Große Anteilnahme gab es auch vor dem Hillsborough-Stadion in Sheffield.
Die Folgen
Die Regierung in London beauftragt Lord Justice Taylor mit einer umfassenden Untersuchung. Er stellt in erster Linie das Versagen der Polizei als Ursache für die Katastrophe fest. Der Taylor-Report verändert den britischen Fußball für immer: Für die Top-Ligen werden "All-seater-stadiums", also Stadien ohne Stehplätze, vorgeschrieben. Metallgitter als Begrenzungszäune zum Spielfeld werden abgeschafft. Die veralteten "Grounds" müssen Neubauten weichen oder werden modernisiert. In den Arenen wird der Ausschank von Alkohol verboten. Der Ticketverkauf wird strenger geregelt. Die Ticketpreise werden angehoben, weil man glaubt, mit Besuchern aus ärmeren Bevölkerungsschichten auch Randalierer vom Fußball fern zu halten.
Fast wichtiger noch als technische und wirtschaftliche Reformen ist jedoch eine grundlegende Bewusstseinsveränderung im englischen Fußball: Fans, die der ehemalige Chelsea-Boss Ken Bates im von Hooliganismus gebeutelten Land noch mit Elektrozäunen einsperren wollte, werden nach der Katastrophe von Hillsborough nicht mehr nur als Gewalttäter betrachtet und wie Vieh behandelt. In der Polizeiarbeit und ihn den Klubs bahnt sich ein Umdenken im Umgang mit dem Publikum an.