen. Wir freuen uns diese Begegnung, haben nichts zu verlieren, und wollen mal sehen, wie stark dieser Aufstiegsanwärter ist.