Einige Fans wurden gerettet, indem sie von Zuschauern aus dem oberen Rang aus dem hoffnungslos überfüllten Block im Leppings End herausgezogen wurden. So entkamen sie dem tödlichen Gedränge.
Die Tragödie
"Sie hätten den Anstoß verschieben können, keiner von den Spielern oder Trainern hätte etwas dagegen gehabt", sagt Kenny Dalglish heute. Nach fast 20 Jahren hat der damalige Liverpooler Teammanager für eine BBC-Dokumentation sein Schweigen über Hillsborough erstmals gebrochen.
14.52 Uhr. Der Anpfiff um drei wird nicht verschoben. Stattdessen lässt Chief Superintendent David Duckenfield, der Einsatzleiter, es ist sein erstes "großes Spiel", jetzt 'Gate C' öffnen, um dort dem Druck von, nach offiziellen Angaben, 2000 nachdrängenden Fans nachzugeben. Zuvor passten einer, höchstens zwei durch die Drehkreuze, nun können in kürzester Zeit Hunderte durch das eigentlich für den Ausgang vorgesehene Tor hindurch, in einen Tunnel hinein, der direkt in die längst überfüllten mittleren Blöcke 3 und 4 führt. Links und rechts, in den äußeren Stehplatzbereichen des Unterrangs, wäre noch Luft gewesen. Auf den mittleren Stehplätzen hinter dem Tor von Liverpool-Keeper Bruce Grobbelaar knickt einer der maroden Wellenbrecher ein. Die meist jugendlichen Fans brechen sich die Knochen, ringen nach Luft, um ihr Leben. Millionen irritierte Fernsehzuschauer erleben das live. Angehörige im ganzen Land sorgen sich um Söhne, Töchter, Väter, Geschwister. Lebenszeichen? Es gibt noch keine Handys. Die TV-Kommentatoren rätseln, vermuten Krawall: "Das sieht nach schlechtem Benehmen aus." Ein Radiokommentator sagt noch neun Minuten nach dem Spielabbruch: "Don't worry. Es wird nicht so wie Heysel."